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026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens
Autoren: L. Ron Hubbard
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vorbei und hinaus ins Nichts.
    Frei! Frei!
    Endlich war er frei!
     

     
    Am nächsten Morgen stand Clay an der Kantinentheke und scherzte mit der Bedienung. Seine Kameraden warfen ihm erstaunte Blicke zu, denn sie kannten ihn nur als ernsten Mann, dem nie ein Lächeln über die Lippen kam. Und nun strahlte er über das ganze Gesicht, erzählte die neuesten Witze und lachte vergnügt über die der anderen.
    Forsythe beobachtete ihn, und ein Stein fiel ihm vom Herzen.
    „Gute Laune, heute?“ begrüßte er ihn. „Sagte ich Ihnen nicht, dass am Morgen alles besser aussehen würde?“
    „Stimmt“, sagte Clay lächelnd, denn er kannte ja den wahren Grund.
    „Ich weiß etwas, was Ihre Stimmung noch wesentlich verbessern wird“, prophezeite Forsythe. „Ich habe soeben Nachricht von oben bekommen – Ihrem Ansuchen wurde endlich stattgegeben. Sie dürfen wieder Ihre geliebte Spitfire fliegen.“
    „Hurra!“ jubelte Clay. Und Simmons im Hintergrund stieß einen lauten Seufzer der Erleichterung aus
    „Wann ist mein nächster Einsatz?“
    „Wenn Sie wollen, können Sie gleich starten. Drei von Lautons Männern liegen im Lazarett. Lassen Sie sich eine ihrer Maschinen auftanken.“
    „Eine Spitfire, eine Spitfire!“ frohlockte Clay und rannte auf die Hangars zu.
    Ein paar Minuten später schlüpfte er in seine Fliegerkombination, und während er sich von seinem Burschen die Stiefel anziehen ließ, schrieb er ein paar Zeilen an Laura:
     
    Mein Liebling,
    nun ist alles in Ordnung. Ich kann wieder frei atmen. Irgendwie werde ich es schaffen, heute Abend zu dir zu kommen. Ich liebe Dich!
    Clay
     
    Er adressierte den Umschlag und warf ihn selbst in den Kasten.
    Eine Stunde später kreuzte Clay in dreitausend Meter Höhe über Sektor 7. Trotz der eisigen Kälte fror er nicht. Er hatte den Befehl, auf feindliche Aufklärer zu achten. Und zu verhindern, dass sie Luftaufnahmen von der in Richtung Docks ziehenden Truppenbewegung machten.
    Clay pfiff vergnügt vor sich hin. Da entdeckte er im Norden glänzende Punkte, und kurz darauf benötigte er kein Fernglas mehr, um drei Staffeln Stukas zu erkennen.
    Er schaltete das Funkgerät ein. „Rufe Feld 29. McLean ruft Feld 29. Drei Staffeln Ju - 87 über Sektor 7!“
    „McLean. Versuchen Sie, sie aufzuhalten bis unsere Lysander eingreifen können. Wir schicken sie sofort los.“
    Verdammt. Ausgerechnet Stukas. F A war zwar schneller als sie, aber sie waren in der Überzahl und konnten unter ihm ’hinwegtauchen und die Truppenkolonnen unter Feuer nehmen. Warum musste die Infanterie auch ausgerechnet am hellen Tag Stellungswechsel vornehmen?
    Clay entsicherte die acht Bord-MGs und kurvte, um über die nahenden Ju - 87 zu kommen. Eine Staffel tauchte bereits. Die oberste wartete auf ihn.
    Clay hielt nach den Lysanders Ausschau, aber sie waren noch nicht in Sicht. Er zuckle die Schultern und stieg, um die oberste Staffel anzugreifen. Als er die Leitmaschine in Schussweite hatte, gab er Feuer. Beinahe rammte er sie, weil sie direkt vor ihm in Flammen aufging. Er schoss an ihr vorbei und plötzlich glich seine Haube einem Sieb.
    Er stieg in die Vertikale, um den Geschossen der beiden anderen Stukas auszuweichen. Aber die zweite Staffel kam hoch und nahm ihn unter Beschuss. Er versuchte einen der Angreifer ins Ziel zu nehmen, als seine Spitfire unter einem Treffer erbebte. Benzingestank drang in seine Nase. Der Motor setzte aus, und er tauchte steil nach unten.
    Aber die Ju - 87 waren für den Sturzkampf gebaut. Sie schwirrten neben, oben und unter ihm und beschossen ihn abwechselnd, um ihn methodisch zu zerstückeln.
    Flammen züngelten nach seinem Gesicht, und er kämpfte sich aus dem Cockpit. Sein Arm wurde gefühllos und dann seine Seite. Der Wind peitschte seinen Rücken. Aber irgendwie gelang es ihm doch freizukommen.
    Grimmig versuchte er die Reißleine zu ziehen. Aber sein rechter Arm gehorchte nicht, und der linke ließ sich nicht abbiegen. Die Stukas, seine brennende Spitfire, die Strassen und der rauchgeschwängerte Himmel, alles verschwamm und wirbelte um ihn.
    Er blickte auf die Reißleine, die er nicht ziehen konnte.
    Und in diesen letzten Sekunden seines Lebens verstand er: Er war frei!
    Und Laura - Laura! Gott Unheil hatte gesagt, er würde sie schützen.
    Wie konnte er nur vergessen, dass dieser Gott nur jene beschützt, die ihm dienen?
    Mit unmenschlicher Anstrengung versuchte er den Ring zu erreichen. Laura!
    O Gott, was hatte er getan!
    Und dann war nichts
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