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026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens
Autoren: L. Ron Hubbard
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noch nicht zurück?“
    „Wenn McLean überhaupt noch imstande ist zu fliegen, wird er auch zurückkommen. Das muss ein ganz schönes Feuerwerk gewesen sein, meinen Sie nicht?“
    „Hauptsache, er hat es geschafft.“
    „Ja, trotzdem wäre mir wohler, wenn ich mehr wüsste“, seufzte der Captain. „Es ist schließlich kein Kinderspiel, hundert Kilometer durch die feindlichen Linien zu dringen. Aber wenn McLean es geschafft hat, seine Bomben dort abzuladen, wird er auch zurückkommen.“
    „Ihr Vertrauen in diesen Mann ist wohl unerschütterlich“, sagte Decker sarkastisch.
    „Ich verstehe Sie nicht.“
    „Ich meine, er hat zwar das Unmögliche möglich gemacht, aber immerhin dürfte es ihm nicht leicht fallen, alle sechs Bomber, die ihn begleiteten, auch wieder heil heimzubringen. Um ehrlich zu sein, Forsythe, ich teile Ihre Begeisterung für diesen Mann nicht. Stimmt, er verdient sich Orden um Orden, aber vergessen wir nicht, dass er innerhalb einer Woche drei seiner Beobachter und Schützen verlor. Die Männer sind schon soweit, dass sie sich weigern mit ihm zu fliegen, obwohl er wahre Wunder mit seiner Maschine vollbringt. Ich habe mich gestern mit einem der Leute in East Cheap unterhalten und er behauptete, er wüsste etwas über McLean aus den Staaten. Nur konnte er sich im Augenblick nicht erinnern, was es war. Jedenfalls etwas fast Unglaubliches.“
    „Bitte vergessen Sie nicht, dass er sich mit Händen und Füssen dagegen wehrte, dem Bombengeschwader zugeteilt zu werden. Er sagte, Jagdflieger lägen ihm mehr. Aber mit seiner Erfahrung teilten die Bonzen ihn eben uns zu. Er hat verzweifelt dagegen aufbegehrt. Erst heute hat er seinen Beobachter fast auf den Knien gebeten, sich krank zu melden und nicht mit ihm zu fliegen. Er wehrte sich auch dagegen, befördert zu werden, weil er die Verantwortung nicht auf sich nehmen wollte.“
    „Ja, ja, das weiß ich alles. Und ich weiß auch, welches Getue die Oberen um ihn machen. Aber trotzdem, wenn ich daran denke, wie viele seiner Begleitflugzeuge er schon verloren hat!“
    Forsythe seufzte nur.
    „Ich wollte, ich wäre Gruppenkommandeur geblieben“, brummte der Kommodore, „dann müsste ich jetzt nicht tatenlos herumstehen. Es ist einfach entsetzlich. Männer, deren Leben von meinen Befehlen abhängt.“
    „Waren das nicht Motorengeräusche?“ fragte Forsythe aufhorchend.
    „Motoren? Verdammt, schläft denn die Flugabwehr? Aber nein, es hätte ja Alarm gegeben, wenn feindliche Flugzeuge im Anflug wären. Ich höre es auch, Forsythe.“
    Der Captain lauschte. „Es sind Hawker Henley-Bomber“, sagte er überzeugt.
    Ein Schatten zuckte über das Weiß des frischen Schnees. Der Landeplatz bebte unter dem wachsenden Brüllen der Motoren. Einen Augenblick später landeten die Flugzeuge.
    Der Kommodore lief aufgeregt hin und her. „Eins – zwei – drei – vier - vier! Vier? Verdammt. Wo, zum Teufel, sind die beiden anderen?“
    Clay kletterte steif aus seiner Maschine. „Sir, wir haben das Munitionsdepot wie befohlen in die Luft gejagt.“
    „Wo sind die beiden fehlenden Bomber?“
    „Sie mussten notlanden, Sir. Wir wurden von mehreren Staffeln Messerschmitt angegriffen. Sie erhalten umgehend meinen schriftlichen Bericht.“ Er wandte sich an Forsythe, tiefe Kerben im Gesicht. „Bitte würden Sie Struthers herausholen lassen. Er … er ist tot.“
    „Schon wieder einer?“ entfuhr es dem Kommodore.
    „Wir waren dabei, die Bomben abzuwerfen. Sir, als wir angegriffen wurden. Noch ehe wir zurückschlagen konnten, war Struthers getroffen. Sir – ich bitte Sie noch einmal – versetzen Sie mich zu den Jagdfliegern zurück.“
    „Zwei Bomber und Ihr Beobachter …“, murmelte Decker nur.
    Clay salutierte und wandte sich ab.
    „Er zerstörte das Depot“, erinnerte Forsythe seinen Vorgesetzten. „Aus dem Befehl zu schließen, war die Vernichtung der Munition unseren Oberen sechs Flugzeuge wert. Lassen Sie McLean zufrieden, Sir.“
    Clays Bursche war voll Bewunderung. Er half ihm aus den Stiefeln und füllte ein Glas randvoll mit Kognak. „Trinken Sie das, Sir, es wird Sie aufwärmen.“
    Völlig erschöpft nahm Clay einen Schluck. Die Anspannung war fast zu groß gewesen. Erst der Schneesturm, der sie meilenweit vom Kurs abgebracht hatte, dann das ständige Hämmern der Bord-MGs und was ihn am meisten mitnahm, der Gedanke an die vielen Menschenleben, die es gekostet hatte. Zumindest drei der Messerschmitt waren am Boden zerschellt; mehrere
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