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026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens
Autoren: L. Ron Hubbard
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Toast, brachten ihm erst so recht zum Bewusstsein, wie ausgehungert er war.
    Langsam wurde sein Widerstand schwächer.
    „Du hättest nicht kommen dürfen“, wiederholte er beim Kaffee.
    „Aber ich musste dir doch deine Frontausrüstung und deine Uniform bringen, die du mitzunehmen vergessen hattest. Wie mich.“
    „Ich habe dich nicht … könnte dich nie vergessen.“
    „Und trotzdem ist es dir nicht recht, dass ich kam.“
    „Du weißt warum. Ich habe kein Recht, dich …“
    „Clay! Jeder Mensch sollte über sich selbst bestimmen dürfen. Ich habe beschlossen bei dir zu bleiben. Vielleicht hier oder in unmittelbarer Nähe deines Flugplatzes. Und wenn du nicht zu mir kommst, immer wenn du kannst, dann gehe ich zu dir.“
    „Zu mir? Aber ein Militärstützpunkt …“
    „Ich gebe dir mein Wort darauf. Ich bin Mrs. Clay McLean. Und Clay McLean ist ein Name, der alle Türen öffnet. Es ist mir egal, ob ich sterbe. Wenn du mich auch nur ein kleines bisschen liebst …“
    Er ergriff ihre Hand. „Laura, du weißt …“
    Sie strahlte und kam näher. „Liebst du mich, Clay?“
    „Für immer und alle Zeit.“
    Er legte die Arme um sie, und der Kuss tilgte seine Bedenken und alle seine Vorsätze.
     

     

Bomben zerpflügten das Feld unweit seiner Baracke. Die Fenster klirrten, und das Feldbett wurde vom Luftdruck geschüttelt. Es war schon der zweite Luftangriff heute Abend, aber Clay hatte es vorgezogen, einen Brief zu schreiben, den er jedoch immer wieder zerriss, anstatt sich wie vorgeschrieben in einen der Bunker zu begeben.
    Wie konnte er nur verhindern, dass Laura getötet wurde? Wie konnte er die entsetzliche Sehnsucht nach ihr unterdrücken? In seiner Nähe würde sie nicht mehr lange leben, dessen war er sicher.
    Die feindlichen Flugzeuge waren abgewehrt, und die dienstfreien Männer eilten aus den Luftschutzbunkern zurück. Ein Klopfen an der Tür riss Clay aus seinen Gedanken. Forsythe trat ungebeten ein und setzte sich neben Clay auf die Pritsche.
    „Gehen Sie morgen auf die Beerdigung?“
    Clay zuckte zusammen. Der Arme Struthers. Und er, Clay, war daran schuld. Laut sagte er: „Ja, natürlich.“
    „Ich werde Ihnen morgen Simmons zuteilen.“
    „Sie?“
    „Ja, McLean. Ich habe das Kommando übernommen. Decker ist tot. Einer der Bunker hat einen Volltreffer abbekommen. Ziemlich schlimm.“
    Clay wurde bleich. „Wer noch?“
    „Morris, Ihr Bursche.“
    Clays Hände zitterten, als er zwei Gläser füllte. „Das ist schon der fünfte Luftangriff in dieser Woche, nicht wahr? Forsythe, ich möchte wieder zu den Jagdfliegern.“
    „Das geht nicht, McLean. Sie sind uns unentbehrlich. Feindliche Stellungen zu bombardieren ist wichtiger. Angreifer abwehren können weniger gute Leute auch.“
    „Sie – Sie dürfen Simmons nicht mit mir schicken. Ich möchte in Zukunft nur noch allein fliegen. Können Sie denn das nicht verstehen? Noch jeder meiner Beobachter musste bisher ins Gras beißen. Neun Männer, Forsythe, neun Männer, die noch leben würden, wenn ich nicht wäre. Und jetzt Decker und Morris. Wer ist der nächste? Sie oder Thompson oder – meine Frau?“
    „Ruhe, Ruhe, alter Junge.“
    „Ich kann nicht mehr! Sie wissen ja nicht, was ich bin. Forsythe.“
    „Ein verdammt guter Pilot!“
    „Einen Unheilbringer nennen mich die Versicherungsgesellschaften. Jeder, der mit mir in Berührung kommt, stirbt. Wir haben, seit ich hier bin schon zwei Kommodore verloren, und zweiunddreißig Mann durch Bombenangriffe, und ein Dutzend Klugzeuge mit ebensoviel Piloten in einer Woche.“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen. Unheilbringer! Was soll das?“
    „Jede Versicherungsgesellschaft in den Staaten kann es Ihnen erklären. Ich kann nicht umkommen. Darum bin ich von oben bis unten mit Orden geschmückt. Ich kann nicht getötet werden’. Verstehen Sie das, Forsythe? Verstehen Sie, in welcher Gefahr Sie sich in meiner Nähe befinden?“
    Forsythe hielt ihm sein Glas hin. „Trinken Sie erst mal. Was Sie sich da einbilden, ist doch alles Blödsinn. Sie sollten überhaupt nicht darüber nachdenken. So, und nun schlafen Sie sich mal gründlich aus und vergessen Sie das alles. Morgen werden Sie sich wieder wohler fühlen. Gute Nacht, McLean.“
    Forsythe glaubte ihm also kein Wort. Aber was würde es auch helfen? Mutlos legte er sich aufs Bett und war trotz der düsteren Gedanken sofort eingeschlafen.
    Es war noch stockdunkel als er die Augen aufschlug. Er hatte das Gefühl völlig schwerelos zu
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