Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nächsten Startversuch, zuvor wurde jedoch die Jet von einem Schlepper geborgen.
    Zuerst schien es, als wollte die Kraft des Fesselfeldes das Ultraschlachtschiff abermals festhalten. Doch dann verschwand der fremde Einfluß jählings. Die CREST III stürmte mit Vollschub in den Weltraum.
    „Kurs Bengali" befahl John Marshall.
    Das Donnergrollen wurde zur Realität. Die scheinbaren Blitze flackerten nicht mehr matt wie bei einem fernen Gewitter, sie durchschnitten als blauweiße Bahnen die Finsternis des Dschungels.
    Baar Lun begriff noch nicht alles, aber so viel wußte er, die Wirkung des Illusionskristalls war unwesentlich geworden. Das flammenspeiende Ungeheuer, das den zweihundert Meter durchmessenden Schacht herabsank, vertrieb die Botas und ließ die Pflanzenmauer zu Asche zerfallen.
    Icho Tolot schien mehr zu wissen. Er räumte die Mitte des ehemaligen Hallenbodens von Bewußtlosen. Einige Paddler waren bereits wieder erwacht und schossen ziellos in den schweigenden Dschungelvorhang hinein.
    Und dann setzte die Moskito-Jet sanft auf ...
    Aus der geöffneten Kabine stiegen zwei vertraute Gestalten: die Woolver-Zwillinge. Dem Disput zwischen Tolot und den Woolvers entnahm Baar Lun, daß sich die Moskito-Jet in einem künstlichen Zeitfeld verirrt hatte. Das Zeitfeld habe sich vor einigen Minuten aufgelöst, und da hätte das Fahrzeug über der Werftinsel der Paddler gestanden.
    Was Perry Rhodan mit der Korvette so völlig mißlungen war, gelang den Zwillingen auf Anhieb. Das lag daran, daß die Paddler im Besitz von Baar Luns Helmsender waren und die Zwillinge einige Brocken Interandro beherrschten. Als sie die Lage durchschauten, waren sie gar nicht erst gelandet, sondern hatten sich mit der starr in Flugrichtung eingebauten Impulskanone einen Tunnel bis zum „Fahrstuhlschacht" gebrannt.
    Ihr Erscheinen hatte das Blatt gewendet. Niemand gab sich jedoch Illusionen darüber hin, daß man ohne das Eingreifen der CREST III die Stellung würde lange halten können. Die Woolvers wußten leider nicht, wo sich der Ultragigant zur Zeit befand.
    „Ich schlage folgendes vor", sagte Icho Tolot. „Wir beginnen mit der Evakuierung unserer Leute und bringen sie zur Werft. Notfalls müssen fünf oder sechs Mann zusätzlich in die Kabine der Jet passen. Es ist ja immer nur für wenige Minuten. Sobald Gucky wieder zu sich kommt, kann er helfen. Ich gebe uns nicht mehr als eine halbe Stunde. Danach wird die Gemeinschaftsintelligenz merken, daß sie uns vernichten kann, wenn sie es schlau genug anfängt." Die Zwillinge nickten.
    „Einverstanden, Sir", erwiderte Tronar. „Wir fangen am besten gleich an. Sie haben recht. Wenn die Pflanzen unseren Tunnel schließen, werden wir in ziemliche Schwierigkeiten geraten."
    Der Haluter lachte schallend.
    „Sie haben eine wahrhaft köstliche Art, die bestehende Drohung zu bagatellisieren." Er deutete nach oben. „Tausend Meter über uns hängt eine Konstruktion aus Metallplastik. Sie durchmißt sechzig Kilometer und ist zweiundzwanzig Kilometer dick. Jetzt überlegen Sie einmal, was von uns übrig bleibt, wenn es der Gemeinschaftsintelligenz gelingt, ihr kilometerdickes Pflanzenpolster in sich zusammenbrechen zu lassen."
    Die Zwillinge erblaßten.
    Auch Baar Lun verstand, worum es ging. Während die ersten bewußtlosen Männer der KC-15 in die Jet-Kabine verfrachtet wurden, eilte er zu Gucky. Durch Massage und leichte Schläge gelang es ihm, den Mausbiber ins Bewußtsein zu rufen. In Stichworten erklärte er ihm die Lage.
    Gucky bat um fünf Minuten Zeit. Danach hatte er sich soweit erholt, daß er mit der Evakuierung der Techniker beginnen konnte.
    Die Moskito-Jet nahm unterdessen die zweite Ladung auf.
    Beim dritten Flug konnte der Rest der Befreiten mitgenommen werden. Am Grunde des Dschungelschachtes blieben noch zwei Paddler. Der Mausbiber würde sie innerhalb der nächsten Minuten in Sicherheit bringen.
    Tronar Woolver ließ die Jet im Schacht aufsteigen.
    Icho Tolot hatte sich auf dem Oberteil des Rumpfes festgeklammert. Er war nicht mehr in die Kabine gegangen. Aber der Flug machte dem Haluter wenig aus. Er konnte seinen Körper verhärten und damit gegen alle Einflüsse von außen schützen.
    Als die Jet aus dem Tunnel an die Oberfläche schoß, war es strahlend heller Tag. Baar Lun seufzte tief - und schlief im nächsten Augenblick ein.
    Erregtes Stimmengewirr weckte ihn wieder.
    Die grüne Sonne wurde von einem gigantischen Schatten verdunkelt. Eine eng begrenzte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher