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0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne
Autoren: Unbekannt
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Während Sie die Sache mit der Jet regelten, habe ich den zweiten Versuch vorbereitet."
    Am Kartentisch warteten zwei Männer. Der eine war ein Waffenspezialist der CREST, wie an seinem Ärmelsymbol zu erkennen war - der andere hieß Ras Tschubai und war ein Teleporter des Mutantenkorps.
    Der große, sehr schlanke Ras salutierte vor Marshall. Dabei verzog er die etwas wulstigen Lippen zu einem breiten Grinsen.
    Die schneeweißen Zähne kontrastierten angenehm zu der dunklen Haut des Afro-Terraners.
    John Marshall erwiderte den Gruß und schüttelte Tschubais Hand. „Vielleicht können Sie sich bereits denken, worum es geht, Ras ...?"
    Der Teleporter nickte leicht.
    „Ich habe die Startversuche der CREST und den Startversuch der Jet verfolgt, Sir. Ein gravitatorisches Fesselfeld hält uns am Boden fest. Wir müssen die Quelle oder die Quellen des Fesselfeldes ausschalten. Etwas anderes bleibt uns gar nicht übrig. Ich bin bereit, Sir."
    „Vielen Dank. Oberst Rudo gibt Ihnen nachher die genauen Koordinaten Ihres Einsatzortes, Ras." Der Telepath wandte sich dem Techniker zu. „Hat Major Bernard Ihnen die HHe-Bombe gegeben, wie ich sehe?"
    „Schweren Herzens, Sir." Der Spezialist grinste.
    Marshall grinste flüchtig zurück. Dann fuhr er mit ernster Miene fort: „Ras, das hier ist eine Fünf-Gigatonnen-Bombe!" Er zeigte auf den kofferähnlichen Plastikmetallkasten zu Füßen des Spezialisten. „Die größte von einem Mann transportierbare Bombe, die wir besitzen. Vielleicht beweist Ihnen das, wie ernst ich die Lage einschätze. Sie werden diese Bombe im Zentrum der feindlichen Energiequelle absetzen. Der Zünder läuft genau vier Sekunden, nachdem Sie den roten Knopf abgedrückt haben.
    Teleportieren Sie also sofort wieder hierher zurück. Haben wir uns verstanden, Ras?"
    Tschubais Gesicht war grau geworden.
    „Jawohl, Sir!" preßte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Also dann los!" Er winkte dem Epsaler. „Geben Sie Tschubai die Koordinaten, Cart!"
    Zehn Minuten später war es soweit. Ras Tschubai stand sprungbereit vor John Marshall, die Bombe in der Hand. Der Telepath wußte, was er von dem Teleporter forderte. Niemand von ihnen kannte etwas über die Örtlichkeit der feindlichen Energiequelle - außer dem angepeilten Koordinatenpunkt.
    Tschubai konnte zufällig in der gegnerischen Zentrale herauskommen, genauso gut aber auf dem Dach eines Gebäudes landen. Dann mußte er sich blitzschnell nach einem „unterirdischen" Raum umsehen, die Bombe zünden und wieder zurückteleportieren. Ebenso Gut aber konnte man ihn erschießen, bevor er dazu kam, die Bombe zu zünden.
    „Fertig, Sir!" meldete Ras.
    Marshall lächelte ihm aufmunternd zu.
    „Hals- und Beinbruch, Ras - und ab!"
    Der Teleporter verschwand mit den normalen Begleiterscheinungen einer plötzlichen Entmaterialisierung.
    Marshall und Rudo blickten wie hypnotisiert auf den Zeitmesser.
    Unerbittlich verrannen die Sekunden.
    Wie lange brauchte man, um einen guten Platz für die Zündung der Bombe zu finden?
    Eine Minute!
    Zwei Minuten!
    Eigentlich mußte Ras jetzt fertig sein!
    Fünf Minuten!
    Ras Tschubai materialisierte unmittelbar vor den beiden wartenden Männern. Er klappte seinen Raumanzughelm zurück und atmete schwer.
    „Auftrag ausgeführt, Sir!" Seine Augen flackerten. „Da waren keine Gebäude, Sir. Nur eine gigantische wogende Masse, die beinahe von Horizont zu Horizont reichte. Sie griff mit Pseudogliedern von vielen tausend Metern Länge nach mir. Ich teleportierte unter die Masse - und befand mich im Krater eines riesigen Vulkans. Es war heiß, so heiß, daß ich selbst im Raumanzug nach wenigen Minuten verbrannt wäre."
    John Marshall hatte dem Bericht mit wachsendem Staunen gelauscht. Noch rechtzeitig genug fiel ihm ein, daß die vier Sekunden bis zur Zündung längst um waren.
    „Start, Oberst!" schrie er den Epsaler an. „Worauf warten Sie noch?"
    Cart Rudo hastete zu seinem Platz. Sirenen gellten. Die Schiffszelle erbebte, als die Kraftwerksmeiler hochgeschaltet wurden.
    Dann erzeugten die anlaufenden Triebwerke den optischen und akustischen Eindruck eines Weltuntergangs, Die beiden Panoramaschirme, die zusammen einen Blickwinkel von 360 Grad erfaßten, zeigten nur noch blitzdurchzuckte Schwärze.
    Plötzlich brachen die Triebwerksgeräusche ab.
    „Aus!" brüllte Gart Rudo. „Wir kommen keinen Millimeter hoch!"
    John Marshall und Ras Tschubai sahen sich stumm an. Der Teleporter las die Aufforderung in den Augen
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