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0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne
Autoren: Unbekannt
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Sonnenfinsternis senkte sich über das Land.
    „Das ist die CREST!" schrie Tronar plötzlich.
    Rakal brauchte keine besondere Aufforderung. Er schaltete den Bordtelekom ein und sendete das Rufzeichen des Ultraschlachtschiffes. Schon Sekunden später meldete sich die dröhnende Stimme Cart Rudos.
    Tiefer und tiefer sank der Raumgigant.
    Die Jet stieg ihm entgegen, und in fünf Kilometern Höhe wurde sie von Antigravfeldern erfaßt und automatisch eingeschleust.
    Baar Lun wurde völlig verwirrt durch den Wirbel, mit dem man sie empfing. Die Leute der KC-15 wurden sofort von Medo-Robotern abtransportiert. Rakal und Tronar Woolver eilten zur Berichterstattung - und plötzlich fand sich der Modul allein in einem der zahlreichen Gänge des Schiffes.
    Er schreckte auf, als dicht neben ihm helles, zwitscherndes Lachen erklang.
    „Fühlst du dich einsam, Bleichgesicht?"
    Gucky watschelte auf den Modul zu und ergriff dessen Arm.
    „Sei nicht böse, daß sich niemand um dich kümmert. Die Aktion ist noch nicht abgeschlossen. Bedenke, wir müssen die Paddler retten, ohne daß die Gemeinschaftsintelligenz Zeit erhält, die Werft einen Kilometer tief abstürzen zu lassen."
    Baar Lun lächelte plötzlich. „Warum sagtest du, es kümmerte sich niemand um mich, Gucky? Du bist doch gekommen", sagte er weich.
    Der Mausbiber blinzelte gerührt und wechselte das Thema.
    „Komm, wir sehen uns den Schlußakt des Dramas von der Zentrale aus an!" Auf den Panoramabildschirmen der Kommandozentrale erschien das Abbild der Werftinsel und des sie umgebenden Dschungels.
    Saar Lun sah deutlich die flimmernden Strahlbahnen der Thermogeschütze. Wo sie einschlugen, verbrannten die gigantischen Bäume in Sekundenschnelle zu glühender Asche.
    Innerhalb weniger Minuten entstand um die Werftinsel ein zwanzig Kilometer breiter Ring totaler Verwüstung.
    Tausende von Kampfrobotern landeten auf den Aschenhalden.
    Sie stapften durch die Glut oder schwebten mit Hilfe ihrer Antigravgeräte darüber hinweg. Ihnen war die schwierigste Aufgabe zugedacht. Sie sollten das Pflanzenpolster unter der Werftinsel schichtweise abbrennen, so daß die Station ohne größere neue Schäden auf den Boden des Planeten sinken konnte.
    „Sie schreit!" flüsterte Gucky plötzlich und preßte die Hände an die Schläfen. Baar Lun blickte verständnislos auf ihn herab.
    „Wer schreit?"
    „Die Gemeinschaftsintelligenz. Sie empfindet physischen Schmerz."
    Erschüttert wandte sich der Modul von den Bildschirmen ab.
    Die CREST III stand startbereit auf dem Raumfeld von OL-hilfreich.
    Sechstausend kosmische Ingenieure wurden mitsamt ihren Frauen und Kindern sowie kostbarem Gerät eingeschleust. Über dem Werftgelände kreisten Korvetten und Moskito-Jets. In den letzten vierundzwanzig Stunden hatten sie sechzig Angriffe der Botas und Pflanzen schnell und kompromißlos abgewehrt.
    Baar Lun wartete, bis der letzte Paddler den Ort des Grauens verlassen hatte, dann wandte er sich den Liftschächten und Gleitbändern innerhalb des Schiffsgiganten zu. Sein Ziel war das Krankenrevier.
    Er spürte die gehobene Stimmung sofort, als er den langen Saal betrat. Die Männer winkten ihm fröhlich zu, während er auf die gegenüberliegende Tür zuging.
    Vor zwölf Stunden hatte es hier wesentlich anders ausgesehen.
    Die ehemaligen Gefangenen der Gemeinschaftsintelligenz waren in erbarmungswürdigem Zustand gewesen. Alle Versuche, die Kontaktalgen aus ihren Körpern zu entfernen, schlugen fehl.
    Bis ein Biochemiker die Lösung fand.
    Die Männer der KC-15 wurden in ein Spezialsäurebad gesteckt.
    Die Flüssigkeit griff den Organismus und die Haut nicht an. Die Kontaktalgen jedoch verfärbten sich und fielen ab.
    Danach hatte die Genesung rasche Fortschritte gemacht.
    Vor Baar Lun öffnete sich die Tür.
    „Kommen Sie herein, bitte!" sagte John Marshall.
    Der Modul trat in Rhodans Krankenzimmer. Auf den ersten Blick sah er, daß der Großadministrator ein Arbeitszimmer daraus gemacht hatte. Rudo, Tolot und Tschubai saßen an einem niedrigen Tisch und hatten Auswertungsstreifen und Tonspulen vor sich. Perry Rhodan saß in seinem Bett und führte ein Streitgespräch mit dem Kommandanten der CREST.
    Auch Gucky war anwesend. Der Mausbiber hockte auf der Lehne von Rudos Sessel und knabberte stillvergnügt an einer Mohrrübe.
    Rhodan unterbrach seinen Disput, als er den Modul erkannte. Er lächelte ihm zu und wies auf den Bettrand. Gehorsam ließ sich Baar Lun nieder.
    „Haben Sie Ihren Kristall
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