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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ich gesehen habe?« fragte er langsam. »Verdammt, seit zehn Jahren hatte ich zum ersten Mal wieder einen Alptraum. Oh… eine schwarze Gestalt wollte mich erdolchen oder erwürgen oder so…«
    Bill schluckte.
    »Ein seltsamer Traum«, krächzte er.
    Es war der Moment, in dem aus dem Nebenzimmer der gellende Schrei erklang.
    ***
    Mit einem Satz war Bill hoch, sprang förmlich in die Hose und hastete aus dem Zimmer. Boyd Rhodes starrte noch überrascht hinter ihm her, als der Historiker schon die Faust auf die Klinke der benachbarten Zimmertür hieb. Abgeschlossen! Natürlich! Mit Wucht warf er sich dagegen. Das dünne Holz barst, die Tür flog nach innen.
    Licht flammte.
    Patsy Fox stand auf ihrem Bett, an die Wand gepreßt, die Augen geweitet. Sie mußte es sein, die geschrien hatte. Bill wußte, daß Manuelas Stimme anders klang. Manu stand neben ihrem Lager.
    »Was war los?« rief Bill. Er konnte keine Gefahr erkennen. Manuela sah ihn an, dann zum Fenster. »Da!« rief sie. »Siehst du ihn nicht?«
    Mit einem Sprung war Bill am Fenster. Er sah hinaus. Da verschwand eine schwarze Gestalt zwischen den dicht stehenden Bäumen eines mitten in den Park gepflanzten Wäldchens.
    Boyd erschien in der Tür, hinter ihm zwei andere Fahrer.
    »Hier gibt es nichts zu sehen«, rief Bill. »Boyd, mach die Tür zu!« Damit sprang er aus dem Fenster, um dem Unbekannten nachzusetzen. Er war davon überzeugt, daß es dieselbe Gestalt war, die er über Rhodes gebeugt sah und von der Rhodes träumte.
    Bill Fleming jagte hinüber zum Wald. Aber er kam nicht hinein. Dichtes Unterholz wucherte und versperrte ihm den Weg. Er hätte sich mehr als nötig verletzt, wäre er hindurchgedrungen. Außerdem war es fraglich, ob er seinen Gegner dann noch erwischte. Wer durch Wände und dichtes Unterholz gleiten konnte, der konnte auch im Boden versinken.
    Bill trabte zurück zum Flachbau und stieg durch das Fenster wieder ein. Boyd stand noch an der Tür, die nur einen Spalt weit offen stand, und führte mit ein paar Männer auf dem Flur eine Grundsatzdiskussion. Patsy war auf ihrem Bett zusammengesunken. Manu hockte neben ihr und redete auf sie ein.
    »Was war los?« fragte Bill.
    Patsy Fox sah ihn nur stumm an.
    »Sie hatte einen Alptraum«, erklärte Manuela. »Jemand wollte sie ermorden.«
    »Die unbekannte Umgebung«, sagte Bill. »Da kommt es schon mal vor, daß man in der ersten Nacht schwer träumt. Außerdem Haben wir ein wenig zu lustig gefeiert.« Er sah auf die Uhr. »Noch einmal weiterzuschlafen, lohnte sich wohl nicht. Außerdem… Patsy wird kaum weiter schlafen wollen, ja?«
    Die Schauspielerin schüttelte stumm den Kopf.
    »Ihr könnt uns jetzt allein lassen«, sagte Manuela. »Wir kommen schon klar, nicht?«
    Bill nickte, schob sich hinter Boyd und drängte ihn vor sich her auf den Flur.
    »Die Show ist vorbei«, sagte er. »Ein Alptraum, sonst nichts. Das kommt vor.«
    Allmählich verzogen sich die Männer. Bill grinste spöttisch. Er wußte wohl, wie gern sie einen Blick auf die beiden spärlich bis gar nicht bekleideten Mädchen geworfen hätten.
    »Was passiert jetzt mit der kaputten Tür?« fragte Boyd unbehaglich.
    Bill zuckte mit den Schultern. »Darüber werde ich mit Grymes schon einig«, sagte er. »Laß mich nur machen.«
    Im Zimmer ließ sich Boyd Rhodes auf sein Bett sinken. »Patsy hatte also auch einen Alptraum von jemandem, der sie ermorden wollte. Das ist doch kein Zufall mehr, verflixt… Bill, was hast du wirklich gesehen, als du das Kreuz warfest?«
    »Bist du abergläubisch?« fragte Bill Fleming.
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    »Ich weiß nicht, was ich sah«, log Bill. Er stellte sich unter die Dusche, kleidete sich an und verließ das Zimmer.
    »Wo willst du hin?« fragte Boyd.
    »Meinen Morgenspaziergang machen«, sagte der Historiker.
    ***
    Er erlebte eine Überraschung, als er das Wäldchen erreichte.
    Er hatte sich eigens etwas schwerere Kleidung angezogen, um vor dem Unterholz geschützt zu sein.
    Aber das existierte nicht! Frei und ungehindert konnte er sich zwischen den Bäumen bewegen! Gut fünfzig Meter drang er vor, als er im weichen Moos Fußspuren fand. Es waren seltsam geformte Eindrücke. Bill starrte sie an.
    »Das ist doch nicht möglich«, murmelte er.
    Derjenige, der hier gegangen war, mußte zwei verschiedene Füße besitzen. Einen normalen und einen Bocksfuß. Der Hufeindruck war zu deutlich.
    Aber das gab es nicht.
    So stellte sich nur klein Fritzchen den Teufel vor. In
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