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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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frühen Abend. Der Meister des Übersinnlichen, der ganz und gar nicht wie ein trockener Akademiker aussah, hatte alles liegen und stehen gelassen und war dem Ruf seines alten Freundes sofort gefolgt. Er wußte, daß Bill an seiner Stelle ebenso reagieren würde.
    Außerdem konnte ein Trip nach Afrika guttun. Das Wetter in Frankreich war nachwinterlich kühl und naß.
    Nicht nur deshalb war auch Nicole Feuer und Flamme. Aber Afrika hatte schon lange nicht mehr auf ihrem Programm gestanden. Seit der Blauen Stadt im tiefsten Dschungel Zentralafrikas nicht mehr. »Es wird Zeit, daß wir uns da wieder mal sehen lassen«, behauptete sie.
    Mit vier Koffern ging sie auf die Reise. Zamorra war sich vollkommen sicher, daß sie mit acht Koffern wieder nach Frankreich zurückkehren würde. Aber zumindest am ersten Tag würde es noch keine Einkaufsorgie geben. Es war zum Zeitpunkt der Landung bereits Ladenschluß.
    Dann stand er jenseits der Abfertigung und betrachtete kopfschüttelnd die Koffersammlung mit nicole’schen Textilien. »Ich frage mich bloß, wie du das Zeugs transportieren willst. Wir nehmen an einer Rallye teil!«
    »Erstens ist das noch nicht ganz raus, weil du das Problem möglicherweise noch vorher löst. Zweitens brauchen wir dann eben einen Wagen mehr.«
    »Kein Geld«, ächzte Zamorra. »Mein Vorrat an Schecks ist so begrenzt wie die Anzahl der Stellen vor dem Komma auf meinem Konto.«
    »Es wird reichen«, beschied ihm Nicole.
    Wenig später entdeckten sie einen Autoverleih, der auch Geländewagen anbot. Zamorra liebäugelte mit einem kleinen Toyota. Nicole fällte die Entscheidung für einen Mercedes 280 GE mit kurzem Radstand, der demzufolge überall durchkommen mußte. Feuerrot war das Ding lackiert.
    »Schreib Feuerwehr drauf«, sagte Zamorra respektlos. »Der Toyota hätte es auch getan.«
    »Aber der hat keinen Stern vorne dran«, stellte Nicole trocken fest. »Weißt du wenigstens, wo das Fahrerlager ist?«
    »Bill hat es ja deutlich genug beschrieben«, sagte Zamorra und mühte sich damit ab, seinen Koffer und die vier Stück Nicoles in den Wagen zu packen. Nicole saß derweil zufrieden hinter dem Lenkrad, wartete, bis Zamorra zustieg, und gab Gas. »Gib mal den Kurs an«, forderte sie.
    Eine halbe Stunde später waren sie unter weiträumiger Umgehung der Landeshauptstadt dort, wo sich draußen am Stadtrand das Fahrerlager befand. Drei Range Rover parkten vor dem weißen Flachbau. Ein paar Männer unterhielten sich, während sie an einem Wagen bastelten. Ein untersetzter, massig gebauter Mann verließ gerade das Haus und strich sich durch das dichte, dunkle Haar. Er starrte den roten Mercedes an.
    Nicole machte eine wilde Vollbremsung und sprang ins Freie. »Hallo«, sagte sie. »Wo ist Bill?«
    »Welcher?« fragte der Untersetzte. »Wir haben drei von der Sorte.«
    Zamorra stieg jetzt etwas gemächlicher aus. Die Männer am Rover sahen interessiert herüber. »Kommen Sie von der Transworld?« fragte einer. Der Parapsychologe schüttelte den Kopf.
    »Bill Fleming«, erklärte inzwischen Nicole.
    »Nicht da«, sagte der Untersetzte. »Nehmen Sie derweil mit mir vorlieb. Ich heiße zwar nicht Bill, aber Sie dürfen mich Jan schimpfen. Jan van Baerle. Ich bin hier so etwas wie das Mädchen für alles. Sie wollen einen Besuch abstatten oder eine Reportage machen?«
    Zamorra beschloß, vorsichtig zu taktieren. Er wußte nicht, ob dieser van Baerle in die Einzelheiten eingeweiht war. Offenbar nicht, sonst hätte er gewußt, mit wem er es zu tun hatte. Und es gab Leute, die weder an Geister noch an Dämonen oder Teufel glaubten und die infolgedessen Dämonenjäger wie Verrückte ansahen. Zamorra wollte aber nach Möglichkeit ernst genommen werden. Schon allein deshalb, weil es sich wahrscheinlich als nötig erweisen würde, die Rallye mitzufahren. Dann war es gut, sich nicht sofort Gegner zu schaffen.
    »Bill rief uns an und bat uns zu kommen«, sagte er. »Wir sind gute Freunde. Vielleicht fahren wir hinter Ihnen her.«
    Van Baerle kratzte sich am Hinterkopf und sah zum Mercedes hinüber. »Mit der Tomate?« fragte er. »Der wird aber nicht lange so hübsch lackiert bleiben. Es geht durch Dschungel, durch Steppe, durch Flüsse und über Stock und Stein und ein wenig durchs Gebirge. Vielleicht gibt die Karre auch ganz den Geist auf. Ich rechne allein bei unseren Wagen mit dreißig Prozent Ausfall.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Außerdem«, fuhr van Baerle fort, »gibt es für Sie nichts zu
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