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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zauberspruch. Aber den wollte er nur dann benutzen, wenn es wirklich nicht mehr anders ging.
    Er versuchte es anders…
    Er fühlte die Macht. Er war die Macht.
    Er drängte sich über Nicole hinweg, bis er an der Tür saß. Dann riß er sie gegen den Fahrtwind auf und stemmte sich hinaus. Die Bodenwellen drohten ihn zu erschlagen. Das Wagendach hämmerte gegen seine Schulter. Der Wind pfiff ihm in die Augen, daß ihm die Tränen hervorschossen. Weit vor sich sah er die graue Stabwolke des vor aus jagenden Wagens, der schnurgerade auf einen riesigen Mammutbaum zuhielt.
    Da rief Zamorra uralte Zauberworte einer längst vergessenen Sprache. Und das Amulett, Merlins Stern, schlug zu.
    Die Kraft einer entarteten Sonne griff den Dämon an.
    Und die Zeit blieb stehen…
    ***
    Der Geländewagen van Baerles blieb stehen, als sei er vor ein unsichtbares Hindernis gestoßen.
    Doch es gab keine Deformierungen. Keinen Schrott. Nicht einmal einen Ruck, den die Insassen hätten spüren können. Sie wurden nicht nach vom geschleudert.
    Nichts dergleichen geschah.
    Die Borduhr im Armaturenbrett tickte nicht mehr. Die Zeit blieb einfach stehen und zwang damit auch den Wagen zum Anhalten.
    Jegliche Bewegung erstarrte.
    Nur der Dämon brachte noch soviel Kraft auf, sich diesem Einfluß zumindest teilweise zu entziehen. Quälend langsam bewegte er sich, kämpfte gegen die Sperren an.
    Die Menschen bemerkten es nicht. Für sie war alles erstarrt. Sie selbst auch.
    Der Dämon öffnete die Wagentür. Er brachte es nicht mehr fertig, sich einfach verschwinden zu lassen. Der weißmagische Bann hemmte alle seine Reaktionen. Er wurde nur noch von dem Drang beherrscht, der Gefahr zu entweichen, zu fliehen, den zeitlosen Geländewagen zu verlassen. Denn so langsam sein Denken jetzt auch vonstatten ging, er begriff, daß Zamorra dieser Lähmung nicht unterlag. Zamorra war da, und er hatte die einzige Möglichkeit gefunden, dem Dämon etwas anzuhaben…
    Die Wagentür schwang knirschend auf.
    Der Dämon taumelte ins Freie. Langsam, ganz langsam…
    Er sah Zamorra, der mit dem anderen Wagen unfaßbar schnell heranraste, wie ein Blitz! Und der Dämon setzte all seine Kräfte ein, sich ihm gegen den Zwang der Zeitstarre zum Kampf zu stellen. Zum letzten, entscheidenden Kampf…
    ***
    Zamorra starrte seinen Gegner an. Langsam schritt er auf ihn zu, das Amulett krampfhaft mit beiden Händen umschlossen. Er fühlte sich wie in einem tiefen Traum gefangen. Er wußte, daß er Merlins Stem noch niemals zuvor in dieser Form eingesetzt hatte.
    Daß er wieder einmal eine neue, fantastische Fähigkeit dieser Silberscheibe kennenlernte, die Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne schuf. Aber lernte er diese Fähigkeit nicht viel zu spät kennen? Längst waren nicht alle Geheimnisse des Amuletts ausgelotet, doch es war doch zu spät… es verlor täglich an Kraft, würde eines Tages nur noch ein Stück fremden Metalls sein, leer und ausgebrannt…
    Jetzt aber strahlte es Kraft ab!
    Es hob den Zeitablauf für den Wagen und den Dämon auf! Und Zamorra sah, wie der Dämon, dessen Namen er immer noch nicht kannte, dagegen ankämpfte.
    Wie er seine letzten Reserven mobilisierte, um Zamorra angreifen zu können… und wie er sie dabei restlos verbrauchte…
    Zamorra selbst brauchte gar nichts mehr zu tun. Er brauchte nur noch zuzusehen, wie der Dämon verging. Er brauchte seine eigene Substanz auf, zehrte sich aus, wurde durchscheinend.
    Und verlosch wie eine flackernde Kerze.
    Der lange Kampf war zuende.
    Doch Zamorra hob die Zeitsperre noch nicht auf. Er fühlte zwar, wie das Amulett seinem steuernden Einfluß wieder entgleiten wollte, aber es blieb noch etwas zu tun.
    Seine drei Begleiter reagierten schon. Sie begriffen, was zu tun war. Sie sprangen den Geländewagen an, zerrten die drei bewegungslosen Menschen heraus.
    Kaum war dies geschehen, als das Kraftfeld des Amuletts erlosch. Es brach einfach zusammen.
    Die Zeit rann weiter.
    Und der jetzt leere Geländewagen jagte direkt auf den riesigen Baum zu, um an ihm erbarmungslos zu zerschellen…
    Da erst atmete Zamorra auf.
    Und da erst spürte er, daß das Amulett auch ihm Kraft entzogen hatte.
    Wo er stand, brach er erschöpft zusammen
    ***
    Die Maschine, die von Nairobi aus über Athen nach Paris flog, stand noch auf ihrem Warteplatz. Bill und Manuela befanden sich im großen Flachbau. Ihre Maschine flog später. Die Stunde des Abschieds war da. Boyd, Patsy und Jan van Baerle waren mit nach draußen
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