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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht, ob er es schaffen konnte. Zweimal war ihm der Dämon entwichen. Er war wie ein Aal, der nicht zu fassen war. Aber solange er nicht endgültig ausgeschaltet war, konnte er weiterhin sein Unheil anrichten…
    ***
    Jan van Baerle saß auf der Rückbank seines Wagens. Neben ihm spielte die Schauspielerin gedankenverloren mit einer blonden Haarsträhne. Boyd Rhodes saß am Lenkrad. Es reizte ihn, die vierhundert PS dieses skurrillen Geländewagens einmal richtig auszukutzeln.
    Aber er selbst sollte nicht mehr dazu kommen.
    Plötzlich geschah das Unfaßbare.
    Sein Sicherheitsgurt wurde von einer fremden Hand gelöst!
    »He, was soll das?« fuhr er auf. Da traf ihn schon ein kräftiger Stoß in die Seite, der ihn förmlich auf den Beifahrersitz schleuderte. Er brüllte wütend auf.
    Und erstarrte.
    Hinter dem Lenkrad saß der Teufel.
    Schwarz, gehörnt und nach Pest und Schwefel stinkend. Seine Hörner ragten aus der Stirn und berührten fast den Dachhimmel des Geländewagens. Der Teufel kicherte.
    Und er scherte aus und gab Gas. Der Wagen raste davon, als habe er bisher nur gestanden.
    Van Baerle brüllte eine Verwünschung. Seine Hände schnellten vor, wollten den Teufel greifen. Aber dann umliefen tanzende blaue Funken den Holländer und schleuderten ihn zurück.
    Das Mädchen saß wie gelähmt neben ihm, mit weit aufgerissenen Augen.
    Der Teufel setzte jetzt nicht mehr seine Gedankenstimme ein, sondern sprach laut:
    »Die Stunde der Entscheidung kommt, Boyd Rhodes«, sagte er. »Ihr habt mich zwar ausgetrickst, weil die Rallye einfach nicht stattfinden soll, nein, ungültig sein soll und deshalb auch keinen Sieger haben kann… aber dafür werde ich auch Jan van Baerle töten! Es ist nie gut, mich zum Feind zu haben…«
    »Du könntest doch triumphieren«, stieß Boyd hervor. »Du hast dein Ziel doch erreicht… keine Rallye, kein Sieger, ob mit oder gegen den Teufel…«
    »Das spielt keine Rolle mehr«, sagte der Dämon. »Ihr habt die Regeln geändert, also tue ich es auch. Wir haben ein privates Hühnchen miteinander zu mpfen. Du hast es gewagt, dich selbst in Todesgefahr mir zu widersetzen. Dies grämt mich.«
    Boyd preßte die Lippen zusammen. Er suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, aus dieser Situation herauszukommen. Abspringen ging nicht. Der Wagen war zu schnell. Er flog förmlich über die Bodenunebenheiten hinweg. Der Teufel am Lenkrad fuhr wie der Teufel. Verteufelt schnell imd verteufelt riskant…
    Jan van Baerle auf der Rückbank schien nicht so zu denken. Er zerrte an der Verriegelung der hinteren Türen. Sein Eigenbau war einer der wenigen viertürigen Geländewagen, und der Holländer spielte ernsthaft mit dem Gedanken, trotz der rasenden Fahrt auszusteigen.
    Patsy begann zu zittern.
    »Es hilft dir nichts«, zischte der Dämon. »Es ist zu spät…«
    Er raste direkt auf einen riesigen einzelnen Baum zu, der sich mitten in der Landschaft erhob. Boyd begriff, was das bedeutete. Mit Tempo zweihundert sollte der Geländewagen an diesem Baum zerschellen.
    Niemand würde es überleben außer dem Dämon…
    Aus, dachte Boyd. Hier ist unser Weg zuende. Die Rallye mit dem Teufel führt direkt in die Hölle…
    Rasend schnell kam der Baum heran. Nur noch ein paar Sekunden…
    ***
    »Übernehmen, schnell«, sagte Zamorra. »Ich muß mich auf das Amulett konzentrieren…«
    Das hatte es auch noch nicht gegeben.
    Bei fast zweihundert Stundenkilometern verließ der Meister des Übersinnlichen den Fahrersitz, rückte nach rechts und drängte Nicole bis zur Tür. Von hinten schob sich Bill Fleming zwischen den Sitzen hindurch, während Zamorra mit einer Hand noch das Lenkrad hielt. Der Wagen verlor an Geschwindigkeit, weil kein Fuß mehr das Gaspedal niederdrückte. Dann rutschte Bill auf den Fahrersitz und übernahm voll.
    Auf einer Straße hätten sie das Spielchen allenfalls im Stehen durchführen können. Hier, mitten im Gelände, kam es nicht ganz so sehr auf Spurtreue an.
    Zamorra konzentrierte sich auf das Amulett.
    Er fühlte die darin schlummernde Magie, und er fühlte plötzlich, daß er es wieder steuern konnte - kurzzeitig nur. Niemand konnte sagen, wie lange er es unter Kontrolle halten konnte, bevor es wieder nachließ! Die Kraft vibrierte und pulsierte. Sie war unglaublich stark, aber unsicher. Das Feld konnte jederzeit wieder erlöschen.
    Zamorra wußte, daß er sofort handeln mußte.
    Nur kurz dachte er an Merlin, den geheimnisvollen Schöpfer des Amuletts, und an dessen stärksten
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