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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte er. »Es hat keinen Sinn mehr. Es gibt keine Verlierer. Ihr seid alle Sieger.«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Diese Rallye wurde unter teilweise falschen Voraussetzungen durchgeführt«, fuhr van Baerle fort. Er deutete auf Boyd Rhodes. »Boyd hat mir gerade erzählt, welchen Vertrag er unterschrieb. Einen Vertrag, der ihn fast Kopf und Kragen gekostet hätte. Die Rallye war eine Farce. Es war von vornherein bestimmt, daß Patsy und Boyd siegen sollten. Grymes und Fawkhawk wollten es so. Imagepflege für Patsy. Deshalb auch die Kameramannschaft.«
    »Ich bring’ die Knilche um«, zischte Bill Whestley.
    »Ich wußte bis jetzt auch nichts davon«, gestand van Baerle. »Sonst hätte es von vornherein Krach gegeben. Boyd spielte trotz allem Fairplay. Ihr kennt ihn inzwischen. Grymes hätte die Regeln umgeworfen und euch ausgepunktet, wenn er verloren hätte. Deshalb erkläre ich die Rallye für beendet und für ungültig. Es sei denn…«
    Er sah in die Runde.
    »Es sei denn, wir machen jetzt unser eigenes Spielchen auf.«
    »Und wie soll das aussehen?« fragte Bill Fleming.
    »Wir tricksen mit der Punktierung, mit den Zeiten und fahren alle gemeinsam ins Ziel ein, mit gleichen Zeiten und gleichen Punkten.«
    »Das ist Unsinn«, sagte Bill Whestley ruhig. »Ungültig, und wir verklagen Grymes und Fawkhawk und den ganzen Verein, der hinter der geplanten Schiebung steckt. Mit der Publicity für Miss Patsy sieht’s dann natürlich grausig aus.«
    »Das wird den Filmmanagern gleich sein«, erwiderte sie schulterzuckend. »Hauptsache, die Aufnahmen stehen und ich bin im Gespräch.«
    Manuela Ford schmunzelte. »Das gibt eine Prozeßlawine, oha«, sagte sie. »Aber die Idee ist gut. So machen wir es.«
    »Schade nur um die ganzen Strapazen«, knurrte Bill Fleming. »Das hätten wir uns alle sparen können, wenn von vornherein mit offenen Karten gespielt worden wäre.«
    »Wir waren vertraglich zum Schweigen verpflichtet«, sagte Boyd. »Und wenn ihr denkt, ich wäre nicht fair gefahren…«
    »Wir kennen dich, Mister Fünfzig Prozent«, knurrte Whestley, »und wir wissen, daß du ein ehrlicher Hund bist. Ich möchte nur eins wissen: warum hast du diesen verdammten Vertrag überhaupt unterschrieben?«
    Boyd Rhodes grinste unglücklich.
    »Weil ich mir dachte, ich siege sowieso«, sagte er. »Selbst der Teufel wird nicht mit mir fertig…«
    Noch ist nicht aller Tage Abend, dachte der Teufel.
    ***
    In geschlossener Formation fuhren sie in Richtung Nairobi. Patsy Fox und Boyd Rhodes waren zu dem Holländer in dessen Eigenbau-Wagen gestiegen. Sie unterhielten sich über die Prozeßchancen gegen die Veranstalter der Rallye. Diese Chancen schienen nicht sonderlich hoch zu stehen. Trotzdem wollten sie versuchen, auf diese Weise aus der Sache herauszukommen.
    Über die gleiche Sache unterhielten sich Zamorra, Nicole, Bill und Manuela in ihrem Wagen, der die Strapazen erstaunlich gut überstanden hatte. Im Gegensatz zu van Baerles Prophezeiung gab es nicht einmal Kratzer im Lack.
    »Diese Filmgesellschaft und die Trans world Adventures«, sagte Bill. »Halb Amerika ist ehrlich, und wir sind hier genau an die andere Hälfte geraten. Da wird mit Tricks gearbeitet und geschoben, die sich ein Normalsterblicher gar nicht vorstellen kann. J. R. Ewing ist dagegen noch direkt ein Engel.«
    »Wer ist denn J. R.?« fragte Nicole, die von kultiviertem Theater mehr hielt als von trivialen Fernsehserien.
    Bill winkte ab.
    »Es wird ein interessantes Spielchen werden«, sagte er. »Rhodes’ Popularität gegen die Bosse der Transworld und deren Tricks. Wenn die es richtig anstellen, besorgen sie einen bestechlichen Richter, und Boyd hustet in den Wind.«
    »Mhm«, machte Zamorra.
    Plötzlich stutzte er.
    »Da - sieh dir das an!«
    Der Wagen des Holländers scherte aus. Er jagte plötzlich mit hoher Fahrt seitwärts davon. Eine Staubwolke markierte seinen Weg.
    »Ich hab’s geahnt«, knurrte Zamorra wütend.
    »Was hast du geahnt?« stieß Bill hervor.
    »Der Teufel«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Er gibt nicht auf… nicht eher, als bis er seine Seelen hat…«
    Er trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der Mercedes machte einen Satz nach vom. Die Maschine heulte auf, und das Getriebe krachte protestierend, als Zamorra zurückschaltete, um noch schneller spurten zu können. Er riß den Wagen von der Straße und setzte dem anderen nach.
    »Wir müssen ihn kriegen… diesmal aber richtig«, keuchte Zamorra. Aber er wußte selbst
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