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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Risiko. Wir liegen drei Stunden vom. Laß dich von Whestley nicht irritieren, daß er knapp hinter uns ist; die Gesamtzeit zählt. Selbst wenn er hier an uns vorbeischnurrt und als erster ins Ziel fährt, kann er die drei Stunden nicht mehr aufholen - außer, wir lassen ihn, durch unsere eigene Dummheit. Wir bleiben auf der Straße.«
    Eine halbe Stunde später erreichten sie die Schlucht. Hier gab es eine Holzbrücke, die den über hundert Meter tiefen und oben dreißig Meter breiten Abgrund überspannte. Die Brückenkonstruktion sah waghalsig und durchaus nicht vertrauenerweckend aus. Zumal die Fahrspur nur aus ein paar Längsbohlen bestand, die über die Querschwellen gelegt worden waren. Dazwischen klaffte der Abgrund.
    Patsy Fox ließ den Wagen vor der Brücke ausrollen. Sie sah die Bohlen an. »Ob die halten?«
    »Das werden wir feststellen«, sagte Boyd. »Traust du dich da hinüber?«
    Patsy schüttelte den Kopf. Sie war zwar inzwischen soweit, daß sie mit dem Wagen sehr gut zurechtkam, aber irgendwo hörte auch ihr Können und ihr Vertrauen in die eigene Fähigkeit auf. Boyd war versierter. Risikofahrten und millimetergenaues Abzirkeln waren sein Geschäft.
    Er stieg aus.
    »Was hast du vor?« wollte sie wissen, als er auf die Holzbrücke hinausging. Rechts und links gab es Geländer. Er rüttelte daran, hüpfte auf den Planken auf und nieder. »Knirscht nichts«, sagte er. »Hm… wir werden absichem müssen, trotzdem. Warten wir auf die anderen.«
    »Aber die holen uns doch dann ein.«
    »Wie ich schon sagte - es kommt hier nicht darauf an. Wahrscheinlich wußten die Streckenwarte schon, warum dieses verñixte Stück Brücke an den Schluß gelegt wurde. Wir kommen nur alle gemeinsam hinüber oder keiner.«
    »Warum?«
    »Wir werden die Wagen miteinander verbinden. Wenn einer abrutscht oder einbricht, können die anderen ihn mit der Winde wieder herausholen. Bei Einzelfahrt genügt schon ein Ausrutscher, und du gehst ab. Schau mal nach unten, wenn du schwindelfrei bist.«
    Patsy schluckte.
    »Wir werden auch warten, bis Jan und Zamorra da sind«, sagte Boyd. »Keiner von uns geht ein Risiko ein -keiner!«
    »Okay, legen wir uns also auf die faule Haut, bis die anderen kommen«, sagte Patsy, ging zum Wagen zurück und beschäftigte sich mit irgend etwas, während Boyd bis zur Mitte der Brücke schritt und die Bohlen auf Festigkeit untersuchte. Als er zurückkam, sah er die Schauspielerin verblüfft an.
    »Das wolltest du doch die ganze Zeit, nicht wahr?« fragte sie, nur mit dem Tangahöschen bekleidet. Sie hatte eine Decke ausgebreitet und es sich darauf bequem gemacht. »Ich nütze die Zeit zu einem Sonnenbad.«
    »Etwas stimmt da noch nicht«, sagte Boyd. »Du hast noch viel zu viel an. Wird dir das nicht zu heiß?«
    »Wüstling«, lachte sie.
    Eine halbe Stunde später tauchte Jan van Baerle mit seinem »Rost-Royce« auf, und die Arbeit begann.
    ***
    Als der Mercedes 280 GE als letzter an der Brücke auftauchte, war der erste Wagen bereits auf den Planken. Die Männer hatten Seile gespannt, die das Fahrzeug rechts und links mit dem Geländer verbanden. Ein weiteres Seil verknüpfte den Wagen mit dem zweiten Range Rover, der noch am Brückenanfang wartete.
    »Nie mehr als zwei Wagen gleichzeitig auf die Brücke«, schärfte Jan van Baerle auch Zamorra noch einmal ein. »Ich fahre als letzter. Trauen Sie es sich zu, hinüber zu kommen?«
    Zamorra starrte die Brücke an. Die Fahrbalken waren schmal. Die Fahrspur war gerade breit genug, daß ein Fahrzeug darauf Platz fand - der Fahrer durfte nur nicht am Lenkrad drehen.
    Drüben auf der anderen Seite stand der Filmhubschrauber. Einer der Männer arbeitete mit seiner Kamera und nahm das Heranrollen des ersten Wagens auf. Boyd saß deshalb ein wenig schräg vor dem Lenkrad, was ihm die Arbeit noch erschwerte, und Patsy hockte noch neben ihm so, als lenke sie den Wagen. In Wirklichkeit traute sie es sich doch nicht zu.
    Boyd war ein einziges Konzentrationsbündel. Er starrte die Planken an und hatte für nichts anderes Augen. Dies war etwas anderes, als auf einer asphaltierten Fläche einer markierten Linie zu folgen. Ein winziger Lenkfehler konnte hier fatale Folgen haben.
    Zamorra stand am Rand der Schlucht und sah mit gemischten Gefühlen hinüber. Ihm gefiel die Sache nicht. Unwillkürlich tastete er nach dem Amulett, das er wieder unter dem offenen Hemd trug.
    Es blieb metallisch kühl. Zamorra hoffe, daß es ihm keinen Streich spielte. Der Teufel konnte
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