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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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keinen besseren Moment als diesen finden, um seine Opfer auszuschalten. Und die waren in erster Linie doch die Insassen des ersten Wagens.
    Er sah van Baerle an. »Gibt es keine andere Strecke hinüber?«
    Der Holländer zuckte mit den Schultern. »Auf unserem Kurs nicht. Eine Straße führt um das Massiv herum. Verstehen Sie, wir sind hier nicht in Europa oder den Staaten, wo es alle paar Meter Brücken und Autobahnen gibt. Wir müssen hier hinüber - so oder so. Oder wir müssen einen Umweg von fünfhundert Meilen fahren.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    Boyds Wagen war jetzt auf Brückenmitte. Zamorra lauschte, aber das Holz knirschte nicht. Die Brücke hielt.
    Jetzt rollte der zweite Wagen langsam, ganz langsam an. Bill Whestley steuerte die Planken an. Sein Beifahrer stand auf der Brücke und wies ihn mit Handzeichen ein. Millimetergenau rollte der Range Rover auf die Bretter. Das Seil hing leicht durch. Am Heck von Whestleys Wagen befand sich das Seil, das an der starken Motorwinde des dritten Fahrzeugs saß. Der Wagen würde erst losrollen, wenn Boyd drüben und Whestley auf der Mitte war.
    Nicole pfiff leise durch die Zähne. Bill Fleming stand auf dem Dach des Mercedes, als könne er von da oben besser sehen.
    »Wieviel Kameras haben die Brüder eigentlich drüben«, fragte Zamorra. »Ich habe ihnen doch eine komplette Ausrüstung verschrottet…«
    »Die sind für alles gerüstet - wie wir«, erwiderte van Baerle. »Boyd schafft es. Gleich ist er drüben. Wenn Whestley nicht das Lenkrad verreißt…«
    Zamorra schätzte die Entfernung zur gegenüberliegenden Felskante noch auf sieben oder acht Meter, als sich sein Amulett zu erwärmen begann.
    Eiskalt überlief es ihn. Auf seinem Körper bildete sich trotz der afrikanischen Hitze eine Gänsehaut.
    Der Dämon war in der Nähe! Er ließ sich die einmalige Chance nicht entgehen…
    Zamorras Hände verkrampften sich zu Fäusten. »Er greift an«, flüsterte er Nicole und Manuela zu. »Verdammt, und wir können Boyd nicht mehr warnen…«
    »Kannst du ihn nicht mit dem Amulett abwehren?« fragte Nicole. »Versuche es! Wenn er angreift, muß er sich zugleich eine Blöße geben und…«
    Zamorra nickte.
    Aber noch ehe er etwas tun konnte, geschah es.
    Mit einem peitschenden, explosionsartigen Knall barst eine der Planken direkt unter dem rechten Vorderreifen des Range Rovers.
    Der Wagen neigte sich der Tiefe zu, kippte…
    ***
    Patsy schrie auf, als es knallte. »Was war das?«
    Da konnte sie es sich schon selbst sagen, als der Wagen vom rechts wegkippte. Boyd Rhodes vergaß in diesem Moment, daß das Fahrzeug angeseilt war. Er trat auf die Bremse, griff über Patsy hinweg und stieß die Wagentür auf.
    »Raus, schnell!« schrie er.
    »Die Seile!« rief sie. »Die Seile halten doch!«
    Der Range Rover kippte immer weiter. Rhodes sah in den hundert Meter tiefen Abgrund. Das linke Seil am Geländer spannte sich. Die Dreh-Kipp-Bewegung kam zum Stillstand, zumal der Wagen hinter ihnen alle Bremsen blockierte und der Beifahrer die Motorwinde am Bug einschaltete. Auch dieses starke Tau straffte sich.
    Patsy gewann ihre Fassung schon wieder. »Verflixt, das war knapp«, murmelte sie und wischte sich über die Stirn. »Ohne die Seile wären wir glatt abgegangen…«
    Boyd Rhodes nickte und berührte leicht ihre Schulter. Sie trug immer noch das Bikini-Höschen, hatte sich aber eine Bluse übergestreift. Durch den dünnen Stoff spürte er die Wärme ihrer Haut, aber auch, daß sie zitterte.
    »So schnell kriegt uns keiner klein«, sagte er. »Wenn es keinen Bruch an der Achse oder im Lenkgestänge gegeben hat, können wir in ein paar Minuten weiterfahren.«
    »Und wie? Das Ding ist doch kaputt!«
    »Drüben liegen Ersatzplanken«, sagte Boyd. »Drüben wie auch hinter uns. Wir holen eine, befestigen sie, und dann geht’s wieder ab. Warte mal, Whestley soll uns wieder hochziehen, bevor…«
    Er verstummte jäh. Höhnisches Lachen erscholl direkt in seinen Gedanken. Und an Patsys Zusammenzucken erkannte er, daß auch sie die Stimme dessen vernahm, den sie beide besiegt glaubten.
    Da bin ich wieder!
    Das Gelächter war wie ein Orkan. Dachtet ihr, ihr kämet mir aus? Ich werde euch vernichten… dies ist mein Werk! Boyd Rhodes, du wirst nicht siegen!
    »Warum nicht?« schrie er. »Was treibt dich an, verfluchter Dämon?«
    Warst du nicht leichtsinnig, Boyd Rhodes? Darf ich dir deine eigenen Worte ins Gedächtnis rufen? »Es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn es
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