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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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Interesse daran, bei dem Kampf des Abends zugegen zu sein, oder es war Greener, und dann würde er den Fight auf gar keinen Fall versäumen.
    Schließlich aber war es nicht nötig, dass er dazu ins Waldorf Astoria zurückkehrte. Er konnte ja auch als Mister Robinson im Hilton oder im Ritz Tower wohnen. Ich setzte mich in die Cocktail Lounge, bestellte mir einen Old Fashioned und brütete.
    Ich brütete so lange, bis mich jemand ansprach.
    »Sind Sie ein G-man?«
    Ich blickte auf und sah in das Gesicht eines vielleicht vierzehnjährigen Pagen.
    »Gewiss, mein Junge«, sagte ich und ließ ihn einen schnellen Blick auf meinen Stern tun. »Ich bin G-man und heiße Cotton.«
    »Jerry Cotton?«, fragte er leise.
    »Gewiss, ich heiße Jerry.«
    »Wenn ich Ihnen etwas erzähle, werden Sie mich dann verraten?«
    »Wenn du mir etwas sagst, das zur Aufklärung eines Verbrechens führen könnte, so kannst du sicher sein, dass ich unverbrüchlich den Mund halte.«
    »Sie haben vorhin nach Mister Grooner gefragt und auch danach, ob in seinem Appartement, während er weg ist, jemand anders wohnt.«
    »Ja, das stimmt.«
    »In seinem Appartement wohnt niemand, aber nicht weit davon, in Nummer dreiundzwanzig.«
    »Und wer ist das?«
    »Eine junge Dame, die angeblich geisteskrank ist, zusammen mit einem Pfleger. Der Onkel der jungen Dame ist ein Freund von Mister Grooner und hat die beiden eingemietet. Wissen Sie…« Er beugte sich vertraulich vor. »Ich glaube nicht daran, dass das Mädchen krank ist. Ich sah sie nur zwei Mal, als die Tür geöffnet wurde und der Kellner das Essen brachte. Sie sah sehr unglücklich aus und so, als ob sie geweint habe, aber nicht wie eine Irre.«
    »Und wer ist dieser Onkel?«
    »Das weiß ich nicht, aber der Pfleger ist ein schrecklicher Kerl. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man einem solchen Mann die Pflege über ein so nettes, junges Mädchen anvertraut, selbst wenn sie geisteskrank ist.«
    »Wie sieht das Mädchen aus?«, fragte ich.
    »Braunhaarig und sehr hübsch.«
    Ich griff in die Tasche und suchte Peggys Bild heraus.
    Bevor ich noch fragen konnte, sagte der Junge: »Das ist sie.«
    »Bist du ganz sicher?«
    »So sicher wie das Amen in der Kirche.«
    »Und ist das der Pfleger?«
    »Ja. Das gemeine Gesicht kann man nicht verwechseln.«
    Das Foto, das ich ihm gezeigt hatte, war Bensons Konterfei.
    »Kannst du mir den Passschlüssel besorgen?«
    »Nein. Den hat Lisa, das Zimmermädchen.«
    »Und wo finde ich die?«
    »Irgendwo im ersten Stock.«
    »Wie heißt du, mein Junge?«, fragte ich.
    »Das möchte ich lieber nicht sagen.«
    »Du darfst es ruhig. Es wird dir deshalb nichts geschehen.«
    Ich schrieb mir den Namen auf und ließ mich zum ersten Stock hinauffahren. Das Zimmermädchen Lisa fand ich schnell. Sie war eine kesse Blondine, mit der ich sehr schnell einig wurde, als ich ihr meinen Ausweis zeigte und ihr außerdem zehn Dollar in die Hand drückte.
    Nun hatte ich den Schlüssel zum Appartement dreiundzwanzig. Obwohl ich es nicht erwarten konnte, zog ich es vor, Phil anzurufen. Er begriff sofort und war zehn Minuten später an Ort und Stelle.
    Der Schlüssel passte. Die Tür sprang auf. Wir befanden uns in einem feudal eingerichteten Wohnzimmer, wie man es nur in einem erstklassigen Hotel findet.
    Mit dem Rücken zu uns flegelte sich ein Mann in einem Sessel. Er hatte die Füße auf den Schreibtisch gelegt und eine Flasche Scotch nebst Glas in Griffweite neben sich auf dem Fußboden.
    »Hallo, Lisa, Darling. Gibt es bald Tee?«
    Als er keine Antwort bekam, drehte er sich um und blickte in die Mündungen unserer Pistolen.
    Es war Rex Benson, der ehemalige Komplize von Prout, Devriet und Greener.
    »Wo haben Sie das Mädchen, Benson? Sie brauchen nicht zu leugnen. Wir wissen alles.«
    Und da kippte er einfach um.
    Er wurde blass, er schlotterte, und sein gemeines Gesicht wurde zur Grimasse.
    »Hier nebenan«, antwortete er ohne zu zögern und warf den Schlüssel auf den Tisch. »Holt sie euch.«
    Ich wusste, was er damit bezweckte. Er glaubte, wir würden ihn selbst vorübergehend außer Acht lassen, und er könne türmen, aber damit hatte er sich verrechnet.
    Während Phil ihn in Schach hielt, öffnete ich die Tür zum Nebenzimmer.
    Es war ein Schlafzimmer und auf dem Bett lag ein Mädchen.
    »Peggy! Ich bin G-man Jerry Cotton. Ich soll Sie zu Micky March bringen. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis wir Sie fanden, aber jetzt wird alles gut.«
    Sie sprang auf und sah
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