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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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Schandtat zu beweisen.
    Am 16. morgens erwachte ich schon um sechs Uhr. Ich brachte es nicht fertig, wieder einzuschlafen. Zwar hatten wir Vierf inger-Charly, der Milly ermordet und June hatte ermorden wollen, gefasst, zwar hatten wir die drei Gangster, die Hatch, Oliver und den Pinkterton-Detektiv auf dem Gewissen hatten, erwischt, aber die Hauptpersonen waren immer noch frei.
    Es war nicht abzusehen, ob es uns gelingen würde, sie zu fassen und endgültig zu überführen. Vor allem befand sich Peggy Crab noch immer in den Händen der Gangster als Druckmittel, dass March den Kampf verlieren und die Gangsterbosse einen Millionengewinn einheimsen würden.
    Morgens um neun saßen Phil und ich zusammen und hielten Kriegsrat. Sowohl die Stadtpolizei als auch wir selbst hatten alle Schlupfwinkel der Achtmillionen-Stadt durchforscht.
    »Ob wohl Mister Grooner inzwischen wieder hier ist?«, fragte ich. »Wenn er wirklich mit Greener identisch ist, so wird er den Kampf heute Abend nicht versäumen.«
    »Ich fürchte, der Kerl hat sich endgültig verkrümelt«, meinte mein Freund. »Aber du kannst es ja einmal versuchen.«
    Gerade wollte ich aufbrechen, als die Herren vom Boxkomitee gemeldet wurden. Sie verlangten nach Mister High, der Phil und mich sofort benachrichtigen ließ.
    Mister High war außerordentlich vorsichtig. Er meinte, er wolle sich nicht in die sachlichen Entscheidungen des Komitees einmischen.
    Das FBI beschäftige sich nur mit kriminellen Delikten. Es sei allerdings Tatsache, dass die Braut des Boxers March einen Tag nach dem Kampf entführt worden sei und er einen Drohbrief erhalten habe, dass, wenn er sich nicht an gewisse Abmachungen halte, das Mädchen unter diesen Umständen nicht zurückkäme. Diese Abmachungen waren allerdings in dem bewussten Brief nicht so deutlich formuliert.
    »Sie können sich denken, meine Herren, dass March sich unter diesen Umständen weigern wird, nähere Auskünfte zu erteilen«, meinte unser Chef.
    Die drei Herren zogen lange Gesichter.
    »Und was wissen Sie über die Ermordung von Barons Manager Oliver?«
    »Warum der Mann umgebracht wurde, können wir nur mutmaßen. Wir haben keinen Beweis dafür.«
    »Aber doch einen Verdacht!«
    »Selbstverständlich, aber auch darüber kann ich nichts sagen. Ein Verdacht ist kein Beweis.«
    »Wie kommt es, dass die Wetten zugunsten Marchs auf drei zu eins stehen?«
    »Das zu beurteilen, muss ich Ihnen überlassen. Schließlich kann man ja auch noch in letzter Sekunde vor dem Fight noch große Summen platzieren.«
    Die drei sahen sich wieder an, und dann entschloss sich der dritte, den Mund aufzumachen.
    »Wir wollen Ihnen nichts vormachen«, sagte er. »Es handelt sich immerhin bei diesem Kampf um ein gewisses Risiko, das wir eingehen. Man weiß bei solchen Kämpfen niemals, wie das Publikum reagiert. Wir brauchen finanzielle Deckung. Diese Deckung haben wir von den Ihnen sicherlich bekannten Herren Devriet, Prout und Greener bekommen. Es sind uns aber auch Gerüchte zugetragen worden, nach denen eben diese Herren, sagen wir mal, versuchen, durch gewisse Manipulationen große Gewinne einzuheimsen.«
    Er wartete, aber Mister High zuckte nur die Schultern.
    »Wetten auf einen Boxer sind immer eine Art von Glücksspiel«, grinste ich. »Ein Glücksspiel für Uneingeweihte und eine sichere Kapitalanlage für die Leute, die Bescheid wissen.«
    »Was meinen Sie damit, Mister Cotton?«
    »Nichts. Ich habe nur einer allgemeinen bekannten Tatsache Ausdruck gegeben. Ich möchte betonen, dass es mir fern liegt, für diesen speziellen Fall einen Verdacht auszusprechen.«
    Als die drei Herren gingen, waren sie genauso ratlos und unentschlossen wie zuvor.
    ***
    Am Nachmittag um vier Uhr kam ich endlich dazu, den geplanten Besuch im Waldorf Astoria zu machen.
    Ich erfuhr, dass Mister Grooner noch nichts wieder hören lassen, dass man aber stündlich mit seiner Rückkehr rechnete. Er brauchte diese ja nicht anzukündigen, weil er sein Appartement behalten hatte.
    »Sind Sie sicher, dass dieses Appartement vollkommen leer ist, das heißt, dass in seiner Abwesenheit niemand anders dort wohnt?«, fragte ich.
    »Selbstverständlich, Mister Cotton«, beteuerte der Empfangschef. »Die Schlüssel hängen hier bei mir, und nur das Zimmermädchen hat einen Passschlüssel.«
    Jetzt hätte ich ja eigentlich wieder gehen können, aber ich musste überlegen, und das tue ich am liebsten allein. Entweder dieser Grooner hieß wirklich so und dann hatte er kein
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