Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0230 - Dr. Tods Rache

0230 - Dr. Tods Rache

Titel: 0230 - Dr. Tods Rache
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sprang praktisch über seinen eigenen Schatten, denn er bewegte sich zur Seite und stach mit dem Brieföffner zu.
    Vielleicht hätte Dr. Tod ausweichen können, aber er wollte es nicht. Morasso sprang in den Stich hinein.
    Der Brieföffner fuhr in seine linke Wange und schlitzte sie auf. Wie zwei Stofflappen, so fiel die Haut nach links und rechts zur Seite, eine große Wunde klaffte, aber es strömte kein Tropfen Blut daraus hervor.
    Ein irres Lachen schallte Sir James entgegen, als sein Gegner auf dem Boden landete und seinerseits einen Angriff riskierte. Er stach.
    Es waren fünf Finger und fünf kleine Messer, die Sir James trafen.
    Der Schmerz war furchtbar. Die Finger drangen durch den Stoff seiner Hose. In der Höhe des Oberschenkels zerfetzten sie ihn, und der Superintendent stöhnte auf, als er merkte, daß sein rechtes Bein nachgab und er sich nicht mehr fangen konnte. Zwar wollte er sich noch an der Wand abstützen, die Fläche war aber zu glatt. Mit dem Handballen rutschte er daran entlang und fiel hin.
    Es waren fürchterliche Schmerzen, und Sir James hatte das Gefühl, als wäre sein Bein mit Feuer gefüllt. Er konnte nicht verhindern, daß ihm die Tränen in die Augen traten, obwohl er sich dafür schämte, denn Morasso bemerkte sehr deutlich seinen Zustand.
    Mit Entsetzen stellte der Superintendent fest, daß er gegen diesen Gegner nicht ankam, so klein er auch war.
    Powell schaute nach unten. Am rechten Oberschenkel war sein Hosenbein naß. Dort hatten ihn die spitzen Nägel getroffen, und immer mehr Blut floß aus den Wunden.
    Weiterhin hielt er den Brieföffner fest. Die Spitze zeigte schräg nach oben, etwa in die Richtung, wo sein Gegner stand. Wenn er den Arm jetzt vorstieß, dann konnte er ihn noch einmal erwischen. Vielleicht besser als beim ersten Versuch.
    Es sah beinahe lässig aus, wie der Liliputaner seinen rechten Fuß hob und zutrat. Sir James konnte den Arm nicht mehr schnell genug zur Seite nehmen. Die Fußspitze traf ihn in Höhe des Gelenks. Gebrochen wurde es nicht, aber der Schmerz trieb dem Superintendenten abermals die Tränen in die Augen.
    Er ließ den Brieföffner los. Als er zu Boden gefallen war, kickte ihn Morasso weg. Unerreichbar für Sir James blieb er einige Schritte weiter liegen.
    Morasso lachte kalt. Er senkte den Blick und starrte auf die Spitzen seiner rechten Hand.
    Blut hatte sich dort gesammelt und tropfte zu Boden, wobei es auf dem Teppich ein dunkles Muster hinterließ.
    »Dein Blut!« zischelte Solo Morasso. »Das Blut eines Gegners. Und es wird noch viel mehr hinzukommen, das verspreche ich dir.« Er schüttelte sich vor Lachen, bevor er abermals zustieß.
    Diesmal schrie Sir James. Es war kein lauter Schrei, eher ein Stöhnen, aber er sah mit Schrecken, daß Morasso sein zweites Bein getroffen hatte.
    Rechts und links…
    »Alle guten Dinge sind drei!« keuchte Dr. Tod und holte ein weiteres Mal aus.
    In diesem Augenblick flog die Tür auf.
    Auf der Schwelle stand eine Frau.
    Glenda Perkins!
    ***
    Es sah gefährlich aus, wie der Kleine durch die Luke flog, die Arme vorgestreckt hatte und seine zehn spitzen Finger auf mich zielten.
    Alles ging so schnell, daß ich keine Zeit hatte, Angst zu empfinden, ich mußte nur schnell ausweichen. Das war in der engen Kabine schwer genug, denn Morasso hatte seine Arme gespreizt, damit er eine möglichst optimale Angriffsfläche bekam.
    Ich unterlief ihn.
    Es war gar nicht einfach, weit mußte ich mich hinunter ducken, schaffte es zum Glück, krachte gegen die Wand und drehte mich sofort wieder.
    Auch Morasso war bereit. Er zog nur noch die fünf Finger seiner linken Hand aus dem Holz und ließ mir wiederum nicht die Zeit, meine Beretta zu ziehen.
    In Oberschenkelhöhe flog er heran.
    Mit den Händen konnte ich nichts machen. Dafür mit den Beinen.
    Suko hätte sich vielleicht besser und geschmeidiger bewegt, ich war froh, daß ich seinen Kopf und die rechte Schulter überhaupt traf. Trotzdem sah es böse für mich aus, denn er erwischte mich auch.
    Zuerst riß in Wadenhöhe der Stoff, dann spürte ich das Brennen, als die Spitzen in das Fleisch hieben.
    Ich sprang trotzdem in die Höhe, denn mein Gegner stieß noch einmal zu.
    Diesmal ins Leere. Zum Glück erwischte ich ihn, als ich wieder nach unten fiel. Meine rechte Schuhsohle landete genau auf seinem kantigen Schädel.
    Die Wucht drückte Morasso zu Boden. Ich sprang zurück, prallte wieder gegen die Wand und kam endlich dazu, meine Beretta zu ziehen. Auch Morasso
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher