Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0230 - Dr. Tods Rache

0230 - Dr. Tods Rache

Titel: 0230 - Dr. Tods Rache
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
der Nähe des Kleinen aufhielt, war nicht aufzufinden. Er mußte sich irgendwo verkrochen haben, vielleicht schlief er auch im Keller, jedenfalls griff er nicht ein, und die bangen Minuten dehnten sich zu kleinen Ewigkeiten.
    Sie kannte das Gesicht, und sie würde es nie in ihrem Leben vergessen, denn nicht zum erstenmal sah sie es.
    Vor ihr stand Dr. Tod.
    Allerdings nicht mehr in seiner ursprünglichen Größe, sondern verkleinert.
    Das war ihr ein großes Rätsel, denn von Bill wußte sie, daß es John Sinclair gelungen war, Dr. Tod zu besiegen. Und nun dieses hier.
    Sheila begriff keine Hintergründe, sie wußte nicht, wieso es zu dieser seltsamen Verwandlung gekommen war, es war ihr auch egal, für sie allein zählte die Tatsache, daß sie und ihr Kind sich in den Klauen dieser gräßlichen Gestalt befanden. Und sie wartete auf Bill.
    In der Diele hielt sie sich auf. Durch das große Fenster konnte sie in den Garten schauen und genau sehen, wann der Reporter eintraf.
    Und sie wußte auch, daß dieser Morasso nicht allein gekommen war. Im Garten lauerte noch jemand.
    Die Falle war zugeschnappt.
    Sheila zitterte. Ein paarmal schon hatte sie es mit Bitten und Flehen versucht, doch bei Morasso auf Granit gebissen. Er wollte seine Rache, und er würde sie ausführen.
    Johnny hielt sich erstaunlich tapfer. Er rührte sich nicht im Griff des Mannes, sondern schaute nur aus seinen großen, angstvoll aufgerissenen Augen die Mutter an.
    Schon des öfteren hatten die Conollys schreckliche Szenen in ihrem Haus erlebt, und auch heute sah es wieder so aus, als wäre die Lage aussichtslos.
    Und dann kam Bill.
    Sheila hörte das Brummen des Porschemotors. Sie zuckte zusammen, schaute durch die Scheibe, und Morasso, der sie beobachtet hatte, drehte ebenfalls seinen Kopf, ohne allerdings die Lage seiner Hand zu verändern. Sie zeigte nach wie vor auf die Kehle des Kleinen. Bill fuhr nicht bis zum Haus. Er stoppte noch. Was geschah, wußte Sheila nicht, denn sie durfte die Tür nicht öffnen.
    Auch Morasso wartete ab. Sein graues Gesicht hatte einen gespannten Zug angenommen. Für ihn wurde es ebenfalls dramatisch, denn er stand dicht vor einem Sieg.
    Bis der Schuß fiel!
    Da schrie Sheila auf, während Morasso ein böses Fauchen ausstieß, einen Fluch hinterhersetzte, Johnny gegen die Wand schleuderte und seinen rechten Arm hob…
    ***
    Sir James hatte noch eine Galgenfrist! Plötzlich war Glenda Perkins da. Sie stand in der Tür, sah die schreckliche Szene, all das Blut und konnte einen Schrei nicht unterdrücken. Der Schrei riß Morasso herum.
    »Du bist es!« brüllte er. »Dann kann ich dich auch mit in die Hölle nehmen!«
    Er stürzte auf Glenda zu, denn Sir James lief ihm nicht weg, der war schwerverletzt. Erst wollte er die Frau töten.
    Glenda sah ihn kommen, diesen kleinen, höllisch gefährlichen Teufel, und sie war einfach nicht fähig, sich vom Fleck zu rühren.
    Da krachten die Schüsse.
    Mitten im Lauf wurde Morasso getroffen. Die Kugeln hieben in seinen kleinen Körper, das geweihte Silber riß die Wunden, und es sah so aus, als würden die Einschläge den Mann regelrecht zerstören.
    Er lief zwar noch weiter, aber er begann zu torkeln, die Kraft rann bereits aus seinem Körper. Bevor er Glenda erreichte, brach er zusammen. Sein rechter Arm rutschte dabei vor, die fünf Finger wiesen wie zum Hohn auf die erstarrt dastehende Sekretärin, die noch immer nicht glauben konnte, daß sie gerettet war. Ich war wirklich im letzten Moment eingetroffen und hatte den Liliputaner mit zwei gezielt geschossenen Kugeln stoppen können. Noch die Beretta in der rechten Hand haltend, stand ich in der Tür und schaute auf die schreckliche Szene.
    Als ich das Blut sah, bekam ich einen immensen Schreck. Aber ich stellte auch fest, daß sich Sir James bewegte und sogar etwas sagen wollte.
    »Lassen Sie, Sir!« Zwei lange Sätze brachten mich in ein anderes Büro, wo das Telefon stand, von dem aus ich anrufen konnte. Um den Rest sollten sich die Ärzte kümmern…
    ***
    Plötzlich war der Schatten da. Gewaltig und groß wuchs er innerhalb des Ganges auf. Er schien aus dem Nirgendwo zu kommen, und bevor Dr. Tod zustechen konnte, war Nadine Berger, der Wolf, über ihm. Die Wucht des Zusammenpralls riß den Liliputaner von den Beinen. Er fiel hin, stach trotzdem zu und traf Nadine in die Flanke. Schrecklich jaulte sie auf. Aber sie ließ einfach nicht los, sie wußte, worum es ging und verbiß sich im Hals des Solo Morasso.
    Sheila sprang
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher