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023 - Die Vampir-Klinik

023 - Die Vampir-Klinik

Titel: 023 - Die Vampir-Klinik
Autoren: A.F.Morland
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steckte.
    Erneut umschloß sie mit beiden Händen den Pfahl, und diesmal schaffte sie es. Das Holz glitt aus der tiefen Wunde, die nicht blutete. Kein Mensch hätte eine solche Verletzung überlebt.
    Aber Melusine gehörte nicht mehr zu den Menschen. Zornig fauchend schleuderte sie den Eichenpfahl fort. Geschwächt blieb sie auf den Knien, um neue Kräfte zu sammeln.
    Nach einer Weile erhob sie sich und ging ein paar Schritte. Sie hatte gewußt, daß Charlton eines Tages hinter ihr Geheimnis kommen würde. Ewig ließ sich so etwas nicht verheimlichen.
    Ihr war nun klar, daß sie einen Fehler gemacht hatte: Sie hatte Charlton unterschätzt. Sie hatte nicht geglaubt, daß er es fertigbringen würde, sie zu pfählen.
    Wenn sie damit gerechnet hätte, hätte sie ihn bestimmt nicht so lange verschont. Gelegenheiten, über ihn herzufallen, hatte es mehrere gegeben, aber sie hatte damit noch warten wollen, und dieses Warten wäre ihr nun beinahe zum Verhängnis geworden.
    Ein wildes, grausames Feuer brannte in ihren Augen. Das letzte Wort war in diesem Kapitel noch nicht geschrieben. Sie würde ihrem Mann wiederbegegnen, und dann sollte er keine Chance haben, mit dem Leben davonzukommen, dafür würde sie sorgen.
    Charlton Dodd würde so werden wie sie. Sie würde ihm den Vampirkeim in den Körper pflanzen!
    ***
    Da es kein streng gehütetes Geheimnis war, wußte auch Fystanat schon von dem Höllenschwert, das Mr. Silver dem Geierdämon Ammorgh abgenommen hatte. [5]
    Diese Waffe hatte dem Ex-Dämon bereits wertvolle Dienste geleistet.
    Der Hüne hatte damit nicht nur Ammorgh vernichtet, sondern sich auch zum Tunnel der Kraft durchgeschlagen, was er ohne das Schwert wohl kaum geschafft hätte.
    Wir hätten gern das Rätsel gelüftet, das diese starke Waffe umgab, das erwähnte ich während eines Gesprächs in Daryl Crennas Haus, und Mason Marchand alias Fystanat meinte: »Ich erinnere mich, schon mal von diesem Höllenschwert gehört zu haben.«
    Ich schaute den gelähmten Mann aus der Welt des Guten gespannt an. »Tatsächlich? Erzähle! Mich interessiert alles, was mit dieser Waffe zusammenhängt.«
    »Sie gehörte nicht immer Ammorgh.«
    »Das ist richtig«, sagte ich. »Kennst du die Namen der anderen Besitzer?«
    »Ich kann dir leider keine Namenskette bieten, Tony«, sagte Mason bedauernd. »Mir ist nur bekannt, daß das Höllenschwert auf dem Amboß des Grauens geschmiedet wurde.«
    »Das ist mir auch bekannt. Weißt du, wer es geschmiedet hat?«
    »Nein.«
    »Für wen wurde die Waffe angefertigt?« fragte ich weiter.
    »Er war ein großer Dämon…«
    »Wie hieß er?«
    »Loxagon.«
    »Loxagon«, echote ich und blickte Cruv und Daryl Crenna fragend an. Die beiden hörten diesen Namen genau wie ich zum erstenmal, das sah ich ihnen an. Mein Blick richtete sich wieder auf Fystanat. »Und? Was weiter? Wenn er so ein großer Dämon war, wieso verlor er dann das Höllenschwert?«
    »Loxagon – dieser Name war eine Zeitlang gleichzusetzen mit geballter Macht. Riesige höllische Heerscharen standen hinter ihm. Was Loxagon anpackte, wurde zum Erfolg. Das machte ihn langsam, aber sicher größenwahnsinnig. Er dachte, nach dem Höllenthron greifen zu können. Aber auch seine Feinde waren mächtig, und sie verbündeten sich gegen ihn. Das wurde ihm zum Verhängnis. Sie vernichteten Loxagon, und das Höllenschwert bekam ein anderer Dämon. Loxagon aber wurde begraben und vergessen. Kein Höllenwesen spricht seinen Namen aus. Man tut so, als hätte es Loxagon nie gegeben.«
    Mich faszinierte die Geschichte. Ein kleiner Zipfel des großen Geheimnisses war plötzlich gelüftet. Ich wollte mehr von Fystanat erfahren und fragte ihn, wo man Loxagon begraben hatte.
    »Nicht in den Dimensionen der Hölle, die sehr vielschichtig sind, wie du weißt«, sagte Mason Marchand. »Loxagons Grab befindet sich irgendwo. Ich weiß nicht wo. Dabei wäre es für Mr. Silver wichtig, dies zu wissen.«
    Ich horchte auf. »Wieso?«
    »Das Grab des großen Dämons ist noch gefüllt mit starker Magie. Es wäre für Mr. Silver von unschätzbarem Vorteil, wenn er es finden würde.«
    »Wozu?« fragte ich.
    »Nicht nur Loxagons Name geriet in Vergessenheit. Auch den Namen des Höllenschwerts kennt heute kaum jemand noch.«
    »Die Waffe hatte einen Namen?«
    »Ja, Tony, und wer diesen Namen kennt, der wird mit dem Höllenschwert beinahe zur untrennbaren Einheit. Erst wenn Mr. Silver den Namen seiner Waffe kennt, entfaltet sie für ihn ihre ganze Kraft und
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