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023 - Die Vampir-Klinik

023 - Die Vampir-Klinik

Titel: 023 - Die Vampir-Klinik
Autoren: A.F.Morland
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gehorcht ihm bedingungslos. Es hat im Augenblick nicht diesen Anschein, aber vorläufig kann das Höllenschwert selbst für Mr. Silver noch zur Gefahr werden.«
    Fystanat hatte recht. Es wäre wirklich sehr wichtig gewesen, diesen Namen zu erfahren. Aber wie sollten wir das anstellen? Ich fragte den gelähmten Mann aus der Welt des Guten danach.
    »Es heißt, daß sich der Name demjenigen offenbart, der die Klinge in Loxagons Grab stößt«, sagte Mason Marchand.
    »Mit anderen Worten: Sucht Loxagons letzte Ruhestätte, und ihr werdet erfahren, wie das Höllenschwert heißt.«
    »Richtig«, bestätigte Mason.
    Ich schnippte mit dem Finger und meinte sarkastisch: »So einfach ist das.« Aber die Sache ließ mich nicht mehr los. Es stand jetzt schon fest, daß wir nichts unversucht lassen würden, um das Rätsel des Höllenschwerts zu lösen und es damit ganz auf unsere Seite zu holen.
    Es gefiel mir nicht, was Mason Marchand vorhin angedeutet hatte: Die Waffe könne vorläufig selbst für Mr. Silver noch zur Gefahr werden. Der Ex-Dämon war sich des Höllenschwerts sehr sicher.
    Und ich hatte auch geglaubt, er könne der Waffe jederzeit seinen starken Willen aufzwingen. Aber was würde passieren, wenn die Laune des Höllenschwerts umschlug?
    Ich verfolgte diesen Gedanken lieber nicht weiter, denn ich spürte ein mulmiges Gefühl in meiner Magengrube aufkeimen. Ich sah das Schwert plötzlich mit anderen Augen.
    Es barg eine Gefahr in sich, das Höllenschwert in meinem Haus aufzubewahren. Niemand konnte vorhersehen, ob sich die Waffe nicht schon bald gegen uns wandte.
    Auch gegen Mr. Silver!
    Ich musterte Masons Gesicht. »Hast du mir sonst noch was zu bieten?« fragte ich ihn.
    »Ich wollte, ich hätte noch mehr Informationen für dich, Tony. Tut mir leid, das war alles, was ich zum Thema Höllenschwert weiß.«
    »Ich werd’s auf jeden Fall an Mr. Silver weiterleiten«, versicherte ich. »Vielleicht hat er eine brauchbare Idee, wo wir unseren Hebel ansetzen können.«
    Dazu fiel mir ein, daß Roxane die Fähigkeit besaß, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln. Ihr war es gelungen, den Tunnel der Kraft ausfindig zu machen, und ich baute nun wieder auf sie.
    Vielleicht schaffte sie es auch, herauszukommen, wo sich Loxagons Grab befand. Sie war ein tüchtiges Mädchen, und ich hatte großes Vertrauen in ihre Talente.
    Ich streifte den Ärmel hoch und warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Die Dämmerung hatte eingesetzt, und Daryl Crenna drehte das Licht auf. Wenn ich rechtzeitig bei der St.-Mary’s-Klinik sein wollte, mußte ich mich auf die Socken machen.
    »Das war’s dann wohl für heute, Freunde«, sagte ich und erhob mich.
    »Nett, daß du uns besucht hast«, sagte Daryl.
    Ich stieß meinen Zeigefinger gegen seine Brust. »Versuche weiter, ihm zu helfen.« Ich wies mit den Augen auf Mason. »Und zerbrecht euch ruhig auch weiterhin den Kopf über den Sarg der tausend Tode.«
    »Machen wir«, versprach Daryl.
    Ich feixte und sagte zu Fystanat: »Halt die Ohren steif, Junge.«
    »Muß ich wohl«, brummte der Gelähmte.
    Ich nickte dem Gnom zu: » Mister Cruv, es war mir eine Freude, dich wiederzusehen.«
    »Viel Vergnügen heute abend, Tony«, sagte der Knirps.
    »Danke.«
    »Wenn Vladek Rodensky länger in London bleibt, bring ihn doch mal hierher, damit wir ihn kennenlernen«, sagte Daryl Crenna.
    »Mal sehen«, erwiderte ich. »Kommt darauf an, ob Vladek euch überhaupt kennenlernen möchte.« Schelmisch grinsend verließ ich Pakkadees Haus, vor dem ein weißer Peugeot 504 TI stand.
    Ich stieg in den Wagen, ließ den Gurtverschluß klicken und zündete die Maschine. Nachdem ich die Fahrzeugbeleuchtung eingeschaltet hatte, fuhr ich los, und ich freute mich von Minute zu Minute mehr auf das Wiedersehen mit Vladek Rodensky.
    ***
    Charlton Dodd war völlig außer Fassung. Er hatte es nicht geschafft. Die blutgierige Vampirin war ihm entkommen. Er hatte zu lange gezögert, hatte sich nicht entschließen können, das Unvermeidbare zu tun.
    Und nun war Melusine fort. Sie lebte – und sie würde töten, denn das war ihre einzige Bestimmung. Dodd schauderte.
    Schwerfällig erhob er sich. Das Beil ließ er fallen. Mit schleppenden Schritten verließ er das Schlafzimmer. Er begab sich ins Bad und wusch mit eiskaltem Wasser sein Gesicht.
    Er mußte endlich wieder klar denken. Irgend etwas mußte zum Schutz der Menschen geschehen. Melusine durfte ihr unseliges Leben nicht behalten. Aber wer sollte es ihr
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