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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze
Autoren: Edgar Wallace
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erzählte, was er über den grünen Bogenschützen wußte.
    Mr. Wood hörte aufmerksam zu.
    »Ja, es ist merkwürdig. Die Legende von Garre Castle ist mir auch bekannt.«
    Kurz darauf brach Mr. Howetts Gesellschaft auf. Mr. Wood winkte dem Kellner und zahlte.
    »Ich muß einen dringenden Brief schreiben«, sagte er. »Wie lange bleiben Sie bei Mr. Howett?«
    »In fünf Minuten kann ich sicher wieder hier sein. Ich habe keine Ahnung, was er von mir will, aber bestimmt dauert es nicht länger.«
    Die Zimmer der Howetts lagen auf der gleichen Etage wie das von Abel Bellamy. Mr. Howett erwartete ihn bereits. Featherstone schien sich schon vorher verabschiedet zu haben. Nur der Millionär und seine Tochter befanden sich im Zimmer.
    »Kommen Sie herein, Holland!« Howett sah müde und niedergeschlagen aus. »Vielleicht können Sie meiner Tochter helfen. - Valerie, das ist Mr. Holland ...«
    Die junge Dame nickte Spike freundlich zu.
    »Es handelt sich um folgendes, Mr. Holland«, begann sie. »Ich möchte eine Dame ausfindig machen, die vor zwölf Jahren in London lebte, eine Mrs. Held, die in der Little Bethell Street, Camden Town, wohnte. Ich habe bereits in der Straße nachgeforscht - es ist eine schrecklich armselige Gegend -, aber niemand kann sich dort an sie erinnern. Daß sie sich einmal dort aufhielt, habe ich durch einen Brief erfahren, der in meinen Besitz kam.« Sie machte eine Pause. »Daß ich diesen Brief habe, ist dem Adressaten unbekannt. Er hätte allerdings, auch wenn er es wüßte, Grund, über die damaligen näheren Umstände nichts verlauten zu lassen. Einige Wochen, nachdem der Brief geschrieben wurde, verschwand Mrs. Held.«
    »Haben Sie schon eine Annonce in die Zeitung gesetzt?«
    »Ja, alles, was nur irgend möglich war, habe ich getan. Auch die Polizei unterstützt mich schon seit Jahren.«
    Spike zuckte bedauernd die Schultern.
    »Ich fürchte, dann kann ich Ihnen auch nicht viel helfen.«
    »Das sagte ich auch gleich«, fiel Mr. Howett ein. »Aber meine Tochter glaubt, Zeitungsleute wüßten alles und ...«
    Er brach ab, denn auf dem Flur war ein mächtiger Lärm entstanden. Heftige Schimpfworte - dann ein Fall. Spike riß die Tür auf.
    Der Anblick, der sich ihm bot, war recht ungewöhnlich. Auf der andern Korridorseite, ein paar Schritte weiter, stand die massige Gestalt Bellamys im Türrahmen seines Zimmers, und vor ihm, mitten im Gang, richtete sich gerade der Mann mit dem grauen Bart, den der Sekretär Creager genannt hatte, mühsam vom Boden auf.
    »Das wird Ihnen noch leid tun!« rief Creager wütend.
    »Scheren Sie sich zum Teufel!« brüllte Bellamy. »Wenn Sie noch mal herkommen, werfe ich Sie zum Fenster hinaus!«
    »Das kommt Sie teuer zu stehen!« preßte Creager, heftig schnaufend, heraus.
    »Aber nicht in Dollar und Cent!« fuhr ihn der Alte gehässig an. »Nehmen Sie sich in acht, Creager! Sie erhalten doch von der Regierung eine Pension? Möglich, daß Sie die verlieren.« Mit diesen Worten drehte er sich um und knallte die Tür hinter sich zu.
    Creager hinkte den Gang entlang. Spike ging ihm sofort nach.
    »Was ist denn nun wieder los?« fragte er ihn.
    Creager blieb stehen und rieb sein rechtes Knie.
    »Sie kommen mir wie gerufen - Sie sind doch Reporter, nicht wahr? Warten Sie, ich habe eine gute Sache für Sie!«
    Spike war Zeitungsmann mit Leib und Seele. Eine gute Geschichte bedeutete für ihn das halbe Leben. Schnell ging er zu Howett zurück.
    »Würden Sie mich für einen Augenblick entschuldigen? Ich muß dringend mit diesem Mann sprechen.«
    »Wer hat ihn niedergeschlagen? Bellamy?«
    Valerie fragte es mit so erregter Stimme, daß Spike sie verblüfft anschaute.
    »Ja, Miss Howett - kennen Sie ihn?«
    »Ich - ich habe schon manches über ihn gehört«, erwiderte sie.
    Spike begleitete den wütenden Creager in die Hotelhalle. Er war bleich und zitterte immer noch. Es dauerte einige Zeit, bis er sich ein wenig gefaßt hatte.
    »Es könnte sehr leicht eintreten, was er sagte. Möglich, daß ich jetzt meine Pension verliere. Aber ich will es auf mich nehmen. Sehen Sie, Mr. ...«
    »Holland ist mein Name.«
    »Ja - sehen Sie, hier kann ich Ihnen doch nicht alles erzählen. Bitte besuchen Sie mich in meinem Hause - Rose Cottage, Field Road, New Barnet.«
    Spike notierte sich die Adresse.
    »Wann soll ich vorbeikommen?«
    »In ein paar Stunden. Sie werden mit der Sensation zufrieden sein, die ich Ihnen mitteile.«
    Wood, der in der Halle saß und interessiert dem
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