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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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Der BlutmondTeil 3

    (aus der Blood Force Reihe, Nachfolger der Dark Craving Reihe)

    DAS ENDE EINER SAGA

    © copyright Dezember 2012 T. J. Hudspeth

    Prolog:

Der Zweikampf war gerade zu seinen Gunsten ausgefallen. Der hochgewachsene, schlanke Sieger mit den eingefallenen Wangen und den zornigen Augen, warf seinem Feind einen warnenden Blick zu. Eigentlich hätte er den winselnden Köter, der verletzt auf dem Boden lag, endgültig niederstrecken können, doch ihm war nicht nach töten. Der Gegner erkannte diese großzügige Geste. Er gab sich geschlagen und flüchtete mit eingezogenem Schwanz in die nächste Gasse, um sich seine Wunden zu lecken. Der Bezwinger sah dem hinkenden Werwolf hinterher, bis dieser außer Sicht war.
Irgendwo in seinem bodenlangen Mantel, hatte er eine Schachtel Zigaretten. Er tastete seinen Körper ab, bis er in einer Seitentasche die Verpackung ertastete. Leider hatte der dünne Karton der Schachtel den Kampf nicht gut überstanden. Sie sah ziemlich mitgenommen aus und war zerknautscht. Mit schlanken Fingern zog er zwischen den Tabakkrümeln die einzige Zigarette hervor, die die körperliche Auseinandersetzung unversehrt überstanden hatte. Er tippt deren Spitze mit dem Zeigefinger an und der Glimmstängel fing sofort Feuer. Dann nahm er einen tiefen Zug und sog den Rauch in seine Lungen ein. Anschließend schüttelte er die Flamme aus. An einer Mauer lehnend, schloss er die Augen und sammelte seine Kräfte. Zwar war ihm der Werwolf an Masse überlegen, denn er war ein riesiger Fleischberg, doch kräftemäßig, war er ihm zu keiner Sekunde ihres Kampfes unterlegen gewesen. Hätte er seine Feuergabe eingesetzt, wäre der Kampf binnen Minuten beendet gewesen, wenn nicht sogar in Sekunden. Doch da er sich selbst spüren wollte, kämpfte er allein mit der Muskelkraft, die ihm als unsterbliches Wesen gegeben war.
In den letzten Jahren hatte es viele Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Rassen gegeben. Dabei standen allerdings meist territoriale Kämpfe im Vordergrund und nicht der Schutz der Menschen vor den Blutsaugern. Die Werwölfe hatten ein Ziel: ihren Status als Königsrasse durchzusetzen. Um das zu erreichen, schreckten sie auch nicht davor zurück, sich die Menschen zunutze zu machen. In der Hoffnung, ihr Rudel schnellstmöglich zu vergrößern, wurden unzählige Frauen vergewaltigt und Säuglinge geraubt. Jedoch wuchs nicht jedes Neugeborene automatisch zu einem Werwolf heran. Nur eines aus Hunderten wies letztendlich einen derartig mutierten DNS-Strang auf, der schließlich durch die Lykanthropie, also der Erstverwandlung im Erwachsenenalter, sichtbar wurde. Und da das Werwolfs-Gen zumeist nur an Männer weiter gegeben wurde, waren ihre Bemühungen, ein übermächtiges Rudel heranzuzüchten, eher erfolglos.
Der abgekämpfte Einzelgänger hatte die Zigarette bereits zur Hälfte geraucht, als er das Schweigen brach, denn er wusste, dass er seit geraumer Zeit beobachtet wurde. Wie ein Schatten hatte sich das Wesen an seine Fersen geheftet, ohne sich ihm jedoch offen zu zeigen.
"Was willst du von mir? Du musst doch mitbekommen haben, was ich mit Deinen Artgenossen und all den anderen angestellt habe. Hast du etwa Todessehnsucht?", fragte er gelassen in die Dunkelheit hinein. Er spürte, dass es sich bei seinem Verfolger, der oben auf der Mauer umherschlich, um einen Werwolf handelte. Doch etwas war anders. Von ihm ging nicht die sonst so aggressive Energie aus, die Werwölfe für gewöhnlich an den Tag legten. Mit Anlauf sprang der Ertappte hinunter und landete vor den Füßen des Vampirs. Für einige Momente sahen sie sich tief in die Augen. Zum einen wollte der schwarzhaarige Untote ergründen, was es mit dem Werwolf auf sich hatte, der ihm schon seit Wochen ein unsichtbarer Klotz am Bein war, jedoch dabei stets im Hintergrund blieb. Und zum anderen wollte das haarige Biest herausfinden, in welche Gefahr es sich begab, indem es sich dem Vampir so offen zeigte.
"Warum folgst du mir die ganze Zeit?Wenn ich wollte, könnte ich dich mit einer Handbewegung töten", meinte der Vampir und blies dem schweigsamen Vierbeiner provokativ den Qualm ins Gesicht.
"Du hättest oft genug die Gelegenheit gehabt mich zu töten, wenn du das gewollt hättest. Außerdem habe ich gesehen, wie du den Anderen vorhin am Leben gelassen hast.
Du bist kein Mörder!", erwiderte der Werwolf zuversichtlich mit seitlich geneigtem Haupt. Dabei zuckten seine Ohren aufgeregt, aus denen dichte Haarbüschel
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