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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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Bühne produzierten sich ein paar Hulamädchen mit Baströckchen, die so kurz waren, dass ein Hawaii-Girl es entrüstet abgelehnt hätte, sich damit zu zeigen. Die Blumenketten um den Hals waren künstlich, aber recht gut nachgemacht. Die Hulas waren nett und verdienten den Beifall, der ihnen zuteil wurde.
    Um zwölf Uhr schenkte der Kellner uns den Rest der Flasche in die Gläser und hielt diese so auffallend gegen das Licht, dass uns nichts übrigblieb, als entweder zu zahlen und uns zu verziehen oder nochmals vierzig Dollar von Uncle Sams Steuergeldem zu riskieren. Ich war schon im Begriff, die Rechnung zu verlangen, als sich die Loge zu unserer Rechten bevölkerte.
    Es waren zwei Herren, ungefähr in unserem Alter, mit den Gesichtern smarter Geschäftsleute. Der eine war brünett und hatte ein Raubrittergesicht, der andere war hellblond und blauäugig wie ein waschechter Schwede.
    Merkwürdigerweise hatten sie vier Begleiterinnen, und jedes dieser Mädels hätte ohne weiteres eine Miss-Konkurrenz gewinnen können. Es gab eine Blonde, eine Braune, eine Schwarze und eine Rote, wenigstes was die Haare betraf. Im Übrigen waren sie alle vier gleichmäßig nett und elegant. Sie tranken Champagner, genau wie wir, nur bedeutend schneller.
    Die Männer trugen Ringe mit mindestens zweikarätigen Brillanten, und wenn der Schmuck der Mädchen echt war, so musste er ein kleines Vermögen wert sein.
    Ich führte gerade mein Sektglas zum Mund, als sich einer der Herren vom Nebentisch erhob und auf uns zukam.
    »Ich bitte um Verzeihung, wenn ich Sie belästige«, lächelte er.
    »Bitte sehr«, Phil wies auf einen noch freien Stuhl.
    Der Herr, es war der schwarze Raubritter, setzte sich und meinte.
    »Ich möchte Sie um eine Gefälligkeit bitten. Wie Sie sehen, sind wir vier Damen und nur zwei Herren. Eigentlich hätten wir zu acht sein müssen, aber unsere beiden Freunde waren verhindert. Nun möchten wir so sehr gern tanzen, können aber doch nicht zwei der Girls allein sitzen lassen.«
    Er schwieg und blickte uns erwartungsvoll an.
    »Es wird uns ein Vergnügen sein, mit den beiden anderen Damen zu tanzen«, lächelte mein Freund.
    Mir war gar nicht so sehr wohl dabei zu Mute. Ich kann zwar tanzen, aber ob ich den jetzt an mich gestellten Anforderungen genügen würde, wusste ich nicht. Ich machte auch eine dementsprechende Bemerkung, die aber großzügig überhört wurde.
    Bereits zwei Minuten später legte ich mit dem Rotkopf einen Tango aufs Parkett, als hätte ich mein ganzes Leben lang nichts anderes getan. Die Kleine tanzte so gut, dass ich nur nötig hatte, mich ihrem Schritt anzupassen.
    »Nennen Sie mich May«, flüsterte sie mir ins Ohr.
    So blieb mir nichts anderes übrig, als ihr zu sagen, ich heiße Jeriy, was sie reizend fand. Als der Tanz zu Ende war, wollten wir uns höflich verabschieden, wurden aber genötigt, am Nebentisch Platz zu nehmen und waren bald in ein fröhliches Geplänkel mit den Mädchen verwickelt.
    Es stellte sich heraus, dass die zwei Herren Manager einer größeren Gesellschaft sein mussten. Allerdings konnte ich nicht dahinter kommen, was für Geschäfte sie tätigten. Jedenfalls mussten sie recht lukrativ sein.
    Die Mädchen schienen sie recht gut zu kennen.
    Beim nächsten Tanz schmiegte sich May schon etwas zutraulicher in meinen Arm und dann sagte sie plötzlich: »Oh, Was Sie für Muskeln haben. Man könnte meinen, Sie seien Boxer.«
    »Bin ich zwar nicht von Beruf, aber ich verstehe etwas davon«, lächelte ich.
    »Was sind Sie denn eigentlich von Beruf?«, fragte sie. »Nein, sagen Sie nichts. Lassen Sie mich raten.«
    In diesem Augenblick verklang der letzte Akkord der Musik, und ich hoffte schon, die gefährliche Klippe umschifft zu haben, aber da hatte ich nicht mit der Beharrlichkeit des Mädchens gerechnet. Als wir wieder saßen, stützte sie das Kinn in die Hand und meinte leise: »Ich überlege immer noch. Sie können ein Sportsmann sein, vielleicht ein Baseballspieler, aber nein. Dazu sind Sie zu intelligent.«
    »Sparen Sie sich die Mühe, May. Sie werden es doch niemals erraten«, sagte ich.
    »Lassen Sie mich nachdenken Sie verstehen etwas vom Boxen, haben Verstand und«, sie lächelte verschmitzt und beugte sich zu meinem Ohr herunter. »Sie tragen eine Pistole unterm linken Arm. Sie sind also entweder ein Gangster…«, sie lachte amüsiert, »oder ein privater Teck oder…«, sie runzelte ihre weiße, glatte Stirn. »Ich glaube, ich weiß es. Ein Cop sind Sie auch
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