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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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hatten sie dabei ihr modernes Schweißgerät im Stich lassen müssen. Das war endlich einmal eine angenehme Nachricht, die zeigte, dass es auch vollkommen narrensichere Schutzeinrichtungen gibt.
    Ich rief Captain Loin an und stellte in Aussicht, ich werde zu ihm kommen, um mich über die Einzelheiten zu orientieren.
    Dann wollte ich zuerst die Steuergeschichte erledigen, denn sonst würde ich ja doch nicht dazu kommen.
    Verdammt. Jetzt hatte ich den Füller doch wieder vergessen, aber an seiner Stelle fand ich Bills Kugelschreiber in der äußeren Brusttasche. Dann musste es eben damit gehen. Ich schrieb ein paar Zeilen, wurde natürlich gestört und schrieb dann weiter. Dann schnappte das Ding, heimtückisch wie Kugelschreiber nun einmal sind, plötzlich zurück. Ich drückte auf den Knopf am oberen Ende, und dabei fühlte ich etwas, das mich fast vom Stuhl hochgerissen hätte.
    Es waren kleine Unebenheiten und Kratzer, so als wenn jemand mit den Zähnen darauf herumgebissen habe. Ich nahm das Vergrößerungsglas. Tatsächlich, es stimmte.
    ***
    Was ich in diesem Augenblick dachte, was gewissermaßen mit Überschallgeschwindigkeit durch mein Gehirn schoss, kann ich so schnell nicht ausdrücken. Jedenfalls rannte ich hinaus und fuhr hinauf ins Laboratorium.
    »Untersuchen Sie bitte sofort diese Kugelschreiber und sagen sie mir, ob die Kratzer und Unebenheiten von Zähnen herrühren und wenn, ob es dieselben sind wie auf den beiden anderen, die Sie bereits geprüft haben.«
    Es dauerte genau fünf Minuten, und dann sagte der Chemiker.
    »Es war derselbe Mann oder dieselbe Frau, ebenfalls dasselbe Gebiss, von dem die Eindrücke und Kratzer stammen.«
    »Ist diese Auskunft bindend oder nur vorläufig?«, fragte ich.
    »Ich muss natürlich noch Vergrößerungen machen, Fotografien und so weiter und ein schriftliches Gutachten, aber ich kann Ihnen jetzt schon die Versicherung geben, dass es dieselben Zähne sind.«
    Als ich nach unten kam, saß Phil in meinem Office.
    »Wie siehst du denn aus, Jerry?«, fragte er. »Man meint, du hättest einen Geist gesehen.« - »Nein, keinen Geist. Ich sehe aus, wie der schwachsinnige Idiot, der ich bin.«
    »Bist du verrückt?«
    »Ich könnte es werden, aber um das Resultat gleich vorwegzunehmen, ich kenne den Boss der Juwelenräuber-Gang, und du kennst ihn ebenfalls. Wir haben uns mit ihm unterhalten, mit ihm gescherzt, gegessen und getrunken und jedesmal, wenn er uns glaubte ausgeschaltet zu haben, geschah ein neuer Raubüberfall. Das erste Mal war es bei Morgan, das zweite Mal bei Cartier und heute nacht der missglückte Raub bei Tiffany. Während des Raubüberfalls bei Morgan war das Telefon gestört, und als Cartier ausgeplündert wurde, waren wir statt dort, wo wir angegeben hatten, im METROPOLITAN CLUB. Heute Nacht ist es schief gegangen. Unser früher Aufbruch passte gar nicht ins Konzept. Ich glaube tatsächlich, du bist wahnsinnig geworden«, sagte mein Freund. »Dein Freund Bill soll der Gangsterboss sein?«
    »Ich bin sicher, denn er ist der Mann, der die Kugelschreiber zerkaut. Er ist es, der wahrscheinlich zusammen mit dem blonden Schweden May ermordet hat, denn dazu wurde einer seiner Kugelschreiber benutzt und Claire hatte einen in der Tasche, den sie gelegentlich bei einer Zusammenkunft mit ihm versehentlich eingesteckt hatte, genau so wie ich gestern abend. Daher kommen die fast unbeschränkten Geldmittel, über die er verfügt. Und wenn du dich an seine verschiedenen Auslassungen über die Notwendigkeit des Geldes und seine zynische Bemerkung, es sei ganz gleichgültig, wie man es verdient, wenn man es nur habe, erinnerst, wenn du an das denkst, was er gestern abend über Juwelen und Frauen gesagt hat, so fügt sich alles zu einem deutlichen Bild zusammen. Erinnerst du dich auch noch, wie Phyllis ihn begrüßte, als wir im LATIN QUARTER waren? Sie sagte: ›Hallo Boss‹. Damals hielt ich es für einen Scherz, heute aber weiß ich es besser.«
    »Auf diese Beweise hin wird dir kein Staatsanwalt einen Haftbefehl ausstellen oder gar Anklage erheben.«
    »Er wird es, verlass ich drauf.«
    Ich lud meine Smith & Wesson durch und nahm den Hut vom Haken.
    »Wohin willst du?«
    »Zu Bill Cuylers.«
    Phil ging mit. Er tat es sichtlich widerwillig, aber er ging mit.
    Das nette Hausmädchen öffnete und meinte, Mr. Cuylers schlafe noch.
    »Das schadet nichts. Zeigen Sie uns nur sein Zimmer. Wir werden ihn schon aufwecken«, lachte ich, und sie lächelte zurück.
    Ohne zu
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