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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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kurz stoppen. Offenbar war gerade ein Zug im Grand Central Terminal eingelaufen und hatte so viel Menschen herausgespuckt, dass ein großes Gedränge auf der Straße entstand.
    In dem Augenblick da ich stoppte, fühlte ich mehr, als dass ich sah, dass ein anderes Fahrzeug sich links neben mich schob.
    Ich wandte den Kopf und blickte in ein olivfarbenes Gesicht unter einem schwarzen Hut. Hinter einer breiten Hornbrille lauerten ein Paar eiskalte Augen.
    Eine Hand mit kurzen, dicken Fingern erschien über der heruntergekurbelten Scheibe, und diese Hand hielt eine schwere Pistole.
    Im gleichen Augenblick, da ich den Gashebel durchtrat und mein Jaguar einen Sprung nach vorn machte, knallte es.
    Ich fühlte die Kugeln an mir vorbeisausen.
    Zwei, drei Bleihummeln hörte ich in die Karosserie meines Jaguars einschlagen. Dann vernahm ich neben mir ein kurzes Auf stöhnen…
    Ich bremste scharf, zog die Bremse an und sah nach Pete.
    Was ich sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
    Pete hatte seine Haltung kaum verändert. Er lehnte neben mir in dem Ledersitz des Jaguar, sein Gesicht war mir zugewandt, die Arme baumelten kraftlos herab. Mit weit aufgerissenen Augen blickte er an mir vorbei ins Leere.
    In diesen Augen war kein Leben mehr.
    Ich sah das hässliche Loch mit den gezackten Rändern, das Loch, das sich in Petes Kopf befand. Ein Loch, fingerbreit hinter der Schläfe.
    ***
    Es war eine knappe Stunde später.
    Noch immer spürte ich das Würgen in der Kehle. Noch immer ballte sich etwas bleischwer in meinem Magen.
    Obwohl ich dem Tod schon ungezählte Male gegenüberstand, hat sein Anblick nichts von seinen Schrecken verloren.
    Ein Kollege, ein G-man war vor meinen Augen ermordet worden. Und dabei war ich mir nicht einmal darüber im Klaren, ob diese Kugel nicht für mich bestimmt gewesen war.
    Die Mordkommission hatte ihre Arbeit beendet. Ich hatte die Kollegen benachrichtigt. Pete Smith war weggefahren worden. Ein G-man mehr auf der langen Liste derer, die ihr Leben für Recht und Gesetz in die Bresche schlugen.
    Mein Jaguar hatte mehr abbekommen, als es im ersten Moment den Anschein hatte. Eine der Kugeln war in den linken Hinterreifen gedrungen. Ich ließ den Wagen abschleppen. Mit einem plattfüßigen Jaguar konnte ich keine Gangster jagen.
    Von einem Drugstore aus rief Phil an. Wir sprachen nicht über Petes Tod. Es bedurfte keiner Worte mehr.
    Jeder G-man weiß, dass ein Killer, der einen FBI-Beamten getötet hat, bis an das Ende der Welt gejagt wird. Und kein G-man wird je eine Gefahr scheuen, um den Tod seines Kollegen zu vergelten.
    Nach dem Telefongespräch mit Phil nahm ich mir ein Taxi und fuhr zurück zur Fifth Avenue.
    Vor dem J.uweliergeschäf t von Valentin standen zwei Wagen der Stadtpolizei und ein Cop, der mich erst dann passieren ließ, als ich ihm meinen FBI-Ausweis unter die Nase hielt.
    Im Innern des Geschäftes fand ich Captain Loin vom Raubderzernat mit seinen Leuten. Der Juwelier war ebenso wie einer seiner Angestellten, den man im Laden gefunden hatte, ins Krankenhaus gebracht worden. Zwar hatte Mr. Valentin einen Hausdetektiv, aber der war gerade mit da gewesen, als die Gangster den Überfall starteten. Was geraubt worden war, wusste man noch nicht. Aber sicherlich war es der Mühe wert, denn die Glasscheibe einer Vitrine war eingeschlagen worden und vor dem geöffneten Tresor lagen einige kostbare Ringe und ungefasste Steine verstreut, die den Räubern wohl in der Eile entfallen waren.
    Fingerabdrücke gab es natürlich nicht. Leute, die einen derartigen Coup Vorhaben, tragen bekanntlich Handschuhe. Das Üble an der Sache war, dass man innerhalb von vierzehn Tagen dreimal auf die gleiche Manier mit Erfolg gearbeitet hatte. Immer hatten die Burschen sich eine Zeit ausgesucht, in der dichter Verkehr herrschte, und jedesmal hatten sie einen Wagen mit Rotlicht und Sirene benutzt, um leichter wegzukommen.
    Da die Stadtpolizei keinen ihrer Wagen vermisste, mussten die Gangster einen Polizeiwagen kopiert haben. Auch der Bentley, in dem Petes Mörder gesessen hatte, war mit Rotlicht und Sirene versehen gewesen. Aber er war heute zum ersten Male auf getreten oder zumindest zum ersten Male beobachtet worden. Er hatte augenscheinlich den Auftrag gehabt, den Rückzug der Banditen zu decken, falls man diese verfolgen würde. Leider war ihm das gelungen.
    Das Gesicht des Kerls, der auf Pete geschossen hatte, war mir unauslöschlich mit fotografischer Treue eingeprägt, so dass ich eine
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