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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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Erkennungsdienst und rief dann bei der Stadtpolizei an, deren Erkennungsdienst ich ebenfalls um Nachforschungen bat.
    Ich hatte keinen Erfolg. Meine Beschreibung war offenbar zu ungenau. Natürlich hätte ich bei meinem zweiten Besuch im BARCLEY den Versuch machen können, die benutzten Gläser zu beschlagnahmen. Aber ich wollte ja vermeiden, aufzufallen. Ich traute dem Oberkellner ebensowenig wie dem Portier.
    Jedenfalls konnten wir uns in diesem Laden nicht mehr sehen lassen. Aber ich sorgte dafür, dass allabendlich zwei unserer Boys unauffällig vor dem Portal Wache hielten, um zu melden, falls die beiden Männer auf die meine Beschreibung passte, dort auftauchten.
    Während der nächsten acht Tage ließen sie sich nicht sehen, und so zogen wir unsere Jungs zurück. Es sah ganz so aus, als ob die Gang ihre Tätigkeit eingestellt oder in eine andere Stadt verlegt hätte.
    Es sah aber nur so aus.
    ***
    Seit dem Überfall bei Valentin waren zwölf Tage vergangen, als Mr. Snowbird mich anrief. Mr. Snowbird war der Chef einer Firma in Madison Avenue, die sich als Spezialität auf den Verkauf kostbarer Perlen konzentriert hatte. Ich kannte ihn schon lange und diesem Umstand war es wohl zuzuschreiben, dass er sich an uns wandte.
    »Ich habe vorhin eine Kundin gehabt, die einen etwas merkwürdigen Eindruck auf mich machte. Es war eine junge, bildhübsche Dame, die einen verhältnismäßig billigen Ring mit einer Zuchtperle kaufte. Es war eine Angelegenheit von hundertfünfzig Dollar, also wie schon gesagt, kaum der Mühe wert. Danach aber ließ sie sich die teuersten Schmuckstücke, die ich besitze, vorlegen. Dinge, die mindestens zehntausend Dollar kosten. Dabei machte sie die Bemerkung, sie habe einen reichen Freund und werde versuchen, diesen anzukurbeln, damit er ihr so etwas kaufe. Ich habe mir nun überlegt, dass eine junge Dame, die einen Ring für hundertfünfzig Dollar ersteht, wohl kaum einen Freund haben könne, der zehntausend Dollar anlegen werde, um ihr ein Schmuckstück zu kaufen. Das passt einfach nicht zusammen, denn ein reicher Mann hätte sie bestimmt mit so viel Geld versehen, dass sie sich etwas Besseres hätte aussuchen können. Die ganze Geschichte kam mir spanisch vor. Ich hatte den Eindruck, die Kleine sei ausgeschickt worden, um sich bei mir umzusehen. Vielleicht auch um festzustellen, wo ich meine besten Stücke aufbewahre und wie man diese gegebenenfalls am schnellsten und sichersten schnappen kann. Dieser Verdacht verstärkte sich noch, als mein Hausdetektiv beobachtete, wie sie in einen Bentley stieg, der zwei Häuser entfernt hielt und dass am Steuer dieses Bentley ein Mann saß, also doch wahrscheinlich der bewusste Freund.«
    »Hat sie Ihnen angekündigt, wann sie mit diesem Freund wiederkommen werde?«, fragte ich.
    »Nein. Sie sagte nur, in den nächsten Tagen.«
    »Wie sah das Mädchen aus?«, erkundigte ich mich.
    »Das einzige, was ich Ihnen sagen kann, dass sie rothaarig, weißhäutig und elegant war. Im Übrigen hatte sie das gleiche gut aufgemachte Gesicht wie hunderttausend andere.«
    »Okay, ich werde in einer Stunde mal bei Ihnen vorbeikommen«, sagte ich und legte auf.
    Da wir nicht wissen konnten, ob der Laden beobachtet wird, ließ ich meinen Jaguar an der Ecke der 43sten Straße stehen. Phil und ich gingen die nächsten drei Blocks, wohlweislich getrennt, zu Fuß. Wir betraten den Laden in einem Abstand von mehreren Minuten, und ich sah sofort, dass Mr. Snowbird keine Vorsichtsmaßregel außer Acht gelassen hatte.
    Sein Detektiv war ein Mann, der es mit jedem Preisringkämpfer auf nehmen konnte und das verbarg nicht einmal der für vornehme Verkäufer traditionelle schwarze Anzug.
    »Nach menschlichem Ermessen kann eigentlich nichts passieren«, lächelte der weißhaarige Juwelier. »Sowohl meine beiden Verkäufer als auch ich tragen Schusswaffen und unter dem Ladentisch sind nicht weniger als drei Alarmknöpfe, die in direkter Verbindung mit dem nächsten Polizeirevier stehen und außerdem eine Sirene und ein Rotlicht auf der Straße auslösen. Trotzdem wollte ich nicht versäumen, Ihnen meinen Verdacht mitzuteilen.«
    Wir saßen in dem kleinen Büro hinter dem Laden und sprachen alle Möglichkeiten durch. Eigentlich gab es gar nichts mehr zu tun, aber trotzdem versprach ich, Captain Loin zu veranlassen, zwei seiner Tecks in unmittelbarer Nähe zu stationieren. Der eine sollte als Zeitungsverkäufer getarnt werden und der zweite den harmlosen Passanten spielen.
    Während
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