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0222 - Letzter Gruß für einen G-man

0222 - Letzter Gruß für einen G-man

Titel: 0222 - Letzter Gruß für einen G-man
Autoren: Letzter Gruß für einen G-man
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telefonierte, und die Tecks von der Stadtpolizei immer noch herumstöberten, fuhr ich zusammen mit dem Lieutenant, der, wie er mir erst jetzt sagte, King hieß, zum Districtsgebäude. Ich bin selten auf etwas so gespannt gewesen wie auf die Bilder. Obwohl ich mich auf eine Überraschung gefasst gemacht hatte, war ich perplex.
    ***
    Wie mein Kollege mir bereits gesagt hatte, sah man darauf vier Männer, und zwei davon kannte ich. Es war der blonde Schwede Sven Torsten, wie er sich zurzeit nannte, und der Mann mit dem Raubrittergesicht, den ich im BARCLEY kennengelernt hatte. Die anderen beiden kannte ich nicht, wenn ich mir aber ihre Gesichter betrachtete, so wusste ich im Voraus, dass wir ihre Karten und Strafregister finden würden.
    Wir fanden sie auch und zwar in der Verbrecherkartei der Stadtpolizei. Beide waren alte und versierte Einbrecher, die fast die Hälfte ihres Lebens hinter schwedischen Gardinen verbracht hatten. Trotzdem hatten sie, kaum entlassen, es niemals lassen können, sofort wieder ein Ding zu drehen. Allerdings waren sie während der letzten Wochen, nachdem sie aus dem State Prison entlassen worden waren, nicht auf gefallen, und ich wusste genau, warum.
    Man hatte sie für die Juwelengang angeheuert und dafür gesorgt, dass die nicht aus der Reihe tanzten. Eines war mir noch schleierhaft.
    Weder der Blonde noch sein Kollege mit dem Raubrittergesicht machten mir den Eindruck, als ob sie imstande seien, eine Verbrecherorganisation aufzuziehen und zu leiten. Dazu gehörte mehr als das, was die zwei konnten. Es musste ein Mann sein, der über eine außerordentlich feine Nase für Gelegenheiten, über einen scharfen Verstand, Organisationsgabe und last not least über die nötige Skrupellosigkeit verfügte, Morde am laufenden Band anzuordnen, denn ich bezweifelte, dass er selbst die schmutzige Arbeit tat. Wahrscheinlich saß er, während die Raubzüge vonstatten gingen, zu Hause oder auch nicht weit vom Schauplatz in einem Hotel oder Restaurant, ließ es sich wohl sein und wartete auf die Vollzugsmeldung seiner Untergebenen.
    Dieser Mann, der sich vorsichtig im Hintergrund hielt, war es, der mir noch fehlte. Auf das Mädchen kam es weniger an. Sie war nichts weiter als ein Lockvogel. Wahrscheinlich war sie sofort nach dem Mord oder sogar schon vorher in panischer Angst geflüchtet.
    Trotzdem führte der Weg zu dem Boss der Gang wahrscheinlich über irgendeine Frau. Ob es nun der Lockvogel von heute nacht war oder eine andere, das musste dahingestellt bleiben. May war ein derartiger Lockvogel gewesen und Claire mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch. Es war nur natürlich, dass ich an die anderen beiden Mädchen dachte, die wir im BARCLEY zuerst kennengelernt hatten, Phyllis und Jane. Phyllis war tödlich erschrocken, als sie uns heute Abend unvermutet begegnete, aber sie war im LATIN QUARTER gewesen und konnte'also an diesem Abend nicht in Aktion getreten sein.
    Jane hatten wir nicht mehr wiedergesehen und wussten auch nicht, wie sie hieß. Ich telefonierte mit dem Office und bat Phil, zur Statestreet zu kommen.
    Zuerst schimpfte er, weil ich ihn nicht vorher benachrichtigt hatte, aber dann gab er seiner Zufriedenheit Ausdruck, dass er auf diese Weise wenigstens einigermaßen hatte ausschlafen können.
    Inzwischen waren auch Lieutenant Crosswing und Captain Loin eingetroffen. Und mm saßen wir, die drei Polizeiofficer, Phil und ich rund um Crosswings Schreibtisch, auf dem die wenigen handgreiflichen Beweisstücke, über die wir verfügten, aufgebaut waren:
    Die beiden Stücke Kupferdraht, die aus der Generals Electric stammten, die zwei angeknabberten Kugelschreiber, der eine, der dazu gedient hatte, um den Draht um Mays Hals anzuziehen und der zweite, von dem Claire behauptet hatte, sie habe ihn irgendwo versehentlich mitgenommen.
    Da waren die drei Geschosse aus der Karosserie meines Wagens, die aus der Lueger des Kerls stammten, der den Rückzug der Gangster nach dem Einbruch bei Valentin gedeckt hatte, Pete Smith dabei erschossen hatte und von seiner Frau in Notwehr erstochen worden war.
    Da waren ferner die Geschosse, die der Arzt aus den Körpern der beiden Nachtwächter bei Morgan entfernt hatte, und außerdem noch das eine, das der Polizeiarzt aus dem Herzen des gestern Abend ermordeten Wächters geholt hatte.
    Da war außerdem das Stückchen geblümten Seidenstoffes einer Damenbluse oder eines Kleides, das weißblonde Haar, das ich selbst meinem Angreifer ausgerissen hatte, die Abdrücke
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