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0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

Titel: 0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt
Autoren: Das Grauen schleicht durch die Stadt
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Grundstück verlassen können? - Nun, die Polizei werden Sie nicht verständigen, ich lasse das Haus beobachten und merke sofort, wenn Beamte anwesend sein sollten. Was dann geschieht, können Sie sich selbst ausmalen - Ich werde mich hüten. Also gut, ich bin vorbereitet auf Ihren Besuch.«
    Das Band stoppte. Niemand sagte etwas.
    »Hören Sie die letzte Probe.«
    »Sie begeben sich zur Party des Senators. Um Mitternacht, wenn das Licht ausgeht, laufen Sie in sein Arbeitszimmer, schlagen ihn nieder, aber nur so, dass er nicht zu Schaden kommt. Dann nehmen Sie den Koffer, der unter seinem Schreibtisch steht und fliehen durch die Gartentür. Warten Sie dort, bis die Luft rein ist. Dann fahren Sie zu Ihrem Landhaus.«
    »Vielen Dank. Hat jemand eine Frage?«
    Kirkpatrick erhob sich langsam und setzt zum Sprechen an: »Also - ich weiß nicht - ich bin nicht so gebildet - wie viele Männer sollen das gewesen sein?«
    »Drei, wenn sie die Befehlsgeber meinen«, sagte ich.
    »Nein, i'ch bin ja nur ein einfacher Mann, aber da täusche ich mich nicht. Ich bin immer nachts unterwegs, ich kenne mich aus - das war ein einziger!«, behauptete Kirkpatrick fest.
    »Sie meinen, alle drei Stimmen stammen von einem Mann?«
    »Darauf könnte ich schwören.«
    »Wir sind in der Lage, eine weitere Probe zu machen. Neville, bitte unseren Telefonisten herein.«
    Neville ging nach draußen.
    »Ich darf Ihnen erklären, dass Clifford im letzten Krieg erblindete. Sein Gehör ist unglaublich entwickelt. Er wird uns sagen können, was los ist.«
    Behutsam führte Neville den Blinden herein.
    »Hallo, Leute, was liegt an?«
    »Hallo, Clifford. Pass mal gut auf: Vor dir sagt man, du könntest sogar die Sonnenstrahlen hören.«
    »Na, das ist aber stark übertrieben.«
    »Es geht hier um ein wichtiges Problem, von dem das Ergebnis einer Untersuchung abhängt. Gib dir bitte Mühe. Wir spielen dir ein Tonband vor, und du sollst uns sagen, wie viele Sprecher darauf festgehalten wurden.«
    »Das ist einfach. Lasst die Bänder laufen.«
    Noch einmal spielten sich vor unseren Ohren die grausamen Szenen ab. Kaum aber war das Gerät gestoppt, als Clifford auch schon sagte: »Ihr wollt mich wohl auf den Arm nehmen, was? Bei der ersten Stimme hielt sich der Sprecher ein Tuch vor den Mund, bei der zweiten auch. Es ist aber die gleiche Stimme wie am Anfang des Bandes, wo er sagt ›Gut, dass ich darauf eingerichtet war‹.«
    »Du bist sicher, alle drei stammen von einem Mann?«
    »Absolut, da gibt es gar keine Frage. Noch etwas, die Stimme, die auf dem zweiten Band antwortete, etwa: ,Ich bin vorbereitet auf Ihren Besuch’ die ist auch von demselben Sprecher wie die anderen.«
    »Deiner Meinung nach sind also nur zwei Stimmen zu unterscheiden? Überleg dir die Antwort genau!«
    »Der Schrei am Anfang stammt von einem anderen, alles andere wird von dem gleichen Sprecher gesprochen. Ich würde sagen - Trickaufnahme. Macht heutzutage jedes Kind.«
    »Das Telefongespräch?«
    »Natürlich. Erst spricht man die eine Stimme auf Band und lässt Pausen für die Antwort. Dann lässt man das Band zurücklaufen. Dann wird die Antwort in die Pausen gesprochen. Das ist doch sehr einfach.«
    »Danke, Clifford. Höre dir noch diese Stimme an, ob du eine Ähnlichkeit entdeckst.«
    Ich deutete auf Evelyn, aber es kam kein Laut über ihre Lippen.
    »Sagen Sie doch etwas, nur einen einzigen Satz.«
    »Ich will es versuchen…«
    »Nein, das war eine junge Lady!«, meinte Clifford.
    »Sie, Mister Kirkpatrick!«
    »Also - mir - mir wird schlecht«.
    »Auch nichts. Der Mann ist mindestens einen Meter neunzig groß.«
    »Dann darf ich Sie noch bitten, Senator.«
    »Ich verbitte mir diese Frechheit, wie komme ich dazu…«
    Clifford unterbrach mich: »Natürlich, Sie waren das. Müssen aber noch viel lernen, wenn Sie die Stimme verstellen wollen!«
    »Danke dir, Kollege, wir sehen uns nachher«, sagte ich.
    »Gut! In Ordnung. So long!«
    Neville begleitete ihn bis zur Tür, dann verzichtete unser Telefonist auf die Unterstützung. Er war es gewöhnt, seinen Weg allein zu finden.
    Totenstille herrschte im Raum. Evelyn und der Nachtwächter starrten entsetzt auf den Senator, dem der Schweiß von der Stirn tropfte.
    »Nun, Mister McDuff, was halten Sie von diesem Experiment?«
    »Nichts, gar nichts. Ich schäme mich, dass sich solche Methoden bei unserer Polizei einbürgern. Ich werde mich bei Ihrer obersten Behörde beschweren, Mister High.«
    Ich setzte meinen Vortrag ungerührt
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