Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
021 - Frankensteins Ende

021 - Frankensteins Ende

Titel: 021 - Frankensteins Ende
Autoren: James R. Burcette
Vom Netzwerk:
Bertolli. »Du bist ein verdammter, dreckiger Erpresser. Du bist …«
    »Ich weiß es«, kicherte McDonald.
    »Also gut, zwanzigtausend«, sagte Bertolli erschöpft, »Raus mit der Sprache!«
    Je länger er zuhörte, umso zufriedener wurde sein Gesichtsausdruck. Schließlich lächelte er. Nach einigen Minuten legte er den Hörer auf und wandte sich Naviglio zu.
    »Auf diese Idee hätten wir auch selbst kommen können«, sagte er und schüttelte den Kopf.
     

     
    Um zehn Uhr traf der Anwalt Sam Ladbury im Hotelzimmer von Crazy Joe ein. Er schrak zusammen, als er das Monster sah. Die riesenhafte Gestalt mit dem grobflächigen Gesicht und den hellen Augen flößte ihm Angst ein.
    »Setzen Sie sich!« forderte ihn Crazy Joe auf.
    Der Anwalt setzte sich. Seine Hände, die eine schmale Mappe umklammerten, zitterten ein wenig.
    Sam Ladbury sah wie ein in Ehren ergrauter Hauptbuchhalter aus, doch dieser Eindruck hatte schon viele seiner Gegner getäuscht. Sein Gesicht war aufgedunsen und grau; die randlose Brille verstärkte den unscheinbaren Eindruck noch, den er machte.
    »Sie wollten mich sprechen«, sagte er.
    »Ja, ich will mit Ihnen sprechen«, bestätigte das Monster und holte ein dickes Banknotenbündel hervor. »Das sind mehr als fünfhunderttausend Dollar.« Er legte das Geld vor dem Anwalt auf den Tisch.
    »Und was soll ich mit dem Geld?« erkundigte sich der Anwalt.
    »Sie sollen es einstweilen für mich in Verwahrung nehmen«, sagte Crazy Joe. »Das ist nur der Anfang, Sie werden von mir noch viel mehr Geld erhalten. Ich will damit Häuser, Hotels und Kasinos kaufen.«
    Ladbury beugte sich vor. »Es ist nahezu unmöglich, in Las Vegas Hotels zu kaufen. Niemand verkauft. Casinos sind wahre Goldgruben, da …«
    »Ich habe meine Methoden«, sagte Crazy Joe.
    Seine Augen wurden heller. Der Anwalt schauderte. Er hatte in seinem Leben schon mit den absonderlichsten Typen zu tun gehabt, aber so ein Mann war nicht darunter gewesen.
    »Außerdem«, fuhr das Monster fort, »will ich, dass ein Teil des Geldes gut angelegt wird, in Aktien und so weiter. Aber vor allem will ich Hotels und Casinos kaufen.«
    »Wenn Sie sicher sind, dass Sie Leute finden, die verkaufen wollen«, sagte Ladbury, »soll es mir recht sein.«
    »Ich werde ganz Las Vegas aufkaufen«, sagte Crazy Joe. »Und die Casinos werden mir das notwendige Geld liefern.«
    Der Anwalt sah verwundert auf. »Wie soll ich das verstehen?«
    »Sie werden es noch merken. Wollen Sie für mich arbeiten?«
    Ladbury überlegte kurz. Der Mann war ihm zwar unheimlich, aber fünfhunderttausend Dollar waren nicht schlecht für den Anfang. Und er hatte nichts zu verlieren. Vielleicht fiel eine schöne Stange Geld für ihn ab.
    »Einverstanden«, sagte Ladbury und öffnete seine Mappe.
    Er holte ein Formular hervor und unterschrieb es, nachdem er das Geld gezählt hatte. Es war genau eine halbe Million Dollar. Dann füllte er eine Vollmacht aus und ließ sie von Crazy Joe unterschreiben.
    »Ich bleibe laufend mit Ihnen in Verbindung«, sagte Crazy Joe, als der Anwalt aufstand und das Geld in seiner Mappe verstaute. »Ich gebe Ihnen zwei Männer mit, die Sie in Ihr Büro begleiten werden.«
     

Mario Bertolli war in seinem Element. Er plante die Falle, die er Crazy Joe stellen wollte, wie ein General einen Angriffsplan. Vor sich hatte er eine genaue Karte von Las Vegas liegen. Mit einem roten Filzschreiber zeichnete er die Positionen ein, die seine Männer einnehmen sollten.
    Er konzentrierte sich ganz auf den Strip, die breite Prachtstraße, die praktisch nur aus Hotels und Spielkasinos bestand. Und speziell nahm er sich die Gegend um das Star Hotel vor, in dem Crazy Joe wohnte.
    »Wir haben nur einmal die Chance, Crazy Joe zu überraschen«, sagte er zu Naviglio. »Es muss uns gelingen. Eine zweite Chance gibt es nicht. Dann ist Crazy Joe gewarnt.«
    Naviglio nickte.
    »Das ist mir klar«, sagte er. »Aber ich sehe keinen schwachen Punkt. Es muss klappen.«
    Bertolli seufzte und lehnte sich zurück. »Hoffen wir es.«
    Crazy Joe würde eine unangenehme Überraschung erleben, sobald er das Hotel verließ. Eine tödliche Überraschung, mit der er sicher nicht rechnen würde.
    Gordon McLure hatte sich telefonisch bei Crazy Joe gemeldet. Er benötigte noch einige Zeit, bis er die zehn Revolvermänner beisammen hatte. Das störte das Monster nicht. Es wollte erst gegen Mittag das Hotel verlassen und nachsehen, ob Bertolli seine Warnung ernst genommen hatte und verschwunden war.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher