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021 - Frankensteins Ende

021 - Frankensteins Ende

Titel: 021 - Frankensteins Ende
Autoren: James R. Burcette
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Mensch wäre schon lange tot gewesen; allein der Druck und das Gewicht des Betons hätten ihn zermalmt. Doch das Monster lebte noch immer. Es strampelte verzweifelt mit den Beinen und schlug mit den Armen um sich. Unter seinen Füßen wurde der Beton bereits fest. Es konnte nichts sehen und japste nach Luft. Seine Lungen schienen zu zerplatzen. Es versuchte sich hochzuschnellen, aber der Druck war einfach zu stark. Doch schließlich gelang es ihm, die Beine anzuziehen. Es stemmte sich wenige Zentimeter hoch. Sein Körper schmerzte. Der Luftmangel machte sich bemerkbar. Nur die Kunsthaut ließ Crazy Joe überleben. Er konnte länger ohne Luft auskommen, als jeder andere Mensch.
    Ich muss es schaffen, sagte sich Cracy Joe und spannte seine Muskeln an und machte Schwimmbewegungen. Ich muss hier heraus.
    »Jetzt steckt Joe schon fünf Minuten im Beton«, sagte Bertolli vergnügt. »Der lebt sicher nicht mehr. Aber wir warten noch.«
    Wieder meldete sich Hardin. »Unsere Leute sind ins Hotelzimmer eingedrungen und haben Dr. Bertolli befreit.«
    »Tadellos!« Der Gangsterboss freute sich. »Es klappt einfach prächtig. Es geht eben nichts über eine gute Planung.«
    Er warf einen Blick auf den Betonhaufen.
    Gordon McLure und einige seiner Männer hatten sich durch die gaffende Masse gekämpft und blieben vor dem Betonberg stehen.
    »Eigentlich schade um Crazy Joe«, sagte Bertolli. »Ich hätte ihn gut gebrauchen können. Aber es geschieht ihm recht. Was hat er sich auch gegen mich auflehnen müssen. Trotzdem tut es mir leid.«
    Entsetzt brach er ab Aus der grauen Masse schob sich eine riesige bleiche Hand hervor. Bertollis Augen weiteten sich. Die Zigarre fiel ihm aus dem Mund.
    »Das kann nicht wahr sein«, sagte er mit versagender Stimme. »Das Monster lebt noch immer.«
    Sekunden später folgte die zweite Hand.
    »Unmöglich!« stöhnte Bertolli. »Das ist völlig unmöglich! Er steckte fast zehn Minuten im Beton! Wir müssen abhauen. Sofort.«
    Das war aber leichter gesagt als getan. Der Strip war vollkommen verstopft.
    Zwei Minuten später tauchte der Kopf des Monsters auf. Die Perücke war verschwunden. Ohne Haare sah Crazy Joe noch entsetzlicher aus. Der kahle Schädel glänzte in der Mittagssonne.
    Das Monster stieß einen Schrei aus; dann noch einen. Einige Passanten wichen entsetzt zurück.
    Crazy Joe sah sich um. Sein Blick fiel auf Gordon McLure.
    »Holt mich hier heraus!« brüllte das Monster. »Einen Strick! Zieht mich heraus!«
    Dann fiel sein Blick auf den schwarzen Cadillac, und er erkannte Bertolli und Naviglio. Seine Augen wurden hell. Sein Mund öffnete sich.
    »McLure!« schrie er. »Im schwarzen Cadillac sitzen Bertolli und Naviglio. Lass sie nicht entkommen!«
    Bertolli riss die Wagentür auf und sprang auf den Bürgersteig. Naviglio folgte ihm.
    McLure schrie seinen Männern einige Befehle zu, und sie machten sich an die Verfolgung von Bertolli und Naviglio. Doch bis sie sich durch die Menschenmassen gekämpft hatten, waren die beiden schon verschwunden.
    Die Feuerwehr setzte einen Kranwagen ein und das Monster klammerte sich an den Haken und wurde langsam aus der immer fester werdenden Betonmasse gezogen. Es war völlig nackt. Seine Kleidung war im Beton geblieben. Das Monster konnte sich vor Wut kaum halten; und seine Wut steigerte sich noch, als es im Hotelzimmer eintraf und bemerkte, dass Dr. Bertolli verschwunden war und seine zwei Bewacher erschossen worden waren.
    Crazy Joe zog sich ins Schlafzimmer zurück und tobte einige Minuten wie ein Wahnsinniger. Dabei zerschlug er die Einrichtung des Zimmers vollständig. Er schwor Bertolli entsetzliche Rache.
    Es dauerte mehr als eine Stunde, ehe sich Crazy Joe halbwegs beruhigt hatte. Die Trümmer der Zimmereinrichtung stapelte er neben der Tür auf. Dann ging er bedächtig auf und ab.
    Er hatte sich unverwundbar gefühlt; er hatte geglaubt, dass ihm niemand etwas anhaben konnte; aber der Vorfall hatte ihm die Augen geöffnet. Er musste trotz allem vorsichtig sein. Es wurde ihm deutlich bewusst, wie dumm er sich verhalten hatte. Er hatte sich nicht einmal um die Machtverteilung in Las Vegas gekümmert. Er war wie ein Idiot losgegangen, um die Stadt zu erobern. In Zukunft würde er selbst nur noch selten in Erscheinung treten und jeden seiner Schritte genau planen. Er trat in den Nebenraum. Gordon McLure stand auf.
    »Bleib sitzen!« sagte Crazy Joe und blieb vor dem Gangster stehen.
    McLure steckte sich eine Zigarette an und ließ Crazy Joe nicht
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