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021 - Frankensteins Ende

021 - Frankensteins Ende

Titel: 021 - Frankensteins Ende
Autoren: James R. Burcette
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Mädchen stehen für dich bereit«, sagte McLure grinsend.
    »Wo sind sie?« keuchte das Monster.
    »Unten. In der Halle.«
    »Bringe sie herauf!« sagte das Ungeheuer. »Und schicke alle Männer aus dem Haus!«
    McLure nickte. »Soll ich die Mädchen sofort holen?«
    »Ja«, keuchte das Monster. »Sofort! Und du verlässt auch das Haus. Ich will allein mit ihnen sein. Was sind das für Mädchen?«
    »Zwei Call Girls«, sagte McLure. »Niemand wird ihr Verschwinden bemerken.«
    »Was willst du damit sagen?« brüllte Crazy Joe.
    McLure wich einen Schritt zurück. »Du kannst sie töten, Boss.«
    »Du weißt mir zuviel«, sagte Crazy Joe.
    »Du brauchst jemand, dem du vertrauen kannst«, meinte McLure. »Und mir kannst du vertrauen.«
    Die Gier nach Blut wurde übermächtig. »Darüber sprechen wir später«, sagte das Ungeheuer. »Schick die Mädchen herauf!«
    McLure stieg nachdenklich die Stufen hinunter. Er hatte einen anstrengenden Nachmittag gehabt, der aber sehr erfolgreich gewesen war. Es war ihm gelungen, einen Großteil der Leute Agrellas in seine Dienste zu bringen, und den Call-Girl-Ring hatte er sich ebenfalls unter den Nagel gerissen. Es hatte alles besser geklappt, als er es erwartet hatte. Sorgen bereitete ihm nur Crazy Joe.
    Aber im Augenblick war er noch auf seine Unterstützung angewiesen. Das gestrige Massaker war allen Gangstern in die Glieder gefahren. Sie hatten Angst vor dem Monster, und das war gut für McLure.
    Er trat in die Halle. Die zwei Mädchen sahen ihm gleichgültig entgegen. Es waren zwei junge Dinger, die seit ihrer frühesten Jugend als Prostituierte arbeiteten. Beide waren mäßig hübsch, abgebrüht und geldgierig.
    »Nun, was ist?« fragte Nikki.
    »Ihr könnt ’raufgehen«, sagte McLure.
    Die blonde Liliana stand auf. Sie trug eine offenherzige grüne Bauernbluse, die ihre vollen Brüste fast unbedeckt ließ. Nikki folgte ihr. Sie war etwas kleiner als Liliana; das schwarze Haar fiel über ihre schmalen Schultern.
    McLure sah ihnen nach, als sie die Halle verließen.
    In der Tür drehte sich Nikki noch einmal um.
    »Das mit dem Extrabonus stimmt?« fragte sie.
    »Ihr bekommt hundert Dollar extra, wenn ihr eure Sache gut macht«, sagte McLure.
    »Du kannst das Geld schon herrichten«, sagte Liliana grinsend.
    McLure war sicher, dass er das Geld nicht auszahlen musste.
     

     
    Liliana klopfte an die Tür.
    »Herein!« sagte eine krächzende Stimme.
    Die Mädchen wechselten einen kurzen Blick, dann öffnete Nikki die Tür und trat ein, Liliana folgte.
    Nikki konnte nur mit Mühe einen Aufschrei unterdrücken. McLure hatte ihnen gesagt, wer sie erwarten würde, aber sie hatte sich nicht vorgestellt, dass Crazy Joe so entsetzlich wirken würde.
    Er lehnte an der Wand und starrte die Mädchen an. Seine Arme baumelten herunter, und er hatte die Schultern vorgestreckt.
    Im Zimmer war es dunkel, keine Lampe brannte; nur von der Straße fiel ein schmaler Lichtstreifen auf das Bett und Crazy Joes Gesicht.
    Die Mädchen traten zögernd ins Zimmer ein.
    »Schließt die Tür!« befahl das Monster.
    Es stand noch immer unbeweglich da. Zuerst fixierte es Nikki. dann Liliana.
    Nikki schloss die Tür und sah wieder das Monster an. Sie schauderte bei dem Gedanken, von ihm berührt zu werden. In ihrer Laufbahn hatte sie schon eine Reihe seltsamer Kundschaften gehabt, aber Crazy Joe war der eigenartigste von allen.
    Sie warf Liliana einen Blick zu. Nach ihrem Gesichtsausdruck zu schließen, empfand sie genauso.
    Nikki wollte fort. Plötzlich war ihr das Geld gleichgültig. Sie wollte nur fort. Das Monster starrte sie an. Sie trat einen Schritt zurück.
    »Kommt näher!« krächzte das Ungeheuer, und seine Augen funkelten.
    »Nein!« keuchte Nikki. »Ich will hier ’raus!«
    Das Monster setzte sich in Bewegung.
    Nikki drehte sich um und griff nach der Türklinke.
    »Du bleibst da!« schrie das Ungeheuer und packte sie an der Schulter.
    »Lass mich los!« schrie Nikki.
    Crazy Joe erwischte ihr Haar und riss sie zurück. Nikki schrie vor Schmerz auf. Er hob sie an den Haaren hoch. Sie baumelte wie eine Puppe und kreischte durchdringend.
    Das Gesicht des Monsters verzerrte sich.
    Von Liliana fiel die Erstarrung ab. Sie rannte auf die Tür zu und riss sie auf. Doch das Monster war wachsam. Es stieß ein heiseres Lachen aus und versetzte Liliana einen Fußtritt, der sie quer durch das Zimmer schleuderte. Sie fiel zu Boden und schlug sich die Nase blutig. Weinend richtete sie sich auf.
    »Sei still!«
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