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021 - Frankensteins Ende

021 - Frankensteins Ende

Titel: 021 - Frankensteins Ende
Autoren: James R. Burcette
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die er sich keine Vorstellung machen konnte.
     

     
    Professor Dassin und Dr. Bertolli gingen vor. Sie hielten in den Händen einen Feuerlöschapparat. Bertolli, McLure und Ladbury folgten.
    Sie waren vor fünf Minuten auf der hell erleuchteten Plattform gelandet und mühelos ins Schloss eingedrungen. Im Schlafzimmer hatten sie nur die halb bewusstlose Birgit Jensen vorgefunden. Sie hatte verständnislos den Kopf geschüttelt. Die Männer hatten sich weiter auf die Suche gemacht und waren auf das Zimmer gestoßen, in dem die toten Mädchen lagen.
    »Einen Moment«, sagte Dassin leise. »Stehen bleiben!«
    Sie waren ruhig und lauschten angespannt. Dassin hatte sich nicht geirrt. Aus dem Nebenzimmer war das wütende Knurren des Monsters zu hören.
    »Wir haben es«, sagte Dassin.
    Vorsichtig öffnete er die Tür und sah ins Zimmer.
    Das Monster kehrte ihm den Rücken zu. Es hatte den rechten Arm ausgestreckt und hielt etwas in der Hand, was Dassin nicht erkennen konnte.
    Dassin und Dr. Bertolli schlichen geräuschlos heran. Zwei Meter vor Crazy Joe blieben sie stehen. Sie wechselten rasch einen Blick, und Dassin nickte. Gleichzeitig richteten sie die Schläuche auf das Monster. Zwei Strahle der Säure zischten auf das Ungeheuer zu.
    Crazy Joe brüllte auf und drehte sich um. Er bekam eine volle Ladung ins Gesicht. Die durchsichtige Säure rann über seine Brust. Er ließ das kleine Geschöpf auf den Boden fallen und presste beide Hände vor die Augen.
    Das Frankensteinmonster war geblendet. Die Wirkung auf die Kunsthaut war unterschiedlich. Am Schädel fraß sich die Säure rasend schnell durch, am Körper veränderte sich mehr die Beschaffenheit der Haut. An einigen Stellen wurde sie starr und sprang wie Glas ab.
    Crazy Joe taumelte blind im Zimmer hin und her, und die Männer besprühten ihn weiterhin mit der Säure. Anfangs hatte er geschrieen, jetzt war er still.
    Ein Strahl der Säure hatte den Embryo getroffen. Er hatte sich kurz aufgebäumt und war rasch immer kleiner geworden, bis nur noch ein stinkender lebloser Haufen übrig geblieben war.
    Sie hatten mehr als fünf Liter Säure auf Crazy Joe gespritzt. Es war ein schauriger Anblick. Das Gesicht des Monsters hatte sich aufgelöst, Die nackten Augenhöhlen starrten ihnen entgegen, die Nase war weg gefressen, die Lippen ebenfalls. Die Kiefer waren ohne Haut und Fleisch, der weiße Knochen sah hervor, die Zähne wurden sichtbar. Das Monster hatte keine Zunge mehr. Die Säure hatte die Mundhöhle aufgelöst. Das Stirnbein trat zutage.
    Auch am Körper war die Haut in Bewegung gekommen. Sie glitt wie Gelatine ab. An vielen Stellen sahen die Knochen hervor. Crazy Joes rechte Hand fiel zu Boden, dann der rechte Unterarm.
    Dassin sah mit weit aufgerissenen Augen zu. Es kam ihm so vor, als würde sich die Kunsthaut von unnötig gewordenen Gliedmaßen befreien.
    »Verdammt!« schrie Mario Bertolli. »Das Monster lebt noch immer.«
    Er hob die Maschinenpistole und zog den Abzug durch. Die Waffe hämmerte los. Einige Kugeln prallten ab, die anderen wurden vom Körper aufgesogen.
    »Das ist kein Mensch mehr«, sagte Dassin. »Jetzt ist er zu einem echten Monster geworden.«
    »Unternehmen Sie etwas!« schrie Bertolli aufgebracht.
    Dassin holte einen Feuerlöscher und sprühte wieder Säure auf das Monster. Doch diesmal zeigte die Säure keine Reaktion mehr. Sie rann über den Körper des Ungeheuers und tropfte auf den Boden, wo sie verdampfte.
    Dann fiel das Monster um und blieb liegen. Es bewegte sich nicht, doch die Haut war noch nicht zur Ruhe gekommen. Plötzlich krachte es laut. Der Totenkopf war abgebrochen. Es folgte der linke Arm.
    Die Haut pulsierte; sie wechselte ständig die Farbe. Dann brachen die Beine unterhalb der Knie ab.
    Mario Bertolli wurde übel. Schweiß stand auf seiner Stirn. Der Anblick war nichts für schwache Nerven.
    »Was sollen wir tun?« fragte er und sah Dassin an.
    Der Professor hob die Schultern.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Die Haut hat sich selbstständig gemacht. Die Säure hilft nicht. Ich schlage vor, wir verlassen das Schloss.«
    Bertolli wich zurück, als das Monster anzuschwellen begann. Es war, als würde jemand Luft hineinpumpen. Innerhalb von zehn Sekunden war der Rumpf um mehr als das Doppelte gewachsen, und er wuchs noch immer.
    »Nichts wie fort!« brüllte McLure und drehte sich um.
    Der Körper des Monsters war nun kugelförmig.
    In der Mitte entstand ein kreisrundes Loch, das immer größer wurde.
    Lippen
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