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0209 - Im Banne der Scheintöter

Titel: 0209 - Im Banne der Scheintöter
Autoren: Unbekannt
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ihr Leben ohne ihre treuen und kleinen Freunde verlaufen sein! Keine Gefühle, keine frohen Empfindungen, nur nüchterne Wirklichkeit und niemals Träume.
    „Wir werden sie beglücken!" teilte einer der Altesten mit und klopfte mit den Beinen auf die harte Erde, als wolle er so seine telepathische Botschaft unterstreichen. „Sie sollen wissen, daß wir auf sie gewartet haben. Warum zögern wir noch? Hajo ist übervorsichtig und fürchtet sich. Er ist noch jung."
    „Die Herren kennen uns genauso wenig, wie wir sie kennen", gab Hajo zu bedenken. „Was wissen wir schon von ihnen? Wir wissen nicht einmal wie sie ausgesehen haben. Und sie wissen nicht, wie wir aussehen. Es kann zu Mißverständnissen kommen..."
    „Du hast das Erbe unserer Väter vergessen", mahnte ihn der alte Scheintöter. „Weißt du nicht, welcher Aufgabe sie ihr Leben widmeten? Sie gingen mit den Herren eine Symbiose ein. Sie erhielten alles, was sie zum Leben brauchten, dafür gaben sie den Herren die Illusionen der Gefühle. Dabei soll es bleiben, auch wenn inzwischen ungezählte Jahre vergingen."
    Hajo riet vergeblich zur Vorsicht. Er schlug vor, eine Abordnung zu den Fremden zu schicken, aber sein Vorschlag wurde abgelehnt. Zu lange hatte man auf diesen Tag gewartet, und nun schien jede Minute verschwendet, die man ungenutzt verstreichen ließ.
    Eine Fülle telepathischer Impulse drang auf Hajo ein. Er konnte sich kaum dagegen wehren und schon gar nicht antworten.
    Schließlich gab er den Widerstand auf. Mit einem schrillen Pfeifton teleportierte er in Richtung Pfeilerhöhen und beschloß, die weitere Entwicklung in aller Ruhe abzuwarten. Er hatte sein möglichstes getan, und ihn traf keine Schuld, wenn etwas schiefging.
    Aber - was eigentlich sollte schiefgehen?
    Der Mutant Ralf Marten war Teleoptiker. Er war fähig, sein Bewußtsein für eine begrenzte Zeitspanne in den Körper eines fremden Lebewesens zu versetzen. So war es ihm möglich, durch die Augen einer anderen Person zu sehen und mit ihren Ohren zu hören. Der Betroffene bemerkte das nicht, denn Marten ließ das fremde Bewußtsein unangetastet.
    Als Träger eines Zellaktivators war er jung geblieben. Groß und schlank sah er immer noch wie dreißig aus. Er war Mitglied des Mutantenkorps und hatte Rhodan auf diesem Flug begleitet.
    Als Gucky und Gecko erneut meldeten, daß sie verworrene Telepathieimpulse auffingen, ließ Perry Rhodan kurz entschlossen den Teleoptiker zu sich rufen.
    „Vielleicht können Sie uns helfen, Marten. Telepathieimpulse, die keine sind. Fremde, die eine ganze Menge Empfindungen und Gefühle haben aber dabei nicht denken. Fremde in einer Welt, die eigentlich tot sein müßte. Rätsel über Rätsel, Marten. Haben Sie eine vernünftige Erklärung dafür?"
    Ralf Marten schüttelte den Kopf. Er wandte sich an Gucky, aber der Mausbiber sah gleichgültig in die Luft. Man wollte ihm nicht glauben also sollte man ihn gefälligst in Ruhe lassen.
    Wahrscheinlich hielt man ihn und Gecko für verrückt.
    Oder für unfähig, was noch schlimmer wäre!
    „Es gibt keine Erklärung, Sir", sagte Marten vorsichtig. „Wenn ich eines dieser sogenannten Lebewesen zu Gesicht bekäme, könnte ich meine Fähigkeiten einsetzen. Ich kann es aber auch so versuchen, wenn mir Gucky ungefähr den Ausgangspunkt der Impulse angibt."
    Gucky verharrte in seiner Haltung.
    „Na, Gucky, was ist damit?" Rhodan ging zu ihm. „Sei gefälligst nicht beleidigt, weil wir nicht übereilt handeln, sondern vorsichtig bleiben. Hilf Marten, damit wir endlich weiterkommen. Woher kommen die Impulse?"
    „Von da!" Gucky drehte sich zweimal um seine eigene Achse und streckte den Arm aus. Die Geste bedeutete, daß die Impulse von überall und nirgends kamen. Jedenfalls aber nicht von oben oder unten.
    „Sehr aufschlußreich", äußerte Rhodan enttäuscht, hütete sich aber, den Mausbiber zu rügen. Mit einem vollends beleidigten Gucky ließ sich erfahrungsgemäß überhaupt nichts mehr anfangen.
    Auch kam Rhodan nicht auf den Gedanken, Gecko gegen sein Vorbild Gucky auszuspielen. Er seufzte nur und fügte hinzu: „Schade, ich dachte, du hättest uns den entscheidenden Hinweis geben können. Sie werden es allein versuchen müssen, Marten."
    Gucky wurde um drei Zentimeter größer.
    „Versuchen, pah! Da kann er lange suchen. Ich weiß, woher die Impulse kommen. Von der Stadt. Jawohl, von der Stadt. Es sind Tausende von Impulsen, aber sie ergeben keinen Sinn. Und sie kommen nicht nur aus der Stadt,
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