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0209 - Im Banne der Scheintöter

Titel: 0209 - Im Banne der Scheintöter
Autoren: Unbekannt
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gehabt.
    Rhodan spürte plötzlich das leichte Gewicht auf seiner linken Schulter. Mit einer schnellen Bewegung seiner rechten Hand fegte er den Hypno, oder was immer das Wesen auch war, zu Boden, sprang schnell hinzu und bückte sich. Mit beiden Fäusten hielt er das Tier fest.
    Wenn doch Gucky jetzt hier wäre dachte Rhodan verzweifelt, als er die ersten tastenden Versuche seines Gefangenen spürte, in sein Bewußtsein einzudringen. Oder Melbar Kasom! Der Riese würde ihm helfen können, das kleine Biest zu zähmen. Wo steckte denn Tolot? Aber weder Gucky noch Kasom oder Tolot kam zu Hilfe. Sie hatten genug mit sich selbst zu tun.
    Rhodan konnte das nicht wissen. Für einen Augenblick fühlte er sich von seinen Freunden verlassen, aber dann schockte ihn die klare Erkenntnis, daß es im ganzen Schiff so aussehen mußte wie in der Kommandozentrale.
    In der Zentrale gab es keinen Offizier mehr, auf dessen Schulter nicht so ein kleines, gelbes Pelzwesen hockte.
    Rhodan packte fest zu und stand auf. In seinen Fäusten zappelte der kleine Kerl und versuchte freizukommen. Erneut schickte er seine Hypnoimpulse aus, aber Rhodan hatte sein Bewußtsein abgeschirmt. Zwar sandte er nun auch keine Gedankenwellen mehr aus, und Gucky würde ihn nicht orten können. Aber dazu würde er auch keine Zeit haben. Wichtig war nur, daß der Fremde sein Ziel nicht erreichte.
    „Kannst du mich verstehen?" fragte Rhodan ohne viel Hoffnung.
    „Wenn du ein Telepath bist, solltest du das. Nicke mit dem Kopf."
    Schnell schirmte er sich wieder ab.
    Der Gefangene sah ihn an, aber er nickte nicht mit dem Kopf.
    Er machte vielmehr die Augen zu und dann war er verschwunden. Rhodans Hände waren leer.
    „Teleporter - dachte ich es mir doch", sagte Rhodan und ging zu der Tür, die in den Funkraum führte. Er öffnete sie und sah, daß alle Offiziere und Mannschaften bereits unter dem Einfluß der merkwürdigen Besucher standen. Auf jeder Schulter hockte einer der kleinen Bären. Sie schmiegten sich liebevoll gegen die Männer, in deren Gesichtern nichts als Freude und Glück zu lesen war.
    Noch einmal spürte Rhodan das plötzliche Gewicht, als ein Scheintöter auf seiner linken Schulter materialisierte, und noch einmal gelang es ihm, das Tier mit einer blitzschnellen Handbewegung auf den Boden zu werfen. Sein Stoß war so kräftig gewesen, daß das Tier keine Zeit mehr fand, zu teleportieren. Es verlor das Bewußtsein. Rhodan bückte sich und nahm es vorsichtig auf. Der Atem ging regelmäßig und schwach. Die Augen waren geschlossen. Die Gliedmaßen hingen schlaff herab. Behutsam öffnete Rhodan seinen Gehirnblock und versuchte, einige Gedanken seines Gefangenen aufzufangen. Er war nur ein schwacher Telepath, aber auf so geringer Entfernung war es ihm unter Umständen möglich... Er empfing nichts.
    Er schloß den Block wieder und legte das bewußtlose Tier auf einen freien Sessel. Von einer Sekunde zur anderen begriff er die ungeheure Gefahr, in der er sich befand - und mit ihm alle Menschen, die in der CREST II waren. Gegen einen offenen Angriff ließ sich das gigantische Schlachtschiff leicht verteidigen. Ein Gegner, der mit normalen Waffen kämpfte und der seine Absichten nicht geheimhielt, war nur ein halber Gegner. Aber diese kleinen Tiere, scheinbar harmlos, friedfertig - sie waren die gefährlichsten Widersacher, die man sich denken konnte. Ihre Absichten waren unbekannt wenn sie überhaupt eine Absicht hatten.
    Rhodan sprang in die Kommandozentrale zurück, näherte sich Oberst Rudo und schlug mit der Faust zu. Der gelbe Bär fiel zu Boden und rührte sich nicht mehr. Der Faustschlag mußte ihn getötet haben.
    Oberst Rudo betrachtete Rhodan, als erwache er aus einem Traum.
    „Was ist los, Oberst? Kommen Sie zu sich! Reden Sie schon, was haben Sie erlebt?"
    „Erlebt? Ich... ich weiß nicht recht..."
    „Ihre Gefühle! Wie waren sie? Haben Sie vergessen...?"
    „Ich war glücklich, Sir." Er sah auf den Boden. „Sie haben es getötet, Sir? Warum? Nein, ich habe nicht vergessen. Wie könnte ich. Aber ich hatte plötzlich keine Sorgen mehr; Alles war so gut und wunderbar. Sie meinen es gut mit uns, Sir. Wir sollten..."
    Weiter kam er nicht.
    Auf seinen Schultern saßen gleichzeitig zwei der gelben Tiere.
    Rhodan wollte hinzuspringen, um sie aus der gefährlichen Nähe Rudos zu beseitigen, aber er wurde daran gehindert. Er spürte das zusätzliche Gewicht sofort und blieb wie gebannt stehen.
    Trotz seines Gehirnblocks drangen die
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