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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster
Autoren: 10 für einen Gangster
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zu beschlagnahmen. Wir vermieden es, von Mrs. Blecker, Marden und Hester Harvey zu sprechen.
    Die ersten beiden ließen wir aus, weil wir uns keine Verleumdungsklagen zuziehen wollten. Hester Harvey dagegen hatte es nicht verdient, in einen Skandal verwickelt zu werden, der ihr auf Jahre hinaus die Zukunft verbaute. Wir forderten nochmals auf, auf Adam Coreanu hinzuweisen, und ich betonte zum Schluss ausdrücklich, dass dieser Mann wahrscheinlich der Schlüsselpunkt zu allem sei.
    Natürlich wollten die Zeitungsfritzen noch eine Menge wissen, was wir ihnen teilweise nicht sagen konnten und teilweise nicht sagen wollten. Aber wir wickelten uns geschickt heraus, und die ganze Bande verzog sich, um ihre Reportagen für die Morgenblätter zu tippen.
    Um halb neun machten auch wir uns auf die Strümpfe und fuhren zuerst zu PIROLE ROSOFFS in der 43. Straße, um ein Bier zu trinken und uns den ganzen Fall nochmals durch den Kopf gehen zu lassen.
    »Es tut mir Leid, aber ich traue dieser Mabel Blecker alles zu, nur nichts Gutes«, sagte Phil. »Sie hat einen Freund, und zwar bestimmt nicht erst seit gestern. Ihr Mann muss etwas geahnt haben, und darum brachte er die Klausel im Testament an. Wie nun, wenn er ihr das angedroht hätte und sie der Meinung war, es noch verhindern zu können? Das wäre das schönste Mordmotiv.«
    »Das schon, aber sie musste Flügel gehabt haben, um vor ihm an Ort und Stelle zu sein. Sie war ja, als er ins ›Irving‹ fuhr, noch zu Hause.«
    »Sagt sie, und außerdem könnte sie ihren Freund mit der Narbe damit betraut haben.«
    »Wir haben versäumt, uns davon zu überzeugen, ob dieser Cloud etwas auf dem Kerbholz hat. Das müssen wir morgen früh sofort nachholen«, meinte ich.
    Wir redeten hin und her und wechselten schließlich über in eine kleine Bar in der 47. Straße.
    Um drei Uhr hatten wir genug und machten uns auf den Weg zu dem Parkplatz, der auf einem leeren Grundstück, einen halben Block weiter, eingerichtet war.
    Der Parkwärter schlief in seinem Häuschen, und es waren nur noch wenige Wagen vorhanden. Mein Jaguar stand am äußersten Ende, wo ich, als wir kamen, gerade noch eine Lücke erwischt hatte. Ich schloss auf.
    Plötzlich erstarrte ich. Etwas Hartes bohrte sich in meinen Rücken und eine unterdrückte Stimme befahl:
    »Steig ein und mach kein Theater. Meine Knarre hat einen Schalldämpfer, niemand wird hören, wenn ich dich umlege.«
    Ich warf einen Blick auf die andere Wagenseite und sah, dass mein Freund genau in derselben Lage war wie ich. Auch hinter ihm stand ein Mann.
    »Was wollt ihr von uns?«, fragte ich, um Zeit zu gewinnen.
    »Steig ein.«
    Der Befehl und der Ton, in dem er gegeben wurde, ließ keinen Zweifel an der ernsthaften Absicht des Burschen hinter mir aufkommen.
    Ich gehorchte, und Phil kam von der anderen Seite hereingeklettert.
    Der eine Gangster blieb mit erhobener Pistole stehen und befahl:
    »Legt beide Hände in den Nacken.«
    Die Kerle verstanden ihr Handwerk. Ich hatte gehofft, während sie hinter uns in den Fond stiegen, meine Pistole erreichen zu können, aber ich hatte mich getäuscht.
    Dann fühlte ich, wie eine Hand unter mein Jackett fuhr und der Druck meiner Pistole unterhalb der linken Schulter verschwand.
    »Ihr könnt die Hände herunternehmen. Wende und fahre die Amsterdam Avenue in Richtung Norden.«
    »Wohin soll es gehen?«, fragte ich gespielt sorglos. »Ihr könnt doch nicht ernsthaft glauben, dass wir euch durch die ganze Stadt kutschieren, ohne dass es Gelegenheit gibt, euch loszuwerden.«
    »Ihr werdet durch die ganze Stadt kutschieren. Die Verkehrsampeln sind jetzt abgeschaltet, die Straßen leer. Du wirst mit fünfzig Meilen fahren, damit keiner von euch auf die Idee kommt, unterwegs abspringen zu wollen.«
    Ich biss die Zähne zusammen, aber das nützte nichts. Wir waren beide bodenlos leichtsinnig gewesen. Nachdem wir das Lager mit den Ringen ausgenommen hatten, und außerdem Grace erwischt hatten, mussten wir mit einigen Überraschungen rechnen. Jetzt war es sinnlos, sich Vorwürfe zu machen. Wir mussten versuchen, uns aus dieser fast hoffnungslosen Situation zu befreien.
    Ich konnte mir lebhaft vorstellen, was die Kerle beabsichtigten.
    Ein Mord an zwei G-man inmitten der Stadt New York ist eine Sache, auf die sich auch der wüsteste Gangster nicht einlässt. Draußen, in einem Vorort, war das einfacher. Man konnte uns zwingen, auszusteigen, nieder schießen und den Jaguar am anderen Ende der Stadt abstellen. Damit
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