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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster
Autoren: 10 für einen Gangster
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hören, aber ich verstehe nichts, und das Fenster liegt zu hoch, als dass ich versuchen könnte, hindurchzusehen. Die Mauer ist zu glatt.«
    Wir verständigten uns leise, und dann verschränkte-Verbeek die Hände, so dass ich den Fuß darauf setzen konnte. Jetzt war ich mit dem Kopf über dem Fenstersims, aber die Gardine war zu dicht. Ich sah nur hin und her huschende Schatten, hörte leise Geräusche und Stimmen.
    Schon wollte ich aufgeben, als ich einen hellen Ruf vernahm. Zuerst dachte ich, es sei ein Schrei, aber es klang eher wie ein Freudenruf. Dann wurden die Stimmen lauter, aber immer noch blieben sie unverständlich.
    »Ich muss irgendwie hineinkommen«, raunte ich Verbeek zu, als ich wieder heruntergeklettert war. »Da drinnen geht irgendetwas vor.«
    »Vielleicht spielen sie Nachlaufen oder Verstecken«, flachste er. Aber dann machten wir uns beide daran, das Haus zu umkreisen.
    Es gab noch eine Tür zur Küche, aber die war verschlossen und sicherlich auch von innen verriegelt. Schon überlegte ich, ob ich nicht einfach klingeln sollte, als mein Kollege nach oben wies.
    »Das Toilettenfenster ist geöffnet.«
    Das stimmte, aber es war verdammt eng. Trotzdem, ich wollte es versuchen. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, zu erfahren, was Mrs. Blecker und Mr. Cloud taten.
    Wieder musste Verbeek die Hände verschränken. Ich fasste den Sims und zog mich langsam hoch. Das Fenster war noch schmaler, als ich gedacht hatte. Als ich dann Schultern und Oberkörper hindurch geschoben hatte, hing ich ein paar Sekunden fest, und konnte weder vor noch zurück.
    Ich würgte mich und wand mich, ich fühlte wie meine Jacke an irgendetwas hängen blieb und knirschend zerriss, dann ging es plötzlich so schnell, dass ich die Arme vorstrecken musste, um nicht buchstäblich auf die Nase zu fallen.
    Ungefähr zehn Sekunden lag ich, ohne mich zu rühren. Erstens musste ich wieder zu Atem kommen, und dann fürchtete ich, die beiden hätten etwas gehört. Aber nichts regte sich. Ich klinkte die Tür auf und stand in einem dunklen Gang, durch den ich mich langsam vorwärts tastete. Noch eine Tür, und strahlende Helle stach mir in die Augen. Ich stand in einer kleinen Pantry mit Fächern, in denen sich Teller stapelten und Gläser funkelten.
    Eine Schiebetür gab Zugang zu dem nächsten Raum. Ich versuchte es, und sie glitt lautlos zurück. Es war ein Speisezimmer, das den Eindruck machte, als ob die Bewohner mit einem Umzug beschäftigt seien. Der Inhalt sämtlicher Schränke stand auf dem großen Tisch. Die Bilder waren von den Wänden genommen, der Teppich an allen Ecken zurückgeschlagen.
    Jetzt konnte ich das Sprechen deutlicher hören. Es musste aus dem anliegenden Raum kommen, in den eine von einer Portiere verdeckte Tür führte.
    Als ich diese Portiere ganz vorsichtig zurückschob, konnte ich durch eine helle Glasscheibe in das Arbeitszimmer des toten Blecker sehen.
    Mrs. Blecker, im schwarzen Hausanzug, und Mr. Cloud, ohne Jacke und mit aufgekrempelten Ärmeln, standen am Tisch. Sie drehten mir beide den Rücken zu, und zunächst konnte ich nicht erkennen, was sie machten. Dann sagte die Frau:
    »Ich habe es ja gewusst. Ich habe dir gleich gesagt, der Kerl müsste irgendwo im Haus die Moneten versteckt haben. Er konnte sie ja nicht auf die Bank geben, ohne aufzufallen, und wenn Marden etwas gemerkt hätte, so würde der ihm das Fell über die Ohren gezogen haben.«
    Sie trat einen Schritt zur Seite, und jetzt stockte mir tatsächlich der Atem.
    Die beiden zählten Geld, Berge von Geld. Es waren Scheine aller Größen und aller Werte. Sie lagen in einem großen Haufen auf der einen Seite des Tisches, und das Pärchen war dabei, sie zu sortieren und auf der anderen Seite aufzustapeln.
    »Sieh hier, Darling, dass sind hunderttausend Bucks, stell dir vor, hundert Grand, dieser eine Stapel. Der Rest ist noch mindestens viermal so viel. Jetzt kann Marden uns gern haben. Ich wette, er wird sowieso schnell etwas merken. Wir nehmen den Zaster und fahren nach Florida.«
    »Und meine Geschäfte?«, widersprach er. »Denkst du, ich lasse gerade jetzt, wo wir den Alten los sind, alles im Stich. Ich denke nicht daran.«
    »Und die beiden G-man, diese verdammten Schnüffler?«, hörte ich sie sagen.
    Er lachte auf.
    »Um die brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Die habe ich gestern Abend umlegen lassen.«
    »Du hast sie umlegen lassen? Weißt du denn sicher, dass es geklappt hat?«
    »Unbedingt. Ich habe zwei erstklassige Leute
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