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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster
Autoren: 10 für einen Gangster
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losgeschickt und jedem vier Grand gegeben, damit sie sofort hinterher abhauen können. Wenn etwas schief gegangen wäre, so hätte es in der Zeitung gestanden. Du weißt ja, die Kerle können das Maul nicht halten, sonst hätten sie nicht heute Morgen so einen Quatsch veröffentlicht. Ich will dir etwas sagen. Wir stecken die Sache mit den Ringen auf und ebenso den Trick mit dem Verkauf an Tote. Aber wir verlegen uns, wenn vier Wochen vergangen sind, wieder auf das Fotogeschäft. Ich brauche nur an zwei oder drei Ehe-' f rauen von Kerlen, die nicht zahlen wollen, ein paar hübsche Bildchen schicken, dann kriecht der Rest zu Kreuze.«
    In diesem Augenblick drehte Mr Cloud sich um. Ich sah ihm ins Gesicht, und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
    Das kokette Schurrbärtchen war ebenso verschwunden wie die rote Narbe am Kinn. Seine Gesichtsfarbe war bräunlich, wie die eines Mexikaners. Nur rechts und links an den Ohren, wo früher die Bartkoteletten gesessen hatten, war sie heller.
    Adam Coreanu hatte es nicht für nötig erachtet, sich hier im Hause zu schminken.
    Wenn ich ruhig und vernünftig geblieben wäre, so hätte ich zuerst meine Kollegen herbeigerufen, aber ich hatte einen fürchterlichen Zorn auf das Gaunerpärchen, wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb, weil sie es geschafft hatten mich so lange hinters Licht zu führen. Ich riss mein Schießeisen heraus und die Tür auf.
    »Hände hoch!«
    Einen Augenblick standen sie wie erstarrt. Dann hob Coreanu langsam und widerwillig die Arme. Er wusste, dass er verspielt hatte.
    Anders Mabel Blecker. Sie zischte wie eine wütende Katze, kroch für eine kurze Sekunde in sich zusammen und schnellte dann auf mich los.
    Ich hatte das kommen sehen und machte einen Schritt zur Seite. Sie flog durch die Glasscheibe der-Tür. Es splitterte und krachte, sie heulte auf und blieb, sich am Boden wälzend, liegen. Ich setzte mich rittlings auf einen Stuhl und hielt Coreanu in Schach.
    Zwei Minuten später waren meine Kameraden da. Als sie den Krach hörten, hatten sie ohne Zögern ein Fenster eingeschlagen und waren hereingeklettert.
    Coreanu ließ sich willig Handfesseln anlegen. Ich kümmerte mich um die Frau, aus deren Schläfenarterie das Blut floss.
    Während ich die Ader abdrückte, holte Verbeek einen Arzt aus der Nachbarschaft, der in Pyjama und Bademantel ankam. Er legte einen Druckverband an und ein paar normale Verbände über das vollkommen zerschnittene Gesicht. Wenn Mrs. Blecker jemals im Leben wieder so aussehen wollte wie früher, so würde sie einen Haufen Geld zum kosmetischen Chirurgen tragen müssen.
    Dann fand ich auch das Versteck, in dem Blecker das aus seiner Verbrecherorganisation herrührende Geld verborgen hatte.
    Der schwere Schreibtisch war nicht so massiv, wie er aussah. Die lange Rückwand war hohl und konnte, wenn man den Trick wusste, auf geklappt werden. Wir fanden aber nicht nur das Geld, sondern auch fünfzig-Telefonnummern und daneben die Anfangsbuchstaben von Namen, damit würden wir sämtliche Mitglieder der Gang ausheben.
    Ich klingelte Phil aus dem Bett, und gemeinsam nahmen wir uns den Rumänen vor. Er hatte als verhältnismäßig kleiner Konkurrent Bleckers vor anderthalb Jahren begonnen, zuerst mit einer Mannschaft von zehn-Trickbetrügern, und dann war er auf die Sache mit den Erpressungen verfallen, die ihm eine Menge Geld einbrachte, bis wir ihm in die Quere kamen.
    Gelegentlich lernte er Mabel Blecker kennen die beschloss, das auszunutzen. Es gelang ihm sehr leicht, sie einzufangen und auszufragen. Nach und nach zog er Bleckers Leute an sich, bis dieser beschloss, dem Konkurrenten ein Bein zu stellen. Er fühlte sich so sicher, dass er mich anrief und in das Hotelzimmer von Hester Harvey bat, wo er sich ungestört glaubte.
    Aber Mabel Blecker war genauso klug wie ihr Gangstergatte. Nicht er hatte einen Detektiv auf Hester gehetzt. Sondern seine Frau auf ihn, und so erfuhr sie von dem Verhältnis, über das sie in Wut geriet, obwohl sie selbst es nicht besser machte. Dazu kam, dass sie von den beträchtlichen finanziellen Zuwendungen erfuhr, und da kochte ihr Temperament über.
    Sie hörte durch einen Zufall das Telefongespräch ihres Mannes mit mir ab und machte sich einen Vers darauf. Ihr Plan war nicht nur, diese Zusammenkunft dadurch zu vereiteln, dass einer von uns vorher ausgeschaltet wurde, sondern sie wollte bei dieser Gelegenheit Hester Harvey einen Mord in die Schuhe schieben.
    Coreanu begriff, das Blecker und ich
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