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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster
Autoren: 10 für einen Gangster
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Stirn und sagte:
    »Mr. Warden befindet sich mit Mr. Crow, dem Assistant Manager, im Konferenzzimmer drei.«
    Es dauerte einige Zeit, bis wir uns zurechtgefunden hatten. Ich klopfte kurz und trat ein. Mit dem Rücken zu mir saß Mr. Marden in einem Sessel, ihm gegenüber der Assistent Manager. Dieser warf uns einen kurzen, ungehaltenen Blick zu und wandte sich wieder an seinen Kunden.
    »Ich werde den Kassierer anweisen, die Summe auszuzahlen, obwohl wir bei derartig großen Beträgen im Allgemeinen verlangen, dass der Scheck mindestens sechs Stunden vorher avisiert wird.«
    Dann musterte er uns noch einmal und fragte: »Sie haben sich wohl in der Zimmernummer geirrt, meine Herren.«
    »Durchaus nicht. Wir suchen Mr. Charles Marden.«
    Der Anwalt fuhr herum. Er wollte aufspringen, aber er schaffte es nicht. Sein Gesicht wurde kalkweiß. »Was… was wünschen Sie von mir?«
    »Wir müssen Sie bitten, uns zu begleiten, Mr. Marden. Die Bundespolizei wünscht Aufklärung über gewisse Dinge. Sie werden sich wohl denken können, worüber. Sie, Mr. Grow, bitte ich, das Konto Blecker bis auf weiteres zu sperren. Der Scheck, den Mr. Marden präsentiert hat, ist hiermit beschlagnahmt.«
    Unser bestimmtes Auftreten verfehlte nicht seine Wirkung. Marden hatte kein Wort gesprochen. Zwischen Phil und mir ging er hinaus, durch den Schalterraum, das Vestibül und auf die Straße. Zuerst stieg Phil in den Fond.
    »Bitte!«, sagte ich und Marden hob den Fuß um einzusteigen.
    Im gleichen Augenblick klirrte etwas. Es war ein leises Geräusch, das im Straßenlärm fast unterging, aber ich hatte es dennoch gehört.
    Unter meinem Jaguar lag ein Bund Schlüssel. Ich hob ihn auf und las das kleine Metallschild, das daran befestigt war.
    Eigentum von Larry Blecker, 94te Straße 50. Gegen Belohnung dort abzuliefern.
    Dieser Schlüsselbund würde den Anwalt auf den elektrischen Stuhl bringen. Es war der Bund, den Blecker immer bei sich getragen hatte und der nach seiner Ermordung verschwunden war.
    Charly Marden hatte Blecker ermordet. Noch blieb das Motiv unklar, aber wir erfuhren dieses zwei Tage später. Mr. Kingsbay, der Bücherrevisor, stellte schon bei der ersten oberflächlichen Prüfung fest, dass Marden die Abrechnungen gefälscht und erhebliche Beträge in die eigene Tasche gesteckt hatte. Als dann Blecker eine Revision ankündigte, geriet der Anwalt in Panik. Er wusste, dass er keine Gnade zu erwarten hatte. Blecker hatte ihm als er ihn am Morgen besuchte gesagt, wo Hester Harvey wohne, und von dem Büro des Anwalts ein Telefongespräch mit dem Mädchen geführt. Aus diesem war hervorgegangen, dass sie während der Mittagszeit ihren Friseur auf suchen und erst frühestens um zwei Uhr zu Hause sein würde. Darauf gründete Marden seinen Plan.
    Er rief von einer Telefonbox Blecker an und teilte ihm mit, er habe erfahren, dass Hester Harvey ihn betrüge. Blecker brauchte nur sofort zu ihr zu fahren, um sie zu überraschen.
    Hester war natürlich nicht zu Hause, aber Marden wartete im Hotel. Was er Blecker sagte, haben wir nie erfahren, aber er stieß ihm unvermittelt ein Messer ins Herz und verbarg den Toten im Kleiderschrank. Alles andere war damit klar.
    Wir stellten Marden dem Pagen des Hotels gegenüber, der in ihm den Herrn erkannte, der gefragt hatte, ob Hester Harvey bereits wieder zu Hause sei und ob sie Besuch habe.
    Marden und Coreanu wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet. Mabel Blecker kam als Mitwisserin mit acht Jahren Gefängnis davon. Bleckers und Coreanus Banden wurden ausgehoben und in einem sensationellen Prozess zu insgesamt hundertfünfzig Jahren Zuchthaus verurteilt.
    Hester Harvey wurde, sobald für sie nichts mehr zu befürchten war, entlassen. Sie hatte für den Rest ihres Lebens ausgesorgt.
    Die Namen der verschiedenen von Coreanu erpressten Männer wurden nicht genannt.
    Am Abend der Urteilsverkündung fanden Phil und ich einen pompösen Umschlag aus handgeschöpftem Büttenpapier im Briefkasten. Dieser Umschlag enthielt eine Einladung des Stadtrates Hugh Pollio zu einem Dinner im Waldorf Astoria-Hotel.
    ENDE
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