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Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark
Autoren: Janny Wurts
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Vorwort der Autorin
     
     
    Im Dienst meiner Leser halte ich eine kurze Erklärung für wichtig. Die Schiffe von Merior und der zugehörige Band Die Streitmacht von Vastmark sollten ursprünglich gemeinsam in einem Band erscheinen. Die Tatsache, daß die Geschichte zu umfangreich geworden ist, sie komplett in einem Paperback unterzubringen, ist keineswegs auf Bemühungen zurückzuführen, mehr aus dieser Serie herauszupressen oder sie in die Länge zu ziehen, damit sie so lukrativer würde. Das Gegenteil ist der Fall. So muß ich meinen Herausgebern von HarperPrism herzlich danken, daß sie die heroische Leistung vollbracht haben, die erste Auflage als gebundenes Buch so zu gestalten, daß beide Bände zusammen erscheinen konnten. Im Fall der Paperback-Ausgabe war dies leider nicht mehr möglich, da ein so umfangreiches Buch ohne einen festen Einband nicht halten und nur allzuschnell auseinanderfallen würde.
    Die Originalgeschichte zerfällt in zwei Teile, die durch eine ganz natürliche Pause voneinander getrennt sind. Das Ende der Schiffe und der Anfang von Vastmark sind nicht willkürlich ausgewählt worden, sondern unter Berücksichtigung der bestmöglichen Symmetrie.
    Ich sollte hinzufügen, daß Konzept und Handlung des Fluchs des Nebelgeistes für fünf volle Bände geplant waren, und zwanzig Jahre intensiver und stetiger Arbeit erfordert haben. Die Geschichte, die in dieser Teilfolge erzählt wird, entwickelt sich von einem festgelegten Startpunkt zu einem Finale, in dem jeder Handlungsfaden sein Ende finden wird. Weder hatte noch habe ich die Absicht, jemals eine nie endende Parade von Fortsetzungen zu produzieren.
    Janny Wurts
    Juni 1995
     
    Anmerkung der Übersetzerin:
    Janny Wurts weist in ihrem Vorwort bereits darauf hin, daß Paperbackausgaben in ihrem Umfang begrenzt sein müssen, sollen sie nicht auseinanderfallen. Der Verlag hat sich entschlossen, den Fluch des Nebelgeistes als Taschenbücher auf den Markt zu bringen. Damit hat auch die deutsche Ausgabe mit diesen Problemen zu kämpfen. Da die englische Sprache oft mit wenigen Worten ausdrücken kann, wofür im Deutschen aufwendige Satzkonstruktionen notwendig werden, ist der Umfang eines solchen Buches nach der Übersetzung im allgemeinen größer als zuvor. Aus diesem Grund mußte der Verlag die Geschichte noch einmal teilen, doch auch wir haben uns größte Mühe gegeben, das Buch nicht einfach irgendwo auseinanderzureißen, sondern einen passenden Punkt zu wählen.

 
    Zu Werende über dem weiten Hafen,
    gelegen an der Minderlbucht,
    erstickten des Meisters gesponnene Schatten,
    des jungen Tages Licht.
    Und der Prinz des Westens rief seine Gabe,
    rief herbei sein Licht.
    Gerechtigkeit,
    so schallt es weit und breit.
    Denn all die treuen Schiffe brannten,
    und unter gingen die Verdammten.
    Doch entkommen ist der Schatten Gebieter.
     
    Aus einer Ballade über das gestrandete Heer
    5645 im Dritten Zeitalter

 
1
ZWEITE VERSAMMLUNG
     
    Es war einer jener seltenen Tage, an denen Sethvir von Rathain seine Niedergeschlagenheit mit einem ausgiebigen Bad in seiner Sitzwanne ertränkte. Eingehüllt von warmem Wasser wie ein Karpfen in seinem Teich, stützte er übellaunig das Kinn auf seine Fäuste, während sein Haar über seine hageren, knochigen Schultern fiel und der aufsteigende Dampf durch seinen Bart kroch, um sich sodann auf seinen buschigen, weißen Brauen niederzuschlagen. Wie festgenagelt klebte sein trübsinniger Blick aus halbgeschlossenen Augen in einem Nebel tiefer Melancholie auf seinen knorrigen Zehen, die gerade auf dem Wannenrand thronten.
    Seine Zehennägel rollten sich in trauriger Ermangelung eines Schnitts.
    Für Sethvir jedoch war es weitaus bedeutsamer und besorgniserregender, daß Prinz Arithons brillanter Streich in der Minderlbucht doch nicht gereicht hatte, seine weitgespannte Absicht zu erfüllen. Zwar war es ihm gelungen, die alliierten Armeen des Nordens mit minimalen Verlusten auseinanderzunehmen, doch waren Lysaers irregeleitete Anhänger nicht erwacht und hatten die schlichte Wahrheit nicht erkannt. Denn was die Flotte zu Werende zerstört hatte, war weniger eine blutrünstige Schliche des Herrn der Schatten, als vielmehr der nachlässige Umgang Lysaers mit seiner eigenen Gabe des Lichtes gewesen, die durch Desh-Thieres Fluch zu einem Werkzeug des Bösen geworden war.
    Der einzige Kapitän, der über genug Einsicht verfügt hatte, es besser zu wissen, lag tot in einer schäbigen Gasse. Die Straßenräuber, die
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