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020 - Unter fremder Sonne

020 - Unter fremder Sonne

Titel: 020 - Unter fremder Sonne
Autoren: STAR GATE - das Original
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und riss die Augen auf. Sein Körper war gespannt wie eine Stahlfeder, um sofort verteidigungsbereit zu sein. Aber es war sinnlos – bei dieser Übermacht. Er schaute in die Abstrahlmündungen von mehreren laserähnlichen Waffen.
    Er hatte bereits Bekanntschaft mit diesen Dingern gemacht: Weiterentwickelte Schocker, wie es schien. Wenigstens gab es keine dieser unangenehmen Begleiterscheinungen.
    Ein Weißkittel, der ganz in der Nähe stand, zog sich weiter zurück. Er hatte ein kleines, schwarzes Gerät in der Hand. Aha, konnte man damit das Feld lösen?
    Einer der Prupper schielte in dieselbe Richtung. Er schien Kens Gedanken zu erraten, denn er sagte lächelnd: »Sie kennen diese Art von Waffe nicht?«
    Ken schüttelte unwillkürlich den Kopf – und ärgerte sich im nächsten Augenblick über diese spontane Reaktion. Es erschien ihm wichtig, so wenig wie möglich zu erzählen, um den Gegner im Ungewissen zu lassen.
    Er wagte einen raschen Rundumblick, denn ihm waren die Warnungen der Ba-to-neh in den Sinn gekommen.
    Wo befanden sich die Foltergeräte, mit denen man ihn ausquetschen wollte?
    Es gab keine, denn Ken lag in einem völlig kahlen Raum. Er war allein.
    Wo befanden sich die Gefährten? Lebten sie überhaupt noch?
    Ken lag am Boden. Das Metall war zwar hart, aber nicht kalt. Überhaupt war sein Gefängnis wohltemperiert. Die Wärme schien direkt aus Boden und Wänden zu dringen.
    »Wo bin ich hier?«
    »In Gefangenschaft!«, erklärte der Prupper lakonisch.
    Ken schaute auf den Translator, den er am Handgelenk trug. Eigentlich schien er nur Bestandteil des Chronometers zu sein. Erstaunlich, was ein so winziges Ding alles vollbrachte. Aber dann sagte sich Ken: Kein Wunder, wenn das SG-Netz wirklich galaxisweit gespannt ist, wie ich es schon länger vermute – und wie es auf dem Planeten SHAN auch noch weitgehend bestätigt wurde. Da gibt es viele, wahrscheinlich sehr unterschiedliche Rassen. Schon seit Jahrtausenden. Kein Wunder, dass die automatischen Übersetzer wahre Wunderdinge leisten. Denn ohne sie funktioniert auch die Verständigung zwischen den vier Rassen hier auf TUSTRA nicht: Die Prupper fänden es absolut unter ihrer Würde, die Sprache der anderen Rassen lernen zu wollen und umgekehrt erlaubt man denen überhaupt nicht, die Prupper-Sprache zu benutzen – weil das in den Augen der Prupper eine ›Entwürdigung ersten Ranges‹ sein würde. Die Ba-to-neh beherrschten sie trotzdem perfekt – wenn auch heimlich.
    »Es ist mir klar, dass ich Ihr Gefangener bin, aber wer sind Sie? Gehören Sie zur Polizei, einer anderen Behörde oder zum – Clan der Rebellen?«
    »Zum Clan! Dabei ist es für dich eine besondere Ehre, mir persönlich zu begegnen – einem der führenden Prupper. Ich bin dem Rat direkt unterstellt. Normalerweise würdest du mit einem Gronmei verhandeln müssen, aber in diesem speziellen Fall nehmen wir alles selber in die Hände.«
    »Genauso wie die Gefangennahme, nicht wahr?«
    »Gewiss doch!«
    »Und mangels geeigneter Kämpfer musstet ihr auf aufgeputschte Drogenabhängige zurückgreifen. Arme Rebellion!«
    Ken hatte den Prupper bewusst provozieren wollen, aber der reagierte völlig anders als erwartet: Mit Erheiterung!
    »Nur zu, Fremder, rede dir alles schön von der Seele, was dich bewegt. Außerdem hast du sogar – Recht! Schau dir deine Wächter an – mit ihren glasigen Augen. Sie stehen unter einer Psychodroge und werden sich später an nichts mehr erinnern können. Bis sie daraus erwachen, sind sie nichts anderes als Werkzeuge. Sie gehen sogar in den Tod, ohne mit der Wimper zu zucken. Und sie sind so stark gedopt, dass sie wesentlich mehr körperliche Leistung erbringen können als im Normalzustand. Wenn ich sie richtig fordere, werden sie sich so einsetzen, dass sie über jede normale Erschöpfungsgrenze hinausgehen.«
    »Das könnte sie umbringen!«, gab Ken zu bedenken.
    »Ja, doch! Zumindest geht es nicht ohne Gesundheitsrisiko ab. Daran siehst du, wie wertvoll du uns bist – dass wir uns solche Mühe mit dir machen.«
    »Ihr hättet uns auch der Polizei überlassen können …?«
    »Ohne unsere Hilfe wäre eure Flucht jedenfalls nicht von langer Dauer geblieben. Und der Polizeipräfekt von Tustrada, Beron Derlinos, hätte ein persönliches Interesse daran, euch zur Rechenschaft zu ziehen. Was glaubt ihr, was mit euch passieren würde? Man würde euch zur unglaublichsten Bedrohung aller Zeiten aufbauen, würde die Kyphorer herbeirufen und euch vorführen.
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