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020 - Unter fremder Sonne

020 - Unter fremder Sonne

Titel: 020 - Unter fremder Sonne
Autoren: STAR GATE - das Original
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der Ober-Prupper: Das war die Führungsgruppe. Auf der Erde würde man sagen: die oberen Zehntausend. Höher war die Zahl auf keinen Fall. Eher kleiner.
    Ein Mitglied der ›Dienstrassen‹, wie die Ba-to-neh, Gronmei oder gar Sann-Gronmei, bekam niemals einen Ober-Prupper zu Gesicht. Sie blieben abgeschirmt von Unter-Pruppern stets im Hintergrund, zogen dort ihre Fäden nicht nur auf dem Planeten TUSTRA, sondern darüber hinaus letztlich auch auf anderen Welten, nämlich mit denen sie Handel trieben. Bei den Betreibern der SG, den Kyphorern, genossen sie Hochachtung und großen Respekt …
    Diese Rasse war nicht hier auf TUSTRA entstanden. Ihre Vorfahren waren vielmehr identisch mit den SG-Betreibern, den Kyphorern, von denen sich einige einst auf TUSTRA niederließen. Dass sie damals einen blühenden Planeten vorfanden, galt als erwiesen. Ihnen war letztlich die Umweltzerstörung auf TUSTRA zuzuschreiben. Aber vielleicht hatten sie das nur zu gern ›in Kauf genommen‹ – damit die Hilfsrassen niemals nach außerhalb der Städte ausweichen – und somit noch besser überwacht werden konnten?
    Ob eine der anderen Rassen damals hier angetroffen worden war, das wussten nur die Ober-Prupper (die als einzige übrigens den Ausdruck ›Unter-Prupper‹ gebrauchten, während sie gegenüber den ›asozialen‹ Sub-Pruppern gerade so taten, als wären die überhaupt nicht vorhanden). Für alle anderen war das vorläufig ungeklärt, denn die drei ›Unterrassen‹ hatten sowieso keinerlei klare Erinnerungen (= Geschichtsaufzeichnungen) über ihren Ursprung.
    In Frage würde sowieso nur die Rasse der Ba-to-neh kommen, denn die Gronmei und Sann-Gronmei waren nachweislich anderswo entstanden (auf einem Planeten nämlich mit erhöhter Schwerkraft).
    Beron Derlinos war einer der Unter-Prupper – und er hatte eine Karriere hinter sich, die man nur mit einem einzigen Wort umschreiben konnte: traumhaft! Denn es war ihm gelungen, ein Amt zu erreichen, in das normalerweise nur ein Ober-Prupper gelangte: Er war der Polizeipräfekt von Tustrada, der Hauptstadt von TUSTRA. Das bedeutete für TUSTRA-Verhältnisse, dass mit der Polizeigewalt auch die politische Gewalt ganz in seinen Händen lag. Er war nur verantwortlich dem planetaren Rat.
    »Und wenn es mir gelingt, die sieben Menschen zu schnappen und alles aus ihnen herauszuquetschen, was für uns wichtig ist …« Er schnalzte mit der Zunge – eine eigentlich typisch menschliche Gewohnheit, obwohl er fast nichts von den Menschen wusste.
    Er kannte nicht einmal ihr Aussehen. Er wusste nur, dass sie seine letzte Hoffnung waren, um auf der Karriereleiter so hoch zu steigen wie kaum ein Unter-Prupper jemals zuvor.
    Denn wenn es Beron Derlinos gelang, der sieben Menschen habhaft zu werden, würde er aus ihnen genau das herausbekommen, was für ihn nützlich war: Nämlich, dass die Sieben das letzte Invasionskommando waren – als Vorhut für die eigentliche Invasion! Zweitens, dass sich bereits Tausende von feindlichen Agenten auf TUSTRA befanden – sorgfältig infiltriert und daher unbekannt – darauf wartend, vernichtend zuzuschlagen und dabei die Herrschaft über TUSTRA zu übernehmen. Drittens, dass unter allen Umständen ein furchtbarer Vergeltungsschlag gegen die Heimatwelt der sieben Menschen geführt werden musste. Und das würde viertens bedeuten, dass TUSTRA auf diese »billige« Weise eine Kolonie bekam! Sie konnten die fremde Welt aussaugen wie Vampire ein Opfer und alles blieb legal, denn die Kyphorer würden alles decken. Das war sicher – nachdem die Menschen als Invasoren einmal erkannt waren. Für die Kyphorer wäre es nichts anderes als eine für alle Welten innerhalb des Star Gate-Netzes abschreckende Maßnahme, um künftig Übergriffe solcher Art vermeiden zu helfen.
    Beron Derlinos rieb sich wieder in schierer Vorfreude die Hände. Alles lag an ihm. Er hatte die Chance seines Lebens.
    Zwar war es den Sieben seit drei Wochen gelungen, ihn und seine Polizeiarmada an der Nase herumzuführen, aber es erschien ihm lediglich als eine Frage der Zeit, bis er sie hatte.
    Und dann stand seiner Beförderung nichts mehr im Wege: Er würde ein Ober-Prupper werden!
    Mit einem schwärmerischen Lächeln schloss er die Augen und lehnte sich zurück.
    Das Rufsignal an der Interkomanlage empfand er als ungehörige Störung. Ärgerlich hieb er auf die Antworttaste.
    Einer seiner Assistenten erschien auf dem Holoschirm. Der Präfekt selber war dem Mann nicht sichtbar, denn die
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