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020 - Unter fremder Sonne

020 - Unter fremder Sonne

Titel: 020 - Unter fremder Sonne
Autoren: STAR GATE - das Original
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unberechenbar.
    Und dann hatte er die Freunde erreicht!
    Kurz bevor sich hinter ihm die Hölle auftat.
    Da gingen so viele Kampfrobos durch, dass die gewaltige Kraft ihrer Detonationen von dem kärglichen Rest von intakten Robos nur noch unzureichend abgedämpft werden konnte.
    Die Klimaröhre verging in einem gleißenden Funkenregen.
    Ken schaute zufällig über die Schulter zurück. Er hing mit den Beinen noch tief in der Röhre und sah alles wie in Zeitlupe: Die Röhre wurde regelrecht aufgefressen. Eine glutheiße Druckwelle raste vorweg und das tödliche Feuer der Zerstörung leckte gierig nach seinen Beinen. Es wollte ihn verschlingen …
    Er schrie wie am Spieß, doch dieser Schrei ging im tosenden Inferno völlig unter.
    Die Gefährten wollten ihn in Sicherheit ziehen, aber das war völlig sinnlos, denn so schnell würde es keinem von ihnen gelingen, dem Flammentod zu entgehen.
    Ken würde nur der erste sein, den es erwischte.
    Die Glut raste herbei. Es wäre besser gewesen, die Augen zu schließen, um bei diesem hellen Gleißen nicht zu erblinden, aber es kam ihm nachgerade lächerlich vor, die Augen zu schützen, wo es ihn in den nächsten Sekundenbruchteilen töten würde.
    Keiner würde verschont bleiben. Es würde höchstens ein wenig Asche übrig bleiben.
    Von Ken Randall jedoch noch nicht einmal das …
    Es war eine reine Reflexhandlung, dass alle trotzdem jetzt mit aller Kraft die Hände gegen die Ohren pressten und sich zusammenkrümmten.
    Ken schloss nun doch die Augen, als es heran war.
    In diesen Sekundenbruchteilen schossen seine Gedanken mit einer Geschwindigkeit durch seinen Schädel, die er nie für möglich gehalten hätte. Es reichte zwar nicht, wie schon oft zitiert, in diesen letzten Augenblicken das ganze Leben wie ein Film vor dem ›inneren Auge‹ ablaufen zu lassen – aber für die Erkenntnis, dass er in seinem Leben einen einzigen Fehler gemacht hatte – den er jetzt wohl nie mehr wiedergutmachen konnte: Wie hatte er bloß ›Überlebensspezialist‹ werden können …?
     
    *
     
    Beron Derlinos tobte. Er war völlig außer sich vor Zorn und Enttäuschung. Natürlich war jetzt in seinen Augen jeder ein Versager – außer ihm.
    Und dann erinnerte er sich des ›Radfahrers‹ und veranlasste sogleich dessen Festnahme.
    Die Angelegenheit erwies sich damit für den ›Radfahrer‹ als eine tödliche Fehlinvestition, denn Beron Derlinos beruhigte sich erst, als er noch einen Schritt weiter ging und den Mann zum Tode verurteilte. Das tat seinen Nerven gut – endlich einen Sündenbock für alles gefunden zu haben. Jetzt konnte Beron Derlinos wieder nüchterner über die Angelegenheit nachdenken, während es unter seinen Füßen rumorte, als wäre unter der Hauptstadt ein Erdbeben entstanden.
    Das Interkom gab Rufzeichen. Das hieß, es war mehr als ein Rufzeichen, sondern eher ein Alarm. Unangenehm schrillte es in Beron Derlinos Ohren.
    Schockiert sah er, dass der Anruf Priorität vor allem hatte und sämtliche Ein- und Ausgänge total blockierte. Das bedeutete: PLANETARER RAT!
    Sie bemühten sich persönlich?
    Beron Derlinos rang nach Atem.
    Der Hauptschirm vor seiner Nase flammte grell auf. Ein sehr wohl beabsichtigter Effekt, denn Beron Derlinos zuckte unwillkürlich zurück und zog den Kopf ängstlich zwischen die Schultern.
    Das Schlimmste für ihn war, dass eine Frau auf dem Schirm auftauchte. Das gab es nur bei den Ober-Pruppern: Frauen in Amt und Würde! Sie hatten auf TUSTRA sowieso die totale Mehrheit. Deshalb taten die Männer in der Minderheit alles, die Frauen aus allem herauszuhalten. Sonst wäre TUSTRA längst zur Frauenwelt geworden – bei der zahlenmäßigen Übermacht.
    Beron Derlinos sogar – hasste das weibliche Geschlecht. Wenigstens außerhalb seines Bettes. Er redete sich sein Leben lang bereits ein, dass Frauen zu nichts Besserem zu gebrauchen waren.
    Und jetzt rief ausgerechnet eine Frau an, um IHN zu maßregeln!
    Ausgerechnet!
    Und darauf lief der Anruf mit Sicherheit hinaus. Sonst hätte sie es weniger theatralisch veranstaltet.
    Sie ließ ihn ein paar Sekunden schmoren, während sie ihn verächtlich beobachtete.
    Ein leises Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. Dann wurde ihr Gesicht zu einer starren Maske.
    Selten hatte Beron Derlinos auch nur eine annähernd so schöne Frau gesehen. Es steigerte in diesem Moment in ihm noch das Empfinden absoluter Demütigung.
    »Was ist los bei dir, Derlinos?«, fuhr sie ihn an. »Willst wohl die ganze Stadt in die Luft
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