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020 - Unter fremder Sonne

020 - Unter fremder Sonne

Titel: 020 - Unter fremder Sonne
Autoren: STAR GATE - das Original
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Aufnahmeeinheit seines Gerätes blieb ausgeschaltet.
    Der Präfekt konnte sich das erlauben. Er hatte Macht, fast unbegrenzte Macht – über Leben und Tod eines jeden Bürgers. Wobei er die Angehörigen der Hilfsrassen überhaupt nicht zählte. Weil sie ihm zu gering waren.
    »Herr Präfekt!«, sagte der Assistent unterwürfig. Wieso war er so nervös? Nur weil er ihn hatte stören müssen?
    »Was ist?«, forderte Beron Derlinos barsch zu wissen.
    »Wir – wir haben sie!«
    Noch bevor Beron Derlinos nachhaken konnte, erschien auf dem Holoschirm ein Bild: Die sieben Menschen in der Falle! Sie steckten in einer engen Röhre des Klimasystems.
    Genauso wie es mir meine Assistenten prophezeit haben! , dachte Beron Derlinos nicht ohne Genugtuung. Denn Beron Derlinos wusste zwar haargenau, wie man eine Superkarriere machen konnte, aber vom Polizeidienst hatte er nicht die geringste Ahnung. Er ahnte nicht einmal, dass er darin keine Ausnahme war – ja, dass es nicht nur auf TUSTRA zutraf, dass die obersten Herren nur ein einziges beherrschten: wie man nämlich oberster Herr wurde! Es interessierte ihn auch nicht im Geringsten.
    Normalerweise hätte er jede weitere Entscheidung richtigerweise wieder seinen Assistenten überlassen. Die waren zwar auch keine Experten, sonst wären sie nicht so hoch gekommen, aber doch waren sie kundiger als er. Aber dieser eine Assistent, der ihm das Bild überspielte …
    Damit hatte er sich in den Vordergrund drängen wollen. Auf der Erde hätte man ihn wahrscheinlich einen »Radfahrer‹ genannt. Der einzige Effekt jedoch, den er durch seine Maßnahme erzeugte, war: Beron Derlinos sah sich gemüßigt, die nächste Entscheidung selber zu fällen!
    Die war sozusagen zwangsläufig völlig falsch. Wie hätte er es auch besser wissen können?
    Er sagte: »Nicht schießen! Lasst sie erst mal schmoren!«
    Und deshalb versagte der ganze perfekte Plan – und die sieben Menschen bekamen eine reelle Chance …
     
    *
     
    Der tödliche Schuss wurde nicht ausgelöst. Weder ›hinten‹ bei Ken, noch ›vorn‹ bei Tanya.
    Sie wunderten sich beide über das Zögern.
    Sie konnten es nicht begreifen, sahen nicht den geringsten Grund. Wäre es nicht gewesen …
    Der Schuss aus einem Schocker hätte den Robos zwar schwer beschädigt, aber der Robos hätte seinen Strahler dennoch rechtzeitig einsetzen können. Alles wäre blitzschnell erledigt gewesen.
    Nur, das Ding sah offenbar nicht, dass es sofort handeln musste. Weil man die Menschen nicht unterschätzen durfte.
    Von Beron Derlinos und seiner falschen Entscheidung wusste Ken natürlich nichts.
    Er traf den Robos mit dem Schockstrahl genau in der Brustgegend. Dieses tonnen-förmige Gebilde, verkleinert genug, um bequem in das Röhrensystem zu passen, begann zu zirpen und zu qualmen. Und es schoss immer noch nicht!
    Seine Kameraaugen glotzten ihn scheinbar überrascht an. Als hätte der Robos gar nicht mit Gegenwehr gerechnet.
    »Leichtsinnig genug. Du hättest es besser wissen müssen, blödes Ding!«, murmelte Ken nicht ohne Schadenfreude und schoss erneut.
    Ein Sirenenton klang auf: Das äußerste Zeichen, dass der Robos in den nächsten Sekunden detonieren würde. Dann würde hier unten die Hölle ausbrechen!
    Ist es denn das, was man beabsichtigt hat? , fragte sich Ken.
    Vielleicht war die Waffe des Robos gar nicht geladen? Und man hatte nur die Gegenwehr herausfordern wollen …?
    Ja, das dachte Ken, weil er es nicht besser wissen konnte, aber da wurde der Robos mit einem gewaltigen Ruck durch die Öffnung gerissen, durch die er gekommen war: Die anderen Robos hatten eingegriffen. Damit nicht der ganze Komplex mit in die Luft gehen würde.
    Sie würden den durchdrehenden Robos mit ihren Schutzfeldern abschirmen und dann gab es nicht mehr als einen ›Puff‹ und die Angelegenheit war erledigt.
    Der erfreute Ausruf von Tanya bewies Ken, dass dort genauso gehandelt wurde.
    »Weiter!«, befahl er seinen Vordermännern. »Die sind im Moment beschäftigt und wir müssen die Situation nutzen!«
    Juan de Costa war der Erste vor ihm. Er setzte sich sofort in Bewegung und gab den Befehl gezischt weiter.
    Sie robbten im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben.
    Sekunden später kam Ken an der Öffnung vorbei, durch die der vorderste Kampfrobos eingedrungen war. Im gleichen Moment ging der in die Luft. Obwohl es außerhalb geschah und die Detonation abgeschirmt ablief, drang sonnenheißes und sonnenhelles Gleißen und Gluten in die Röhre.
    Es spiegelte sich
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