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020 - Unter fremder Sonne

020 - Unter fremder Sonne

Titel: 020 - Unter fremder Sonne
Autoren: STAR GATE - das Original
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Vorher würde man eure Psyche zerstören. Ihr würdet alles zugeben – sogar, dass ihr die Vorhut der eigentlichen Invasion seid. Man würde euren Planeten gewaltsam in Besitz nehmen – angeblich, um Genugtuung fordern zu können. Eure Heimatwelt würde zur Kolonie von TUSTRA mutieren. Jeder von euch würde einen CC eingepflanzt bekommen, denn ihr seid keine echten Prupper, auch wenn ihr uns so stark ähnelt. Die Rolle der Ba-to-neh oder der Sann-Gronmei würde deinen Artgenossen wie das reine Honigschlecken vorkommen. Und mit absoluter Sicherheit würde Beron Derlinos große Karriere machen – gemeinsam mit seinem Stab. Er würde vom Sicherheitschef und Präfekten von Tustrada aufsteigen – bis möglicherweise zum Innen- und Verteidigungsminister!«
    Er machte eine Kunstpause, um Ken Zeit zum Überlegen zu geben.
    Und Ken dachte: Worauf will der Typ eigentlich hinaus? Wieso wollte er mich allein sprechen?
     
    *
     
    »Und du willst das verhindern?« Ken duzte den Prupper einfach – genau wie der es umgekehrt tat.
    Der Prupper übersah es – oder hatte von vornherein nichts dagegen. Es konnte natürlich auch sein, dass es am Translator lag …
    »Ja, nicht nur zu EUREM Besten, sondern auch zu UNSEREM! Der Clan der Rebellen will die Macht über TUSTRA! Ohne euch wäre die Waffenlieferung vom KRYPP gekommen. Wir hätten unseren letzten Kampf gewonnen …«
    »Oder auch nicht!«, unterbrach ihn Ken bissig.
    »Klar: Rein theoretisch, diese Erwägung. Im Moment jedenfalls. Denn ihr seid statt der Waffenlieferung gekommen.«
    »Und was wie ein Nachteil aussieht, daraus wollt ihr einen Vorteil machen?«
    »Du lernst schnell! Hör zu – und lerne dabei noch schneller: Ihr seid hervorragende Kämpfer, nicht registriert, könnt also in jede x-beliebige Rolle schlüpfen. Und wir sind eure wichtige Unterstützung. Ihr werdet TUSTRA für uns erobern. Zunächst durch gezielte Terroraktionen …«
    »Und wenn nicht?«
    »Denke an das Bild, das ich vorhin gemalt habe – von dem, was deiner Heimatwelt bevorsteht! Das gilt es doch zu vermeiden, oder?«
    Ken zweifelte keinen Moment daran, dass der Prupper die Wahrheit sprach. Obwohl die Zukunft der Erde nach wie vor ungewiss blieb – auch wenn es wirklich gelang, was der Prupper von ihnen forderte. Und daran hegte Ken berechtigte Zweifel: Sieben Menschen gegen einen ganzen Planeten? Der reinste Wahnsinn, wenn es dem Clan der Rebellen schon so leicht gelungen war, ihrer habhaft zu werden. Oder waren ihre Möglichkeiten wirklich so enorm, wie der Prupper angedeutet hatte?
    »Wieso braucht ihr uns eigentlich? Habt ihr nicht genügend gute Leute?«
    Der Prupper deutete mit dem Kopf auf die Wächter. »Das sind sie! Na? Oder sollten wir uns auf die Gronmei verlassen? Sie haben ihre CC im Gehirn – genauso wie die Sann-Gronmei und die Ba-to-neh. Und selbst, wenn ihre Daten gelöscht sind: Keiner von ihnen kann sich als Prupper tarnen – so wie ihr!«
    »Und die Prupper selber taugen zu nichts? Auf Drogenabhängige ist wohl kaum Verlass – wenn es um Präzision geht?«
    Der Prupper schien sich sogar zu freuen: »Ich sehe schon, wir verstehen uns! Eine Hand wäscht die andere: Ihr kämpft für uns – und damit wird eure Welt später Freund von unserer Welt – wenn wir erst einmal die Herren von TUSTRA geworden sind.«
    Denkste! Das hielt Ken davon, aber er hütete sich, dies laut auszusprechen. Wir als blutrünstige Terroristen, die Unschuldige massenweise vom Leben zum Tode befördern? Für eine angeblich gute Sache, die in Wirklichkeit nichts ändert, sondern nur die einen Mächtigen durch andere Mächtige ablöst – die möglicherweise sogar schlimmer sein werden?
    Aber es würde ihnen keine Wahl bleiben, denn sie waren in der Hand der Rebellen. Selbst wenn sie ihre Zellen verließen.
    Ken hatte auf einmal keinerlei Hoffnungen mehr …
     
    *
     
    Runde drei Wochen später schon:
    Tanya Genada schob sich als erste in die Röhrenkreuzung. Die Röhren gehörten zur Klimatisierung von Tustrada, der Hauptstadt des Planeten TUSTRA: Ein gigantisches System, insgesamt Millionen von Kilometern lang. Damit konnte die ganze Riesenstadt zu hundert Prozent versorgt werden – ohne dass irgendwo jemand ein Fenster aufmachen musste.
    Das System stammte aus einer Zeit, als die Atmosphäre von TUSTRA aufgrund von einigen Umweltkatastrophen in Folge nicht mehr atembar gewesen war. Die ganzen Wolkenkratzer waren also so hermetisch von der Außenwelt abriegelbar wie ein Raumschiff und wenn
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