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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit
Autoren: Marina Schuster
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Polizei, anfangs als einfacher Beamter hier in Bridgewater, später als Inspektor in Harrisburg«, bestätigte sie jetzt zögernd. »Aber ich verstehe nicht, er ist schon seit sieben Jahren tot – was hat er denn jetzt noch mit einem Mordfall zu tun?«
    »Der Fall liegt schon einige Jahre zurück, und Ihr Mann war damals der leitende Beamte gewesen«, erklärte Jayden. »Hat er mit Ihnen über seine Arbeit gesprochen?«
    »Nein, dieses Thema war hier im Haus immer tabu, Joseph hat sein Privatleben strikt von beruflichen Dingen getrennt.«
    »Bevor Ihr Mann den Unfall hatte – ist Ihnen da irgendetwas an ihm aufgefallen, hatte er sich verändert?«
    Olivia zuckte mit den Achseln. »Nein, er war wie immer.«
    »Können Sie uns etwas über das Unglück erzählen?«
    »Da gibt es nicht viel zu sagen«, berichtete sie leise, und es schien ihr sichtlich schwer zu fallen, darüber zu sprechen. »Er war wie so oft mit seinem kleinen Segelboot auf dem Bridgelake nördlich von hier unterwegs. Eigentlich war er ein erfahrener Segler, aber an diesem Tag hatte er offenbar großes Pech. Bei einer scharfen Wende hat er einen Schlag vom Baum abbekommen, der aus irgendeinem Grund nicht richtig befestigt war. Durch den Aufprall verlor er das Bewusstsein und wurde ins Wasser gestoßen.«
    »Das tut mir sehr leid«, sagte Jayden mitfühlend, »Es muss ein großer Schock für Sie gewesen sein.«
    »Ja, das war es«, nickte Olivia unglücklich. »Aber noch schlimmer war, dass Jack das alles mit ansehen musste und ihm nicht helfen konnte.«
    »Jack?« Überrascht starrte Jayden sie an.
    »Ja, er war an diesem Tag extra mit seinem Vater hinausgefahren, obwohl er normalerweise gar nicht fürs Segeln zu begeistern war, schließlich konnte er nicht mal schwimmen.«
    »Jack, was willst du denn hier?«, fragte Cassy erneut, während sich ein ungutes Gefühl in ihr ausbreitete. »Lass uns doch jetzt bitte zurückfahren.«
    »Du wirst nirgends mehr hinfahren – steig aus jetzt, oder soll ich nachhelfen?«, fuhr er sie an, und zerrte sie aus dem Wagen.
    Er stieß sie vor sich her in die Hütte hinein, verriegelte die Tür hinter ihnen.
    »Bitte, wenn das ein Scherz sein soll, dann ist es kein sehr guter«, sagte Cassy, doch im gleichen Moment sah sie ein Messer in seiner Hand aufblitzen, und ihr wurde klar, dass es bitterer Ernst war.
    »Setzen«, befahl er barsch, und schob sie zu einem alten Bett, welches an einer Wand stand.
    Sie ließ sich auf die Matratze sacken, und während er ihr zuerst die Hände, dann die Füße zusammenband, schaute sie sich in dem düsteren Raum um.
    Es gab einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen, einen verrosteten Herd, ein schmutziges Waschbecken. Ihr Blick fiel auf zwei Metallringe, die über dem Bett an der Wand befestigt waren, und ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken, es gab keinen Zweifel, zu welchem Zweck sie dort angebracht waren.
    Entsetzt schloss sie die Augen und drehte den Kopf weg, versuchte nicht darüber nachzudenken, was hier geschehen sein mochte.
    »Warum hast du mich hierher gebracht?«, fragte sie dann leise, obwohl sie die Antwort inzwischen bereits genau kannte.
    »Du hättest nicht zurückkommen und deine Nase in Dinge stecken sollen, die dich nichts angehen«, erklärte er zynisch. »Aber du musstest ja unbedingt herumschnüffeln, und alles in Gefahr bringen, was ich mir in den letzten Jahren so mühsam erkämpft habe – und das werde ich nicht zulassen.«

Kapitel 32
    » J ack«, wiederholte Jayden tonlos, dann nahm er sein Handy aus der Tasche.
    »Ich muss sofort wissen, wo Cassy ist«, sagte er nervös, und wählte ihre Handynummer. Er wartete eine Weile und sprach danach eindringlich auf die Mailbox: »Cassy, wenn du das hörst, melde dich bitte sofort bei mir.«
    Kopfschüttelnd legte er auf. »Natürlich hat sie das Handy nicht dabei, ich hätte es wissen sollen.«
    »Wir sollten nach Hause fahren, vielleicht ist sie längst zurück«, versuchte Laura ihn zu beruhigen.
    »Was ist denn los?«, fragte Olivia irritiert.
    »Das ist zu viel, um es jetzt zu erklären, es kann sein, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal mit Ihnen sprechen müssen«, erklärte Sam, »Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Er folgte Jayden und Laura nach draußen, und wenig später preschte Jayden mit Vollgas durch Bridgewater.
    »Cassy?«, rief er, nachdem sie am Haus angekommen waren und die Tür aufgeschlossen hatten.
    Sie gingen kurz durch alle Räume und standen dann wieder unten im
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