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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit
Autoren: Marina Schuster
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Wohnzimmer.
    »Es ist fast Abend, sie müsste doch schon längst zurück sein«, murmelte Jayden besorgt, während er erneut versuchte, Cassy auf dem Handy zu erreichen.
    »Vielleicht ist sie noch etwas einkaufen gegangen«, versuchte Laura ihn zu beruhigen, doch er schüttelte den Kopf.
    »Nein, je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass Jack derjenige ist, der für die Morde an den Mädchen verantwortlich ist. Durch seine Arbeit war es ihm sicher ein Leichtes, die Annoncen aufzugeben, ohne seine persönlichen Daten hinterlegen zu müssen. Und so wie es aussieht, hat sein Vater ihn gedeckt – bis zu dem Tag, an dem er starb.«
    »Im Verlag ist sie auch nicht mehr, sie hat vor ungefähr zwei Stunden das Personalbüro verlassen«, erklärte Sam, der unterdessen beim »Harrisburg Kurier« angerufen hatte.
    Als er den Schmerz in Jaydens Augen sah, legte er ihm tröstend die Hand auf den Arm. »Wir werden sie finden, mach dir keine Sorgen.«
    Ohne Überzeugung nickte Jayden und wählte wieder Cassys Handynummer, obwohl ihm inzwischen klar war, dass das reichlich sinnlos war. Eine kalte Angst stieg in ihm auf, doch er wischte sie mühsam beiseite, wollte nicht darüber nachdenken, was vielleicht passiert sein könnte.
    »Jayden, ich glaube sie hat ihr Handy doch dabei«, erklärte Laura jetzt aufgeregt. »Weder oben im Zimmer noch hier unten konnte ich es finden, und es hat hier auch nirgends geklingelt, als du versucht hast, sie anzurufen.«
    »Ruf deinen Freund an, die sollen es mit einer Ortung versuchen«, sagte Sam und Jayden nickte.
    Rasch wählte er Victors Nummer und erklärte ihm die Situation.
    »Beeilt euch, und ich will sofort Bescheid wissen, wenn ihr es ausfindig gemacht habt«, drängte er.
    Nervös lief er hin und her, während Laura ihr Glück bei Tyler versuchte.
    »Nichts«, erklärte sie danach kopfschüttelnd, »Sie ist nicht bei Tyler, und Jack ist auch nicht dort. Aber Tyler hat mir erzählt, dass Jack unter der Woche sowieso nicht hier in Bridgewater ist, sondern in seinem Appartement in Harrisburg wohnt.« Sie wedelte mit einem Zettel herum. »Hier habe ich die Adresse.«
    Noch bevor Jayden etwas sagen konnte, hatte Sam schon die Nummer des Notrufs gewählt. Er gab kurz seine Dienstnummer durch, erklärte in ein paar Worten, worum es ging und man versprach ihm, sofort ein Einsatzkommando zu Jacks Wohnung zu schicken und ihn anschließend direkt zu informieren.
    Sekunden später klingelte Jaydens Handy.
    »Ja?«, meldete er sich nervös.
    »Wir haben das Handy«, erklärte Victor.
    Jayden lief zur Tür und gab Sam ein Zeichen ihm zu folgen.
    »Wie komme ich von Bridgewater aus dahin?«, fragte er auf dem Weg nach draußen, und Victor beschrieb ihm den Weg.
    »In Ordnung, schick mir sofort ein Einsatzkommando und einen Krankenwagen dahin.«
    »Schon geschehen.«
    »Danke.« Er legte auf und wollte sich hinters Steuer setzen, da hielt Sam ihn zurück.
    »Es ist besser, wenn ich fahre.«
    Laura war den beiden Männern zur Tür gefolgt und Sam wandte sich kurz zu ihr um. »Du bleibst bitte hier, falls Cassy auftauchen sollte, ruf uns sofort an.«
    Sie nickte und schaute ihnen ängstlich hinterher, wie sie die Straße hinunter rasten. Mit Tränen in den Augen ging sie wieder hinein und betete, dass es noch nicht zu spät sein würde.
    Entgeistert starrte Cassy Jack an.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    Er lachte verächtlich. »Stell dich nicht blöd, natürlich weißt du, wovon ich spreche. In dem Moment, als ich von Tyler erfahren habe, dass du dein Elternhaus gekauft hast, habe ich schon geahnt, dass es Ärger geben würde. Als du mit dem Schmuck bei meiner Mutter aufgekreuzt bist, war mir klar, dass es nur eine Frage der Zeit würde, bis ihr auf die Mädchen und die Annoncen stoßen würdet.« Als Cassy nicht antwortete, fuhr er fort: »Und nachdem du mich dann nach dem Job gefragt hast, wusste ich, dass ihr kurz davor seid, alles herauszufinden, deswegen habe ich leider keine andere Wahl. Die Sache mit dem Auto hat dummerweise nicht geklappt, aber falls du jetzt hoffst, dass dein Bullenfreund dir dieses Mal auch wieder helfen wird, muss ich dich leider enttäuschen. Niemand außer mir kennt diese Hütte, und wie du gesehen hast, gibt es hier ringsum nichts außer Feld, Wald und Wiesen – es wird dich also keiner hier vermuten.«
    Cassy schluckte. »Willst du mich genauso abschlachten wie die anderen Frauen?«
    Einen Moment sah er sie schweigend an, dann
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