Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker
Autoren: Hyänen für den Henker
Vom Netzwerk:
und Wege finden, um Ihnen die Hölle heiß zu machen.«
    Jetzt ärgerte ich mich darüber, dass ich nicht am Telefon auf einer genauen Auskunft bestanden hatte. Alles das, was der Kerl mir sagte, hätte er auch am Telefon erzählen können. Nun war es zu spät, und ich musste sehen, was aus dieser verfahrenen Situation zu machen war.
    Ich konnte mich nicht durch den Hinterausgang verdrücken, weil mein reichlich auffallender Wagen an der Vorderseite stand. Darum verabschiedete ich mich brav und offiziell, trank an der Theke noch ein Glas Bier und hielt Ausschau nach verdächtigen Gestalten, aber es war nichts zu sehen.
    Um halb elf war ich im Office und berichtete Mister High, der meine Bedenken teilte.
    Trotzdem entwarfen wir einen Schlachtplan. Zwei unserer Männer sollten getrennt als Gäste im Lokal sitzen, ein dritter würde um die kritische Zeit seinen Lunch nehmen, und fünf meiner Kollegen würden ein kleines Stückchen weiter an der 35. Straße in einem Wagen warten. Sie konnten so in dreißig Sekunden zur Stelle sein.
    Ich selbst ließ meinen Jaguar ein paar Häuser weiter westlich in einem Torbogen stehen und schlenderte um die nächsten zwei Blocks vorbei, sodass ich genau um elf Uhr achtundzwanzig fünfzig Schritte vom Drugstore entfernt war.
    Die Straße lag friedlich wie immer. Es war der übliche Verkehr, aber ich konnte nichts Auffälliges bemerken.
    Mister Wadsworth stand hinter seiner Registrierkasse und schien nervös zu sein. Mein Kollege Boisen ließ sich ein paar Frankfurter mit Kartoffelsalat schmecken, die anderen beiden konnte ich nicht sehen.
    ***
    In diesem Augenblick kam ein Lieferwagen von Osten aus der 36. Straße her. Er hatte ein ziemlich scharfes Tempo, und ich runzelte bedenklich die Stirn. Ein Omnibus bremste scharf, der Lieferwagenfahrer riss das Steuer herum, geriet auf den Bürgersteig und dann splitterten Scheiben. Es krachte und polterte.
    Schreie, Rufe und dann plötzlich Stille.
    Der Lieferwagen stand mit den Vorderrädern mitten im Drugstore. Noch glaubte ich an einen Unglücksfall und setzte mich in Trab.
    Als ich aber die Schwaden übel riechenden Rauchs verspürte und das Taschentuch vor die tränenden Augen presste, wurde mir klar, was geschehen war.
    In diesem Augenblick kam unser Bereitschaftswagen die Straße heruntergeheult.
    »Gasmasken!«, schrie ich, als die Tür aufflog und der erste unserer Leute heraussprang.
    Es dauerte keine dreißig Sekunden, bis wir mit übergestülpten Gasmasken in das Lokal eindrangen. Der Qualm war so dicht, dass wir kaum sehen konnten. Ich rannte stolpernd und strauchelnd zu dem Lieferwagen, der fast unbeschädigt mit der Schnauze zwischen den zertrümmerten Tischen stand.
    Wie ich mir gedacht hatte, war der Schlag geöffnet und der Fahrer verschwunden.
    Dann machten wir uns daran, die Gäste, die Angestellten und den Wirt, die halb betäubt und erstickt herumlagen, in Sicherheit zu bringen. Gerade zur rechten Zeit rasselte ein Zug der Feuerwehr heran, und so hatten wir sachgemäße Hilfe.
    Unsere drei Leute waren glimpflich davongekommen. Nur die Augen brannten und tränten unerträglich. Drei Gäste waren durch herumfliegende Trümmer und Glasscherben verletzt worden. Sie wurden verbunden und schleunigst ins Krankenhaus geschafft. Der Rest erholte sich nach ein paar Atemzügen aus dem Sauerstoffgerät und konnte in Taxis verfrachtet werden.
    Der Fahrer des Lieferwagens war, wie die Kaffeeköchin, die hinter dem Lokal in ihrer Küche arbeitete und darum nichts abgekriegt hatte, mit einer Gasmaske über dem Gesicht auf den Hof geflüchtet.
    Die Strolche hatten mich also erkannt. Und sie hatten ihre Drohung wahr gemacht, um in aller Öffentlichkeit zu zeigen, dass sie vor nichts zurückschrecken würden. Klar, dass eine Gang hier am Werk war.
    Ein paar Einzelgänger hätten es anders gemacht. Sie wären im Laufe des Abends oder der Nacht in den Drugstore eingedrungen, hätten Krach angefangen und möglichst viel Schaden angerichtet. Dies aber war eine sorgfältige geplante Aktion, bei der es den Gangstern nicht darauf angekommen war, einen alten Lieferwagen zu opfern. Dieser Lieferwagen bildete das einzige Indiz. Die Nummer allerdings war gefälscht. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um ein ausländisches Fabrikat, die Motornummer war ausgefeilt. Vorläufig war nicht herauszubekommen, woher er stammte.
    Unsere Sprengstoffexperten und Laboratoriumsleute stellten sehr schnell fest, dass unter der Kühlerhaube eine große und sachgemäß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher