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0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker
Autoren: Hyänen für den Henker
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abzuschieben. »Du fällst mir langsam auf den Wecker! Im Übrigen«, ich sprach lauter, sodass auch die anderen, die sich herangedrängt hatten, es hören konnten, »bin ich hier, weil ich Informationen über das Syndikat suche. Ich bin sicher, dass der eine oder andere von euch was erzählen könnte. Oder habt ihr alle die Hosen voll?«
    »Hau ab«, sagte der Bengel drohend. »Du hast anscheinend keine Ahnung, mit wem du es zu tun hast.«
    »Ich kann schließlich nicht jeden Rotzlöffel in New York kennen.«
    »Meinst du mich mit Rotzlöffel?«
    »Wen denn sonst? Du redest ja mit mir.«
    Er holte aus, aber er war zu langsam. Ich duckte mich, und damit war er erledigt. Ich schlug ihm mit dem Handrücken quer übers Gesicht, der zweite Schlag traf die Halsschlagader. Er taumelte und knickte in die Knie.
    Ich ergriff ihn an den Jackenaufschlägen, stellte ihn wieder auf die Beine und ohrfeigte ihn rechts und links. Dann ließ ich ihn liegen.
    Genauso schnell, wie die Stimmung sich vorher gegen mich gewandt hatte, kehrte sie sich um.
    »Lass den Lümmel liegen!«, sagte der Wirt. »Der hat schon lange eine Tracht Prügel verdient.«
    »Will noch einer was haben?«, fragte ich.
    Keiner sagte ein Wort.
    »So, und jetzt möchte ich ein Bier.«
    Ich bekam es und trank es in aller Ruhe aus.
    »Sollte einer von euch mir was zu sagen haben - Ich heiße Jerry Cotton und bin im Federal Bureau of Investigation zu erreichen.«
    »Au verflucht, ein G-man! Da ist es kein Wunder, dass er Jimmy fertiggemacht hat.«
    Ich bezahlte und ging.
    Vor der Tür schnappte ich mir ein Taxi und fuhr bis Mänhattanhouse in der Third Avenue, wo ich meinen Jaguar auf dem Parkplatz gelassen hatte.
    ***
    Auch Phil war unterwegs gewesen und hatte am nächsten Morgen einiges zu erzählen. Er soll Ihnen selbst sagen, was er erlebte. Hier sein Bericht:
    Wie verabredet, hatte ich mir an diesem Abend die Gegend um die Canal Street vorgenommen. Ich hatte Verlangen nach einem guten chinesischen Abendessen und schlenderte, unschlüssig, wo ich parken sollte, Park Row-East entlang.
    Ich bog in die Cardinal Street ein und studierte die ausgehängten Speisekarten. Bei Hung San Lu fand ich genau das, was ich suchte. Es waren nur wenige Weiße im Lokal.
    Ich setzte mich in eine Ecke und gab meine Bestellung auf. Zum Aufwärmen bestellte ich mir einen Scotch.
    Es war acht Uhr, und der Betrieb fing gerade an, richtig zu laufen. Es war immer ein Vergnügen, in einem der echten chinesischen Restaurants zu sitzen.
    Man fühlt sich nach Shanghai oder Hongkong versetzt. Die Chinesen kamen mit Kind und Kegel angerückt. Ihr Geschnatter erfüllte den Raum. Die Gören, vom Säugling bis zum Zehnjährigen, spielten, lachten und prügelten sich ungeniert, als seien sie zu Hause.
    Ich hatte meinen ersten Whisky ausgetrunken und rechnete mir aus, dass es nochzehn Minuten dauern konnte, bis das Essen serviert wurde. Darum bestellte ich mir einen zweiten.
    Dann erschien der dicke Hung. Er kam gerade aus der Küche und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Darauf überblickte er seine Gäste und trat zu mir. Ich kannte Hung schon lange. Er war ein anständiger Kerl, offenherzig und gutmütig.
    »So allein, Mister Decker?«, fragte er und verbeugte sich.
    »Ich wollte mich mal bei Ihnen Umsehen und etwas Vernünftiges essen.«
    »Nur das?«
    Er kniff das linke Auge zu und zwinkerte mich erwartungsvoll an.
    »Es gibt Dinge, nach denen man besser nicht fragt«, gab ich zurück.
    »Und es gibt Fragen, auf die man sofort antworten kann«, sagte er und lächelte sein unergründliches Lächeln. »Sie brauchen vor mir kein Geheimnis zu haben. Ich weiß, was vorgeht.«
    »Das weiß ich auch, aber das genügt mir nicht.«
    Hung zog die Speisekarte herüber, riss ein Stückchen davon ab und schrieb in Druckbuchstaben das Wort: SYNDIKAT. Dann nahm er den kleinen Fetzen, zündete ihn an, ließ ihn im Aschenbecher verbrennen und zerdrückte auch noch die Asche.
    »Ja«. Das war alles, was ich sagte.
    Der dicke Chinese saß, das Kinn in die immer noch fettglänzende Hand gestützt, und dachte nach.
    »Vielleicht könnte ich Ihnen helfen, aber ich will nichts damit zu tun haben. Ich möchte, dass noch einige Zeit vergeht, bevor ich mich zu meinen Vätern versammele.«
    »Das hoffe ich, Mister Hung.«
    Wieder überlegte er.
    »Sehen Sie da drüben das Girl?«
    »Sie meinen die Kleine in dem blauen Seidenkleid?«
    »Ja, die meine ich. Sie hat einen Bruder namens Min To. Er nennt sich Jack und
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