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0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker
Autoren: Hyänen für den Henker
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ab. Das ist euer Unglück. Morgen spreche ich mit Chicago und Frisco. Ich lasse mir ein paar Kerle schicken, die euch in Schwung bringen.«
    Neville stieß mir den Ellenbogen in die Seite.
    »Ich denke, das genügt«, meinte er.
    Ich nickte.
    Ein Fußtritt, und die Tür flog auf. Diesmal war die Milchglasscheibe wirklich kaputtgegangen. Im Chefbüro der Firma Becker saßen mindestens fünfzehn Männer. In diesem Augenblick bedauerte ich, dass ich nicht ein paar von unseren Leuten mitgenommen hatte.
    Es blieb totenstill und dann sagte ich:
    »Nehmen Sie die Hände hoch! Das Grundstück ist umstellt! Wir schießen bei der ersten verdächtigen Bewegung.«
    Zuerst zögernd und dann immer schneller gingen die Arme in die Höhe.
    Ich behielt Becker scharf im Auge. Der zauderte noch und versuchte, die Schublade seines Schreibtisches aufzuziehen.
    Ich feuerte.
    Ich wollte ihn nicht töten. Ich wollte ihn nicht mal verwunden. Den Kerl wollte ich lebend und unversehrt in die Hände bekommen.
    Die Kugel schlug durch die Schreibtischplatte. Becker warf sich nach hinten, und dann zuckte ein greller Blitz auf,.ein Donner erschütterte das Trommelfell, und der ganze Raum war in schwarzen Qualm gehüllt.
    Schreie gellten auf. Verwundete stöhnten, und Kugeln pfiffen uns um die Ohren.
    Schlagartig wurde mir klar, was geschehen war.
    Becker hatte Sprengstoff oder Handgranaten in seinem Schreibtisch aufbewahrt. Mein Schuss musste sie getroffen und zur Explosion gebracht haben.
    Das elektrische Licht flackerte ein paar Mal und verlöschte. Meine Taschenlampe warf ihren grellen Strahl in den Raum.
    Wohlweislich behielt ich die Lampe nicht in der Hand, sondern legte sie auf den Boden, denn noch immer knallten Schüsse.
    Phil machte es genau wie ich, und wir beide gingen rechts und links der Tür in Deckung.
    Von Neville sah und hörte ich nichts. Es war wie vom Erdboden verschwunden.
    Dann plötzlich dröhnte seine Stimme:
    »Ich habe hier eine geballte Ladung in der Hand. Wenn ihr nicht sofort die Waffen wegwerft, werdet ihr in die Luft geblasen.«
    Einen Augenblick dachte ich daran, das Chef-Office könnte einen zweiten Ausgang haben, aber dann erinnerte ich mich, dass dies nicht der Eall war. Alles, was hier war, saß in einer Mausefalle.
    Trotzdem war es mir zu gewagt, die Kerle herauskommen zu lassen. Obwohl eine ganze Anzahl bei der Explosion was abbekommen haben musste, blieben immer noch genügend Kerle übrig, die uns überrennen konnten.
    »Fahr hinunter und telefoniere um Unterstützung«, flüsterte ich Phil zu.
    Im gleichen Moment wusste ich, dass das überflüssig war. Ich hörte die Signale von Patrouillenwagen. Die Schießerei und das Getöse der Explosion waren nicht unbemerkt geblieben.
    ***
    Fünf Minuten später waren die Cops da, die ich noch nie so freudig begrüßt hatte wie in diesem Augenblick.
    Nach einer weiteren Viertelstunde wurden zehn Gangster, darunter auch unser Freund Becker, in Handschellen 64 abtransportiert. Sieben andere traten im Unfallwagen den Weg ins Gefängnislazarett an.
    Ich erlebte noch eine Überraschung.
    Unter der Bande befand sich auch eine Frau, das Mädchen, das neben Norma Stanley im Strandanzug auf der Jacht gewesen war.
    Es war Helen Palato, die der Präsident des Jachthafens als Beckers Freundin bezeichnet hatte.
    Während die Männer sich verzweifelt wehrten oder tief niedergeschlagen waren, behielt sie die Nerven. Sie lächelte sogar, als Neville ihr Handschellen anlegte.
    »Darauf bin ich stolz«, sagte sie. »Aber glauben Sie nicht, dass Sie mir was anhaben können. Ich bin gezwungen worden. Glauben Sie im Ernst, dass ein Richter in den-Vereinigten Staaten mich verurteilen wird? Dazu sehe ich viel zu gut aus.«
    »Denkste!«, grinste unser Kollege. »Ich freue mich schon darauf, Sie in Zuchthauskleidung zu sehen. Ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, Sie jede Woche zu besuchen und zu sagen, was ich von Ihnen halte.«
    Am nächsten Tag berief Mister High eine Pressekonferenz ein. Und dieses Mal hieß es in den Zeitungen nur noch: DAS SYNDIKAT IST TOT.
    Die großen Fische hatten wir sämtlich gefasst, die vielen kleinen waren führerlos und darum verhältnismäßig ungefährlich.
    Als die in unserem Gefängnis inhaftierten Bengels hörten, was passiert war, verlegten sie sich auf die Mitleidstour und behaupteten, gezwungen worden zu sein.
    Der Einzige, der den Helden markierte, war Jim. Er wurde, obwohl er schwieg wie ein Grab und einen erstklassigen Anwalt hatte, von dem
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