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0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker
Autoren: Hyänen für den Henker
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einem mit den spitzen dunkelrot lackierten Nägeln das Gesicht zerkratzte, würde man die Spuren noch lange sehen.
    Aber es kam nicht so weit.
    Neville ergriff die Frau am Kragen ihres Kleides, wobei er wohl auch noch ein Stück Haut mitnahm, aber das 60 konnte man nicht sehen. Dann hob er sie mit steifem Arm hoch und ließ sie zappeln.
    Für zwei Sekunden vergaß sie vor Schreck ihre Schreierei, und dann heulte sie los wie eine Sirene. Neville hob sie noch etwas höher und ließ sie einfach fallen. Sie knickte in den Knien ein und saß auf dem Boden, aber sie kreischte immer noch.
    Lieutenant Crosswing erklärte:
    »Darf ich die Herren Mrs. Cromwell alias Broiler vorstellen? Ich hatte auf alle Fälle einen Posten vor dem Bungalow der ermordeten Norma Stanley gestellt, und der Mann erwischte sie, als sie dort eindringen wollte. Wahrscheinlich hätte der biedere Cop sie laufen lassen, wenn sie eine glückliche Ausrede bei der Hand gehabt hätte, aber sie wurde ausfallend und kratzte und biss wie eine tollwütige Katze. Da sie immer mehr die Verrückte spielte, klopfte er ihr mit dem Gummiknüppel auf die Finger und brachte sie zur Wache, von wo ich sie holen ließ. Ich ahnte sofort, wen ich vor mir hatte und sagte es ihr auf den Kopf zu. Well, seitdem hat sie getobt.«
    »Aber jetzt, Liebling, bist du artig«, meinte Neville gemütlich. »Steh auf und setz dich auf den Stuhl! Ich mag es nicht, wenn Damen vor mir auf der Erde hocken.«
    Sie zischte wie eine Kobra, gehorchte aber. Neville schien ihr die Flötentöne beigebracht zu haben. Seine Behandlung war zwar rau, doch zweckmäßig.
    »Machen Sie es kurz, Mrs. Cromwell«, sagte ich. »Wir wissen alles. Wir wissen, dass Sie Norma Stanley auf Mister Shawsburry gehetzt haben, um den armen Teufel hinterher erpressen zu können. Sie haben den jungen Mann praktisch in den Tod getrieben. Die Aussage von Miss Stanley bricht Ihnen das Genick.«
    Das Frauenzimmer brachte es tatsächlich fertig, zu lachen.
    »Dann bringen Sie mir diese Miss Stanley doch! Ich kenne sie nicht. Ich habe sie nie gesehen, ebenso wenig wie den Mann, von dem Sie sprechen.«
    Ich hätte ihr am liebsten eine Ohrfeige versetzt, aber das hätte wenig Sinn gehabt.
    »Sie denken, Tote können nicht mehr reden. Nun, Mister Shawsburry hat eine schriftliche Aussage gemacht und an uns geschickt, bevor er sich erschoss. Die Aussage von Norma Stanley ist ebenfalls schriftlich fixiert und ich bin bereit, zu beeiden, dass sie richtig sind. Die Geschichte wird Sie fünfzehn Jahre kosten, das heißt, wenn nicht die Beteiligung am Mord nachgewiesen wird. Dann gehen Sie auf den Stuhl. Ich wünsche es Ihnen von ganzem Herzen.«
    »Wenn ich gehe, dann gehen auch die anderen mit!«, keuchte sie. »Nein! Ich gehe nicht! Sichern Sie mir zu, dass ich am Leben bleibe, und ich bringe die ganze Bande dahin, wo sie hingehört! Glauben Sie etwa, ich fürchte mich vor dem Syndikat Das Syndikat ist ein Dreck, eine Betrügerbande, eine Lumpengesellschaft.«
    Draußen erklangen streitende Stimmen und dann wurde die Tür aufgerissen. Zwei unserer Leute versuchten, den alten Chinesen Min zurückzuhalten, der - flankiert von zwei seiner riesigen Diener oder Leibwächter - eintrat.
    Er kreuzte die Hände über der Brust und verneigte sich.
    »Ich bitte um Verzeihung, meine Herren. Ich hatte heute Nachmittag schon einmal angerufen, um Sie davon zu unterrichten, dass ich den Mann gefunden habe, der einen der Schüsse auf meinen Sohn abgegeben hat. Ich konnte Sie leider nicht erreichen. Da ich fürchten muss, dass der Betreffende flüchten würde, folgte ich ihm. Ich sah ihn in das Café Paris Hollywood in Greenwich Village gehen, und ich sah ihn wieder herauskommen. In seinen Augen stand Mord. Ich folgte ihm abermals bis zu seinem Haus und stellte ihn dort. Ich sagte ihm, er sollte gutwillig mitgehen. Stattdessen zog er eine Pistole. Einer meiner Leute war schneller als er. Er liegt in seinem Haus. Er ist auf dieselbe Art gestorben wie mein Sohn. Er sei verdammt in alle Ewigkeit.«
    »Und wer ist dieser Mann?«
    »Er heißt Peter Newman. Er wird Pit genannt.«
    »Und woher wussten Sie das?«
    »Wenn Frauen im Spiel sind, dann werden die weißen Männer zu unmündigen Kindern. Der Mann hat eine Frau, die bei ihm lebt, ohne dass er mit ihr verheiratet ist. Bei dieser Frau hat er renommiert. Er hat erzählt, wie er den Verräter bestraft hat, und er drohte ihr dasselbe an. Er hatte aber auch einen chinesischen Diener und dieser Diener ist
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