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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo
Autoren: Unbekannt
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Er befand sich am anderen Ende des Raums, sechs Meter von ihm entfernt. Seine Schwingungen wurden von denen des Unsichtbaren überlagert, der sich in Andres Nähe aufhielt. Sie waren kaum zu erkennen. Andre hätte sie niemals ausgemacht, hätte er nicht gewußt, daß dort ein zweiter Fremder sein mußte. Er öffnete die Augen und sah sich um. Er durfte nicht an die beiden Fremden denken, wenn er seinen Plan ausführen wollte. Um den Plan auszuführen, brauchte er Hilfe. Dicht neben ihm stand Mory Abro. Ihr würde er niemals klarmachen können, was er wollte, ohne den Plan zu verraten. Neben Mory stand Melbar Kasom, der Riese. Andre trat geräuschlos einen Schritt zurück und schlich sich hinter dem Mädchen vorbei an die Seite des Ertrusers. Den Blick hielt er unbewegt auf die Schaltpulte gerichtet. Der Anblick der fremden Technik erzeugte in seinem Verstand genügend verwunderte Reaktionen, um die wahren Gedanken zu vernebeln, wenigstens für ein paar Augenblicke.
    Melbar reagierte sofort, als Andre ihn am Arm packte. Er wandte den Kopf und sah fragend auf den Mutanten herab. Andre deutete sich gegen die Stirn, dann in die gegenüberliegende Ecke des Raums und schließlich steil nach oben in die Luft. Melbar runzelte die Stirn. Die Ratlosigkeit war ihm vom Gesicht abzulesen.
    Andre fuhr fort. Er stieß Melbar den Zeigefinger in die Seite, dann deutete er wiederum ans andere Ende des Raumes und machte mit beiden Händen eine rasche Bewegung des Zupackens.
    Danach zeigte er auf sich, dann wieder steil in die Luft und wiederholte die Bewegung der Hände, die etwas zu ergreifen schienen.
    Dann schloß er die Augen und horchte. Wenn die Fremden etwas von seinen Absichten gemerkt hatten, mußte es an ihren Gedanken zu erkennen sein. Andre atmete auf, als er spürte, daß das unmodulierte Gemurmel der fremden Schwingungen sich nicht geändert hatte.
    Als er wieder aufsah, erkannte er, daß Melbar inzwischen begriffen hatte. Der Riese nickte leicht, dann fing er vorsichtig an, seinen Standort zu verändern. Er hatte das Kinn auf die Brust gesenkt und die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Es war die Pose des nachdenklichen Auf-und-Abgehens völlig ungewohnt an Melbar Kasom. Andre biß sich auf die Lippen. Alles kam jetzt darauf an, daß Melbar seine Gedanken bei sich behalten konnte.
    Wenn die Fremden merkten, worauf er aus war ... Melbar schob sich zwischen Atlan und Bully hindurch. Bully und der Arkonide wichen .bereitwillig zur Seite. Melbar erreichte die rechte Wand und ging mit kleinen, vorsichtigen Schritten an den niedrigen Pulten entlang auf die Ecke zu. Seine Schauspielkunst war mustergültig. Vor der Stirnwand blieb er stehen und sah auf.
    Erstaunen malte sich in dem grobgeschnittenen Gesicht, als wäre er überrascht, vor sich auf einmal eine Wand zu finden.
    Andre sah sein rasches Blinzeln und nickte. Die beiden Unsichtbaren hatten ihre Positionen inzwischen nicht verändert.
    Sie unterhielten sich immer noch miteinander. Vielleicht, dachte Andre mit einem Anflug von Belustigung, dachten sie darüber nach, was sie mit ihren Fahrgästen als nächstes anstellen sollten.
    Langsam hob er die Arme. Melbar beobachtete ihn genau und tat es ihm nach. Andre wandte sich zur Seite, denn der Fremde, den er auf dem Korn hatte, schwebte irgendwo neben ihm,, über den Pulten. Melbar drehte sich ebenfalls, aber Andre winkte hastig ab und machte eine Geste der Ungewißheit. Er wußte nicht genau, wo der Unsichtbare war, auf den Melbar es abgesehen hatte. Er befand sich dort drüben in der Ecke, das war alles, was er wußte.
    Melbar verstand auch das. Er breitete die Arme aus. Andre nickte ihm zu. Dann sprang er. Neben ihm schrie Mory voller Entsetzen.
    Andre hatte zuviel Schwung in seinen Vorstoß gelegt. Er schlug vornüber auf das Pult. Stechender Schmerz fuhr ihm durch die Brust und nahm ihm den Atem. Aber die Arme hielt er hoch nach oben, die Hände ausgestreckt und die Finger gespreizt.
    Das Pult bot ihm keinen Halt. Er fing an, wieder hinunterzurutschen. Ein paar Schalter rissen knirschend und kullerten auf den Boden. Hilflos wischten die Hände durch die Luft.
    Erst als die Zehenspitzen den Boden wieder berührten, spürte er Widerstand zwischen den Fingern. Es war, als griffe er in die erstarrte Luft. Er packte fester zu, spürte, wie der unsichtbare Körper seiner Kraft unterlag und mit ihm in die Tiefe rutschte.
    Er hatte es! Was es auch, immer sein mochte - er hatte es fest zwischen den Fingern und würde es
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